Ostdeutsche Weiterbildungskonferenz fand in Halle statt: Qualifizierung stärkt Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Ostdeutschland

Sachsen-Anhalt verstärkt die Kooperation unter den ostdeutschen Fachkräfte- und Weiterbildungsinitiativen. Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne sagte auf der ostdeutschen Weiterbildungskonferenz in Halle: „Die Ansiedlungen von Tesla, Intel und TSMC zeigen, dass sich Ostdeutschland zu einem international konkurrenzfähigen Investitionsstandort mit hochwertigen Arbeitsplätzen entwickelt. Jetzt braucht es Fachkräfte, die die Zukunft unserer Chancenregion mitgestalten. Im Länderverbund wollen wir mit flächendeckenden Weiterbildungsangeboten und vernetzter Weiterbildungsberatung alle verfügbaren Beschäftigungspotentiale erschließen. Vor diesem Hintergrund freue ich mich, dass heute zahlreiche Expertinnen und Experten aus allen ostdeutschen Ländern zusammengekommen sind, um sich darüber auszutauschen, wie wir die ostdeutschen Beschäftigten und Unternehmen noch besser auf die steigenden Anforderungen des Arbeitslebens vorbereiten können. Denn nur durch den gemeinsamen Schulterschluss können wir Ostdeutschland im Wettbewerb um kluge Köpfe bestmöglich profilieren.“
Das Weiterbildungsengagement von Unternehmen und Beschäftigten weist für Sachsen-Anhalt eine positive Bilanz auf. Dies ist nicht zuletzt den seit 2022 an vier Standorten in Sachsen-Anhalt aktiven Weiterbildungsagenturen zu verdanken. Im Kern geht es in den Weiterbildungsagenturen darum, die verschiedenen Angebote und Unterstützungsmaßnahmen zur betrieblichen und beruflichen Weiterbildung zu bündeln und in der Region einheitliche Anlaufstellen für Unternehmen und Beschäftigte zu schaffen. Im Ergebnis konnten bislang landesweit rund 1.500 Unternehmen und noch einmal 4.500 Fachkräfte zu Fragen der Umsetzung und Förderung von beruflichen Qualifizierungsvorhaben und Weiterbildungsmaßnahmen beraten werden.
Ergänzend dazu unterstützt das Land die Weiterbildungsvorhaben auch ganz konkret durch finanzielle Zuschüsse. Seit dem Start des hierfür im Juli 2023 aufgelegten Förderprogramms „Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG“ wurden bereits rund 250 Beschäftigte mit 1 Mio. Euro finanziell unterstützt. Zudem wurden 200 betriebliche Weiterbildungen mit 520.000 Euro für 250 Beschäftigte gefördert. „Die hohe Nachfrage der Förderprogramme zeigt die große Bereitschaft, auf die steigenden Anforderungen im Arbeitsleben zu reagieren. Dank der Weiterbildungsförderung qualifizieren sich immer mehr Beschäftigte und Unternehmen für die Zukunft“, sagte Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne. Bis 2027 stehen für 11.000 betriebliche und individuelle Weiterbildungsvorhaben rund 35 Millionen Euro, davon 26,6 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds Plus, zur Verfügung. Das Arbeitsministerium knüpft damit an die guten Erfahrungen der Vorgängerprogramme Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG BETRIEB und Sachsen-Anhalt WEITERBILDUNG DIREKT im ESF 2014 bis 2020 an, durch die 5.600 betriebliche Weiterbildungen mit 29 Millionen Euro sowie 7.300 Weiterbildungen für Beschäftigte mit 14,5 Millionen Euro gefördert werden konnten.
Weitere Informationen:
Die Weiterbildungsagenturen Sachsen-Anhalt Ost, Sachsen-Anhalt West, Sachsen-Anhalt Süd und Sachsen-Anhalt Nord werden im Verbund umgesetzt durch die regionalen Agenturen für Arbeit, die Landesinitiative Fachkraft im Fokus und das Zukunftszentrum Digitale Arbeit in Sachsen-Anhalt. Die Weiterbildungsagentur Sachsen-Anhalt Süd wird darüber hinaus durch die Kammern mitgetragen.
Weiterbildungsagenturen als zentrale Instrumente der Fachkräftesicherung unterstützen in erster Linie bei der Umsetzung von Qualifizierungs- und Weiterbildungsvorhaben. Dazu zählen u.a. die Erfassung von Weiterbildungsbedarfen, die Suche nach passenden Weiterbildungsangeboten und die Begleitung bei der Umsetzung von Weiterbildungsvorhaben. Vor kurzem wurde zudem eine Matching-Plattform entwickelt, auf der Weiterbildungssuchende ihre Bedarfe inserieren und Weiterbildungsanbietende daraufhin Angebote entwickeln können.
Über die Weiterbildungsberatung hinaus nehmen die Weiterbildungsagenturen auch betriebs- und organisationsbezogene Rahmenbedingungen zur betrieblichen Fachkräftesicherung in den Blick. Damit wird eine Erweiterung der Beratungsfelder auf Fragen der Steigerung der Unternehmensattraktivität, der Verbesserung der betrieblichen Mitbestimmung und der Implementation attraktiver, motivierender und gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen und Unternehmenskulturen möglich.
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