Wahlprüfsteine vom ADFC zur Stadtratswahl am Sonntag
Am kommenden Sonntag wird in der Stadt Halle (Saale) ein neuer Stadtrat gewählt. Dies war Anlass für den Regionalverband Halle des ADFC, bei den Parteien und Wählervereinigungen schriftlich um Stellungnahmen zur aktuellen verkehrspolitischen Situation in der Stadt zu bitten. Besonders interessierten den ADFC als Interessenvereinigung konkrete Vorhaben für Radfahrer in der Stadt, hinsichtlich Radwegsanierung, Einrichtung von Fahrradstraßen sowie Baustellenführungen. Die Fragen zielten aber auch darauf ab, die größeren Trends in der Mobilitätswende zu thematisieren, bspw. wie das beschlossene Mobilitätskonzept Anwendung finden kann und wie geplante Großprojekte zu Rad- und Zuginfrastruktur zur Realisierung kommen. Mit einer Frist von zwei Wochen waren Einreichungen auf die insgesamt sieben Fragen möglich und die Antworten sind nun alle auf der Website ungekürzt einsehbar: https://halle.adfc.de/verkehrspolitik Nicht geantwortet haben FDP, FWG, Die Partei und AfD.
Der ADFC begrüßt, dass allen Akteuren, die geantwortet haben, grundsätzlich positiv zur Radverkehrsförderung eingestellt sind. Realisierungsdefizite bei den Beschlüssen des Stadtrates zur Sanierung von Radwegen, der Erarbeitung von Planungen für Radverkehrsanlagen und Fahrradstraßen werden auch erkannt – jedoch ist nicht erkennbar, wie das zukünftig geändert werden kann. Die Verweise auf das kürzlich beschlossene „Ganzheitliche Mobilitätskonzept“ der Stadt sind insofern ein Stück weit gerechtfertigt, als im Gegensatz zu den bisherigen Konzepten, tatsächlich erstmals konkrete Haushaltsansätze mitbeschlossen wurden. Derer ADFC bleibt aber skeptisch, denn die Bilanz der letzten Jahre zeigt, dass allzu oft Gelder wegen fehlender Planungen zurückgegeben werden mussten und selbst Beschlüsse des Stadtrates in der Stadtverwaltung ignoriert wurden. Der Stadtrat ist aufgefordert seine Beschlüsse auch durchzusetzen! Auf das Prinzip Hoffnung zu setzen, reicht nicht aus!
Exemplarisch zeigt sich dies bei dem jahrzehntelangen Trauerspiel beim Bau eines lange überfälligen Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof. Die aktuelle Planung droht zu platzen, weil die Stadt Halle, im Gegensatz zur Stadt Leipzig verpasst hat, rechtzeitig einen Antrag auf Förderung zu stellen und damit die Finanzierung in den Sternen steht. Genauso steht die Realisierung des groß angekündigten Radschnellweges Halle – Leipzig in den Sternen. Die SPD kann darauf verweisen, dass sie in den vergangenen Jahren, wie keine andere Partei, auch in Zusammenarbeit mit dem ADFC, im Stadtrat mit Anträgen und Anfragen zum Radverkehr aktiv war. Sie hat mehrere verkehrspolitische Touren angeregt und organisiert. Erfolgreich war sie etwa bei der Ausstattung der Müllfahrzeuge mit Videoassistenzsystemen, der Errichtung zusätzlicher Fahrradstellplätze am Westausgang des Hauptbahnhofes, der Planung von Radwegen in der Straße „An der Feuerwache“ und der Magdeburger Chaussee oder der Öffnung weiterer Einbahnstraßen für den Radverkehr. Weitere Initiativen gab es auch von anderen Fraktionen, wie den Mitbürgern zur Erarbeitung eines Fahrradstraßenkonzepts, Hauptsache Halle zur Einrichtung von Furten über Straßenbahngleise (mit Hilfe des Systems „VeloGleis“) oder Bündnis 90/Die Grünen zur 15%igen Verwendung von Unterhaltsmitteln von Verkehrsinfrastruktur für die Sanierung von Radwegen. Umgesetzt wurde von den diesbezüglichen Beschlüssen allerdings bisher nur wenig.
Kritisch sieht der ADFC verkehrspolitische Positionen, die auf eine Gleichberechtigung der Verkehrsmittel abzielen, wie es bei der CDU nachzulesen ist. Damit wird jedoch eine Situation der Benachteiligung des Fuß- und Radverkehrs fortgeschrieben. Eine Verkehrswende, die in Halle zu mehr Lebensqualität, weniger Unfällen und weniger Emissionen führen wird, lässt sich aber bei begrenzten Ressourcen und Verkehrsflächen nur erreichen, wenn dem Umweltverbund klar der Vorrang eingeräumt wird und Fahrbahnen und Parkflächen für PKWs zu Gunsten von Rad- und Fußverkehr reduziert werden.
Der ADFC Halle war auch daran interessiert, wie sich vor allem die Regierungsparteien im Land zu der Benachteiligung der Stadt Halle beim Ausbau des Radverkehrsnetzes in das Umland, d. h. den Saalekreis äußern würden. In Erinnerung geblieben ist, dass sich Herr Bernstiel von der CDU im letzten Bundestagswahlkampf für den Ausbau eines Radweges nach Morl stark gemacht hatte. Von dem ist außerhalb der Stadt Halle, hier ist das Land zuständig, noch nichts zu sehen. Man will aber Einfluss nehmen. Die FDP, die die Verkehrsministerin im Land stellt, hat sich überhaupt nicht zu den Wahlprüfsteinen geäußert. Bisher ist insgesamt aus keiner Partei, die im Landtag vertreten ist, eine Initiative zur Verbesserung der Anbindung des Oberzentrums Halle in das Umland bekannt geworden. Die Situation ist erheblich schlechter als in den anderen Oberzentren Magdeburg oder Dessau.
