Offiziell 110.795 Arbeitslose in Sachsen-Anhalt, Anstieg bei Ausländern ohne Job

Die offiziellen Arbeitslosenzahlen in Sachsen-Anhalt sind im Mai um 3.760 auf 110.795 Personen zurückgegangen. Allerdings gelten viele Sachsen-Anhalter als „unterbeschäftigt“, weil sie beispielsweise in diversen Maßnahmen und Weiterbildungen stecken. Nimmt man diese mit hinzu, sind 152.879 Personen in Sachsen-Anhalt ohne Job.
Die Arbeitslosenquote liegt bei 9,6%. Halle (Saale) liegt mit 11 Prozent deutlich darüber. Hier waren 12.740 Menschen ohne Job, 158 weniger als im April. Mit 7,2 Prozent hat die Börde die geringste Quote, Mansfeld-Südharz mit 12,4 Prozent die Höchste.
In der Aktivierung und beruflichen Eingliederung befanden sich 7.443 Personen, die Sonderregelung für Ältere (§ 53a SGB II) galt für 10.621 Menschen, in der Beruflichen Weiterbildung inklusive Förderung behinderter Menschen befanden sich 6.487 Personen, in Arbeitsgelegenheiten 8.917 Menschen, in der Fremdförderung 3.207, Förderung von Arbeitsverhältnissen 143, Beschäftigungszuschuss 83, Bundesprogramm „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ 1.043, kurzfristige Arbeitsunfähigkeit 3.133, Gründungszuschuss 835, Einstiegsgeld – Variante: Selbständigkeit 172.
Bemerkbar machen sich die steigenden Flüchtlingszahlen. Rund 8.700 Ausländer waren im Mai arbeitslos gemeldet. Das waren 3.200 mehr als im Jahr zuvor. Ein Anstieg von nahezu 60 Prozent. Größte Gruppe sind mit Abstand Arbeitslose syrischer Nationalität.
„Sachsen-Anhalts Arbeitsmarkt zeigt sich aktuell ruhig. Weniger Einstellungen von Arbeitslosen aber auch weniger Entlassungen sind charakteristisch für diese Seitwärtsbewegung. Wir spüren jetzt die stärkere Arbeitsmarktpräsenz von Geflüchteten“, erklärte der Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt, Kay Senius. „Den deutlichen Zuwachs von ausländischen Arbeitslosen steckt der Arbeitsmarkt bisher gut weg. Steigende Beschäftigung und Rentenabgänge fangen diese Entwicklung bisher ab. Die Langzeitarbeitslosigkeit bleibt die strukturelle Herausforderung. Mittlerweile sind 40 Prozent der Arbeitslosen länger als ein Jahr ohne Job. Das ist für viele Betroffene frustrierend.“
„Die Arbeitsmarktentwicklung im Agenturbezirk bietet weiterhin gute Chancen. Die Nachfra-ge nach Arbeitskräften ist stabil und die Zahl der Arbeitslosen geht leicht zurück. Gemeinsam mit den Unternehmen der Region geht es nun darum, durch Qualifizierung die Menschen fit zu machen für die Anforderungen der Arbeitsplätze. Aus Weiterbildung sollen neue Chancen entstehen“, so die Chefin der Agentur für Arbeit Halle Petra Bratzke bei der Vor-stellung der monatlichen Arbeitsmarktzahlen.
„Die neuen Arbeitsmarktdaten zeichnen ein überwiegend erfreuliches Bild und belegen die positive wirtschaftliche Entwicklung im Agenturbezirk Halle im Vergleich zum Vorjahr. Die Unternehmen haben durch erfolgreiches Agieren zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen haben, von denen nun immer mehr Menschen aus Halle und dem Saalekreis profitieren. Das Engagement aller Akteure für den Arbeitsmarkt bleibt gerade mit Blick auf die zukünftigen Fachkräftebedarfe wichtig“, so Bratzke weiter.
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