Neues Kompetenzzentrum für Digitalisierung der Pflege in Sachsen-Anhalt
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Für die flächendeckende Digitalisierung der Pflege entsteht in Sachsen-Anhalt ein neues Landeskompetenzzentrum. Ziel der Gründung ist es, Prozesse und Einrichtungen im Pflegebereich zu vernetzen, diese zu beraten sowie weiterzubilden und Technologien verstärkt in die Praxis zu bringen. Das Land Sachsen-Anhalt fördert das Vorhaben mit rund einer Million Euro beginnend in 2022 mit der Weiterbildungsmaßnahme „Beratende für digitale Gesundheitsversorgung“ und nun ergänzt um das „Landeskompetenzzentrum Pflege Digital“. Das Projekt ist an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) angesiedelt und wird zunächst bis 2026 gefördert.
„Die Digitalisierung eröffnet neue Perspektiven, um die Pflege effizienter und qualitativ hochwertiger zu gestalten. Wichtig dafür ist die Innovationsförderung, Vernetzung und Qualifizierung der Pflege. Das neue Landeskompetenzzentrum wird für Sachsen-Anhalt hierbei als fachliche Anlaufstelle dienen“, erklärt Wolfgang Beck, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt.
Ein akutes Thema zum Startschuss ist die verpflichtende Anbindung der rund 1.400 Pflegeeinrichtungen im Bundesland an die Telematikinfrastruktur bis Juli 2025. Diese Maßnahme dient dem sicheren und schnellen Austausch von Gesundheitsdaten und der nahtlosen Zusammenarbeit im Gesundheitswesen. Alltägliche Prozesse von Überweisungen bis Rezepte sollen so effizienter werden. Verschiedene Anwendungen wie die elektronische Patientenakte, der elektronische Medikationsplan oder zur Kommunikation laufen zukünftig einheitlich über die Telematikinfrastruktur. Das soll einen besseren Überblick ermöglichen, wodurch wichtige Details der Patient:innen sichtbar bleiben. Das Landeskompetenzzentrum Pflege Digital konzipiert niedrigschwellige Angebote für die betreffenden Einrichtungen zum Umgang mit dem Anschlussverfahren und steht für Sachsen-Anhalt anleitend zur Verfügung.
Weitere Schwerpunkte sind der Technologietransfer in den pflegerischen Alltag, der sich am Bedarf der beteiligten Personen ausrichtet, die Einführung neuer Versorgungskonzepte und Produkterprobungen. In diesem Rahmen wird der Austausch zwischen Pflegeeinrichtungen, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik gefördert. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit den Partner:innen aus unserem etablierten Netzwerk innovative Lösungen für die Digitalisierung der Pflege zu entwickeln, die den Herausforderungen gerecht werden, und arbeiten an der Vernetzung mit anderen Landeskompetenzzentren im ganzen Bundesgebiet“, betont Prof. Patrick Jahn, Leiter der AG Versorgungsforschung; Pflege im Krankenhaus an der Medizinischen Fakultät der MLU. Das Team um Prof. Jahn übernimmt im Auftrag des Landes die Entwicklung des neuen Kompetenzzentrums.
Zudem sollen Leitfäden, Wikis und Handlungsempfehlungen den Autonomieerhalt, etwa im Alter, und die Pflegeversorgung unterstützen. Zum Aufbau digitaler Kompetenzen dienen Fort- und Weiterbildungen für Personen aus Gesundheitsfachberufen, die das Potenzial digitaler und assistiver Technologien gut einschätzen können. Ein Beispiel dafür ist die Weiterbildung zu „Beratenden für digitale Gesundheitsversorgung<https://www.umh.de/news/weiterbildung-fuer-digitale-gesundheitsversorgung-startet>“ an der Universitätsmedizin Halle, die seit Anfang 2023 als Erste dieser Art in Deutschland und gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt angeboten wird. Staatssekretär Wolfgang Beck überreichte am 11. Juni 2024 die ersten Zertifikate und gratulierte den Absolvent:innen zum erfolgreichen Abschluss. Im Rahmen des neuen Landeskompetenzzentrums wird auch die Förderung dieser bereits erfolgreich an den Start gegangenen Weiterbildung bis 2026 fortgesetzt. Zukünftig richten sich solche Angebote auch insbesondere an Führungs- und Lehrkräfte, die ihre Kenntnisse anschließend kompetent an Pflegende vermitteln können.
Foto: Anne Hornemann
“ um die Pflege effizienter und qualitativ hochwertiger zu gestalten. “
Das kann nur eine gute ausgebildete Pflegefachkraft gewährleisten und keine Maschine.
Richtig, deswegen ja unterstützend und nicht ersetzend.
Du glaubst wohl auch an den Weihnachtsmann? Es wird schon lange knapp auf Kante genäht und mit „Maschinen“ wird es noch knapper.
Warum sollte „es“ noch knapper werden und was ist „es“?
Siehe Kommentar von „Die Loesung“. Es hat doch Potenzial und Digitalisierung heißt nicht, dass jetzt nur Roboter kommen, sondern Prozesse eben effizienter ablaufen sollen. Das spart Geld und schon die Arbeitszeit, wenn’s gut läuft.
Da Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen ja angeblich reine Wirtschaftsunternehmen sind und keinesfalls Einrichtungen der Daseinsfürsorge, wird es IMMER zu wenig menschliches Personal geben, selbst wenn irgendwann Dreiviertel der Arbeiten an „Maschinen“ übertragen werden könnten.
das stimmt, aber vielleicht (auch wenn mir da immer Zweifel kommen) gelingt es i.R. der Digitalisierung ja endlich mal etwas der unsaeglichen Papierarbeit von der Maschine erledigen zu lassen. Dann bleibt nämlich mehr Zeit fuer Qualität.
Ich sehe in der Klinik meine Patienten 15min zur Erstaufnahme und dokumentiere dann 30min- und da bin ich schnell unterwegs. Alles redundant und erfuellt ausschliesslich den Zweck rechts- und finanzsicher zu arbeiten. Denn an jedem Patientenfall kleben mehrere BWL-Bachelor, die mit durchgefuettert werden muessen – hier hoffe ich ja sehr auf die KI, da koennte vielleicht jeder Zweite der Excel-Fetischisten eingespart werden, diese dann wiederum fuer sinnvolle und gesellschaftsnuetzliche Tätigkeiten zur Verfuegung stuenden. Zack, Neuereridee zum Thema Fachkräftemangel.
11 x digital* im Text.
9 x *kompetenz* im Text.
Fragen wir nun das Bullshit-Kompetenzzentrum (http://www.blablameter.de/index.php), was es von der Pressmitteilung hält. Volltreffer: „Es stinkt gewaltig nach heißer Luft! Auch wenn Sie PR-Profi, Politiker, Unternehmensberater oder Universitätsprofessor sind – beim Eindruck schinden sollten Sie Ihre Aussage nicht vergessen.“
Ich empfehle den PR-Experten drigend die „Produkterprobung“ … vor der Veröffentlichung!
Aber bei all der Digitalisierung das Gendern nicht vergessen!!!1!!