Kunstmuseum Moritzburg: Die Moderne in neuem Licht
Die Sammlung Gerlinger hat Halle verlassen und damit der hauseigenen Sammlung des Kunstmuseums enormen Platz beschert. Auf über 1000 Quadratmetern wird ab Samstag die neue Schau zu sehen sein, welche sich der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts widmet.
Gegliedert in drei Zeitfenster (1900 bis 1918, 1919 bis 1933 und 1933 – 1945) werden Malerei, Plastik und Kunsthandwerk der jeweiligen Jahre zu sehen sein. 178 Werke zeigen sich nun in neuem Licht. Denn mit dem Auszug der Sammlung Gerlinger zog auch wieder das Licht in den Westflügel der Moritzburg. Aus konservatorischen Gründen waren die Fenster verdunkelt um die Gemälde vor Tageslicht zu schützen. Jetzt lässt das gedämpfte Licht den Ausstellungsraum neu erleben. Auch wurde ein neues Lichtsystem eingeführt, um alle Werke ins rechte Licht zu rücken.
Zudem geht das Museum in der Präsentation einen neuen Weg, denn neben der üblichen Werkbeschreibung kann sich der interessierte Besucher über die bisherigen Besitzverhältnisse informieren.
Neben den bekannten und in den letzten Jahren stets gezeigten Sammlungsglanzlichtern wie den Gemälden von Gustav Klimt, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde und Franz Marc sind künftig auch die Werke von Max Beckmann und Paula Modersohn-Becker zu sehen. Ergänzt um Werke von Hermann Max Pechstein, Conrad Felixmüller, Otto Griebel und Otto Dix, die seit Längerem nicht mehr ausgestellt waren. Auch sind mit Gustav Weidnaz, Gerhard Marcks, Karl Völker, Richard Horn und Erwin Hahs wichtige Vertreter der halleschen Kunst der ersten Jahrhunderthälfte vertreten.
Hinzu kommen neue Werke, die seit jüngstem die Sammlungen als Dauerleihgaben ergänzen, wie z. B. ein bedeutender Frauenkopf von Alexej von Jawlensky oder einzigartige Plastiken von Ernst Barlach, Georg Kolbe, Ewald Mataré und Emi Roeder. Eine Neuerung stellt zudem die Integration der Gemälde Lyonel Feiningers in die Dauerausstellung im ersten Obergeschoss des Westflügels dar.
Das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) ist eines der bedeutenden Museen für die Kunst der Moderne in Mitteldeutschland. In seiner mehr als 130-jährigen Geschichte nahm es immer wieder eine herausragende Position in der deutschen Museumslandschaft ein.
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