70 Jahre später: Kandinsky zurück in der Moritzburg

Jedenfalls eins der vormals sechs Aquarelle des Expressionisten Wassily Kandinsky, welche sich im Besitz des Kunstmuseums Moritzburg befanden. „Abstieg“ – so nannte Kandinsky seine Arbeit aus dem Jahr 1925 – wurde 1937 neben anderen Werken vom Deutschen Reich beschlagnahmt und später in der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München präsentiert. Doch bereits zuvor – 1935 bis 1937 – war es in der „Schreckenskammer“ in der Moritzburg zu sehen, in welcher man Kunst aus dem Depot des Kunstmuseums zeigte, die vom Nationalsozialismus als entartet geächtet wurden.
Gurlitt – da war doch was.
Später landete das Aquarell als „international verwertbares“ Kunstwerk im Berliner Depot Schloss Schönhausen. 1940 kaufte es dann Hildebrand Gurlitt für 20 Schweizer Franken. Sein Sohn, Cornelius Gurlitt, machte dann 2013 Schlagzeilen. Denn zuvor wurde seine vom Vater geerbte Kunstsammlung beschlagnahmt.
Doch da war das Aquarell Kandinskys längst über München und New York in Japan in einer privaten Kunstsammlung angekommen. Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass das Bild zum Verkauf angeboten wird. Woraufhin Thomas Bauer-Friedrich, Direktor des Kunstmuseums, um Geld bei der Siemens Kunststiftung, der Saalesparkasse, der Kulturstiftung und beim Land Sachsen-Anhalt warb.
Der Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben. Man sprach jedoch von einem sechsstelligen Betrag im oberen Bereich. Somit dürfte der Kaufpreis deutlich über 500.000 Euro betragen.
Ab der zweiten Jahreshälfte wird das Aquarell „Abstieg“ temporär in der neuen Dauerausstellung zu sehen sein.
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