Bronzefassade, Gründach, Photovoltaik: neue Turnhalle der Auengrundschule eingeweiht – weiter Weg zum Sportunterricht entfällt nun
Von außen glänzt sie bronzefarben, das Dach trägt Photovoltaik-Elemente, drinnen riecht alles noch nach frischem Holz und neuem Bodenbelag: Die neue Sporthalle der Auenschule in Halle (Saale) ist fertig. Am Montagvormittag wurde sie offiziell eingeweiht – ein weiterer Meilenstein nach der umfassenden Sanierung der Schule und ihrer Außenanlagen.
Rund zwölf Millionen Euro hat die Stadt Halle in den vergangenen Jahren in das Schulgebäude und das Gelände investiert. Nun kamen noch einmal 4,4 Millionen Euro für den Hallenneubau hinzu. „Ihr seid die Zukunft unserer Gesellschaft“, betonte Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt bei der Übergabe. „Deshalb ist es unsere Pflicht, für gute Bedingungen zu sorgen.“ Als symbolisches Geschenk überreichte er mehrere Bälle für den Schulsport – sehr zur Freude der Kinder, die sie sofort neugierig in Empfang nahmen.
Schulalltag mit kürzeren Wegen
Die Freude über den Neubau ist groß – nicht nur wegen des modernen Designs, sondern auch, weil nun endlich das Pendeln entfällt. Bisher mussten die Schülerinnen und Schüler für den Sportunterricht rund 500 Meter bis zur Ottostraße zurücklegen – und das über die vielbefahrene Merseburger Straße. Zeit, die nun wieder dem eigentlichen Unterricht zugutekommt.
Schulleiter Friedrich Lembert sprach von einem „großen Tag“ für seine Schule. Die neue Halle biete viermal so viel Platz wie die alte. Für ihn hat das Projekt auch eine persönliche Note: Lembert ist in der Nachbarschaft aufgewachsen, kennt die Schule also seit Kindheitstagen. „Es ist schön zu sehen, wie sich die Schule seit der Sanierung verändert hat“, sagte auch Ministerpräsident Reiner Haseloff, der sich bereits vor einigen Jahren selbst ein Bild von der alten Bausubstanz gemacht hatte. Halle, so Haseloff, zeige mit Projekten wie diesem, wie wichtig die Erhaltung gewachsener Schulstandorte für ein lebenswertes Viertel sei.
Lembert nutzte die Gelegenheit, um den Stadträten zu danken. „Sie haben in einer schwierigen Haushaltslage den Mut gehabt, den Weg freizumachen, damit unsere Schule erhalten bleibt“, sagte er.
Nachhaltig gebaut – für Schule und Verein
Die neue Halle wurde in Hybrid-Holzbauweise errichtet – ein Konzept, das sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich überzeugt. Das Gründach ist nicht nur bepflanzt, sondern trägt auch eine Photovoltaikanlage, die von den Stadtwerken realisiert wurde. Ein Teil des Abbruchmaterials der alten Turnhalle wurde als Gründungsmaterial wiederverwendet – ein Beispiel für ressourcenschonendes Bauen mitten im Stadtgebiet.
Von außen schimmert die Fassade in einem warmen Bronzeton, der im Sonnenlicht changiert. Innen dominieren helle Holzflächen, viel Licht und eine moderne Akustik. „Riecht noch ganz neu!“, bemerkte eine Lehrerin mit einem Lächeln – und tatsächlich mischt sich der Geruch von frischem Holz mit der Vorfreude auf die erste Sportstunde.
Neben dem Schulsport wird die Halle künftig auch von Vereinen genutzt. „Wir wollen für alle Schülerinnen und Schüler beste Lehr- und Lernbedingungen schaffen“, betonte Oberbürgermeister Vogt. „Aber ebenso wichtig ist, dass auch der Vereinssport profitiert.“ Halle sei bundesweit ein Vorbild in Sachen Schulmodernisierung – bis Ende des Jahrzehnts sollen insgesamt eine halbe Milliarde Euro in die Bildungsinfrastruktur der Stadt fließen.
Kleine Stimmen, große Begeisterung
Noch vor dem offiziellen Banddurchschnitt durfen die Kinder in die neue Halle stürmen. Es hallte, lachte, staunte – und der Stolz auf „ihre“ neue Turnhalle war unüberhörbar. „Ist das geil!“, rief eine Schülerin spontan, als sie die großen Fensterfronten sah. „Oh mein Gott, die ist aber schön!“, ergänzte eine andere mit funkelnden Augen. Und ein Junge meinte pragmatisch: „Jetzt geht keine Zeit mehr für den Weg drauf und wir haben mehr Zeit für Sport – voll gut!“ Neue Sportarten können nun auch ausprobiert werden. Seit diesem Schuljahr gibt es eine Rugby-AG, in der Kinder erste Erfahrungen mit dieser weniger bekannten, aber actionreichen Sportart sammeln.
Ein Ort mit Geschichte
Zur Einweihung waren auch mehrere Stadträte und Landtagsabgeordnete anwesend, darunter Hans-Joachim Berkes, Thorsten Schiedung und Marco Tullner. Für Schiedung war es ein Besuch in die eigene Vergangenheit – er war einst selbst Schüler an der damaligen Neubauer-Schule, die zu DDR-Zeiten noch als Polytechnische Oberschule (POS) geführt wurde. „Vieles hat sich verändert – aber die Atmosphäre ist geblieben“, sagte er sichtlich bewegt.
Die neue Turnhalle fügt sich heute harmonisch in das sanierte Ensemble der Auenschule ein. Mit modernen Klassenräumen, einem großzügigen Schulhof und nun auch einer top ausgestatteten Sporthalle ist das Areal ein Beispiel dafür, wie sich städtische Bildungsinfrastruktur nachhaltig weiterentwickeln kann.
Ganz fertig ist die Halle allerdings noch nicht: Die Sportgeräte fehlen. Laut Stadt sind sie bereits bestellt und sollen in den nächsten Tagen eintreffen. Dann steht dem ersten offiziellen Schulsport nichts mehr im Weg – und die Kinder können ihre neuen Bälle endlich im richtigen Spielbetrieb ausprobieren.
































Ich hoffe, da wird im Rahmen von Projekttagen noch viel am Äußeren getan. So sieht das Ding ja total hässlich aus. Farbe und Pflanzen sollten es deutlich aufhübschen.
Ansonsten mal eine gute Nachricht, dass auch mal in die wichtigen Dinge investiert wird.
Imho hatte die Schule und insbesondere die Schüler, bei der Planung des Baus auch ein Mitspracherecht.
Wenn die, die das zukünftig nutzen, da Wünsche geäußert hätten, wäre sicher auch etwas machbar gewesen.
Pflanzen kann man noch was, aber das braucht später auch Pflege.
Über das Äußere lässt sich streiten, aber ansonsten kann man sich sehr freuen über die neue Turnhalle.
Kein Vergleich zur alten Turnhalle der Neubauer- Schule, in der ich noch aktiv war.
Viel Spaß an alle Schüler!
Immer erfreulich, wenn sinnvoll in Jugend & Bildung investiert wird, den Kindern viele gute Stunden in der neuen Halle!