Mehr Insolvenzen in Sachsen-Anhalt
Im ersten Halbjahr 2016 wurden 2 069 Anträge auf Eröffnung von Insolvenzverfahren bei den Insolvenzgerichten des Landes Sachsen-Anhalt gestellt. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, waren das 66 Anträge (+ 3,3 %) mehr als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.
Bis zum 30. Juni 2016 folgte in 1 913 Fällen (92,5 %) auf den Antrag die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es mit 1 865 Eröffnungen 48 Verfahren weniger (+ 2,6 %). Eine Ablehnung mangels Masse erfolgte 135 Mal (6,5 %). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 103 solcher Fälle waren es 32 Ablehnungen mehr mangels Masse (+ 31,1 %). Die Annahme eines Schuldenbereinigungsplanes registrierten die Statistiker 21 Mal (1,0 %). Gegenüber 35 Fällen im Vorjahreszeitraum waren das 14 weniger (- 40,0 %).
Im ersten Halbjahr 2016 betrafen 283 Insolvenzverfahren (13,7 %) Unternehmen, das waren 5 mehr (+ 1,8 %) als von Januar bis Juni 2015. Die Gläubiger meldeten voraussichtliche Forderungen für die Unternehmensinsolvenzen in Höhe von 128 Millionen EUR an und damit 17 Millionen EUR mehr (+ 16,0 %) als im Vorjahreszeitraum. Im Wirtschaftsbereich Baugewerbe gab es mit 83 die meisten Insolvenzverfahren, gefolgt vom Bereich Handel, einschließlich Reparatur von Kraftfahrzeugen mit 35 und dem Verarbeitenden Gewerbe mit 30 Verfahren.
86,3 Prozent der Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens betrafen keine Unternehmen. Von diesen 1 786 Anträgen anderer Schuldner waren 1 417 Verbraucher (79,3 %), 328 Verfahren ehemals selbständig Tätiger (18,4 %) und 19 Natürliche Personen als Gesellschafter (1,1 %). 22 Mal ging es um Nachlässe und Gesamtgut (1,2 %). Die voraussichtlichen Forderungen der sonstigen Schuldner betrugen 111 Millionen EUR, das waren 6,4 Millionen EUR weniger
(- 5,4 %) als im Vorjahreszeitraum.
Man sollte Unternehmensinsolvenzen und Privatinsolvenzen nicht in einen Topf werfen (und beides unter einer Headline berichten).
Bei den Unternehmesinsolvenzen haben wir eine Steigerung von 1,8%. Das ist nicht viel, aber auch keine signifikante Wende zum Guten. Wo der OB seinen Wirtschaftsboom für die Stadt her nimmt, bleibt nicht nachvollziehbar. Vielleicht mal mit dem OB von München während der ExpoReal eine Weißwurscht gefrühstückt.
Sofern der Bausektor nicht von Insolvenzen betroffen ist steht dem Errichten von hochwertigen Wohnraum nichts im Wege!