Der ADFC sieht bei der anstehenden Kommunalwahl eine Chance, die lokale Verkehrspolitik der kommenden Jahre aktiv mitzubestimmen. Alle Wählerinnen und Wähler werden mit ihrer Stimme auch darüber entscheiden, wie die Mobilitätswende nun konkret umgesetzt wird. Der ADFC bietet mit seiner Zusammenstellung der Positionen, aber auch deren kritischer Kommentierung, die Gelegenheit, sich nun selbst ein Bild zu machen.
Hoffentlich werden die Alten abgewählt, hoffentlich. Ich jedenfalls habe andere gewählt.
Weg mit den Grünen die uns so viel schikaniert haben
wir haben es alle langsam verstanden, was die rechte ecke über die grünen denkt.
„Nicht geantwortet haben FDP, FWG, Die Partei und AfD.“
Das war zu erwarten. Die FDP konnte wohl auf die Schnelle nicht herausfinden, was eigentlich ein Fahrrad ist. Dabei ist sie laut ihrem Propagandisten doch „für alle Menschen da“.
Was wird denn von diesem Stadtrat erwartet. Die haben doch jetzt nur mit der Sicherung von guten Posten zu tun, so kurz vor der Wahl.
Die meisten Stadträte haben das gar nicht nötig, weil sie bereits seit Jahren eine feste Anstellung in ihrem Beruf haben und der Stadtrat ja ohnehin ehrenamtliche Arbeit ist. Davon leben könnte man also gar nicht. Da machst du dir wohl falsche Vorstellungen von der Höhe der Sitzungsgelder etc.
… eure Klientel in Sachen StVO. Ein täglich erlebbares weites Feld der Bearbeitung.
Der ADFC nimmt sich viel zu wichtig, der Artikel bzw. die Aussagen vom ADFC strotzt ja nur zur Wahlmanipulation. Da wird im Grunde aufgerufen die SPD zu wählen da Die ja was für die Radfahrer tun und wenn ihr die CDU wählt dann habt Ihr (Radfahrer) das nachsehen. Der ADFC soll sich lieber um ihre Radffahrer kümmern udnd die Politik den anderen überlassen. Wäre ja das gleiche, wenn der ADAC aufrufen würde wählt nicht die SPD oder die Grünen da diese euch am Autofahen hintern wollen.
1) Der ADAC hat „Wahlprüfsteine und Positionen zur Bayerischen Landtagswahl 2023“ oder die „Positionen der Parteien und Wählervereinigungen zur Kommunalwahl 2024 in Freiburg“ erstellt. Darunter oder daneben hat er, ohne konkrete Parteien zu nennen, seine eigenen Positionen gestellt.
2) Im Artikel hat jemand eins und eins zusammen gezählt. Ob das durch gezieltes Nachfragen des Redakteurs oder direkt vom ADFC mitkommuniziert wurde, oder auf andere Weise dort gelandet ist, ist nicht klar. Auf jeden Fall macht es die Position des ADFC klarer und erläutert was „gleichberechtigt“ eben für die Zukunft bedeutet. Wer nun Autofahrer ist, und das auch bleiben möchte, kann daraus ja auch seine Rückschlüsse ziehen. Eine Wahlmanipulation sehe ich nicht.
Wenn nur 10% der Radfahrer mit dem Kfz fahren würden, wäre noch weniger Platz auf der Straße!
Die PKW sind zumeist breiter, länger und schwerer geworden als vor einigen Jahren. Also sind bei Fahrfehlern jeglicher Art sehr oft Unfälle vorprogrammiert. Einen PKW aus einem Straßengraben rauszuholen kostet Zeit (und Money)!
Dafür gibt es selbständige Abschleppunternehmer und Versicherungen. Von daher ist die Einlassung wertfrei. Wesentliche Vorteile, wie schnellere und weitere Distanz, wetterfreie Unterbringung, und natürlich die bessere Knautschzone hast du geflissentlich unterschlagen.
Was das Verkehrs-Gesamtkonzept angeht, sind Grüne und Die Linken ganz vorne bzw. noch am vortschrittlichsten, gefolgt von Die Partei und SPD. Es wäre schon schön, wenn wenigstens die paar spärlichen und kaum ausreichenden Beschlüsse, die zu einer Verbesserung des Fahrradverkehrs führen würden, umgesetzt werden.
Jetzt muss sich die Auto-Verkehrspolitik endlich zu einer menschenfreundlichen Verkehrspolitik ändern. (wenn da die Blockadeparteien nicht wären)
Der ADFC ist gegen die Gleichberechtigung. Hört, hört! Besser kann man sich nicht disqualifizieren!
Der ADFC macht genauso Klientelpolitik, wie die Grünen oder die SPD, die wegen der mangelnden Repräsentanz der Bevölkerung in den eigenen Reihen weit weg sind von einer Volkspartei.
Wenn die CDU einen Ausgleich zwischen allen Verkehrsträgern entsprechend der Leistung wollen, ist das zumindest nicht grundsätzlich verkehrt, eine autofreie Innenstadt wollen die Bürger nicht.
„…Wenn die CDU einen Ausgleich zwischen allen Verkehrsträgern entsprechend der Leistung wollen, ist das zumindest nicht grundsätzlich verkehrt, eine autofreie Innenstadt wollen die Bürger nicht….“
Das konnte man sich doch exemplarisch in Berlin ansehen, was die CDU unter „für alle“ versteht: Die Beibehaltung der bestehenden Verhältnisse, also die Beibehaltung der derzeitigen Bevorzugung des MIV.
„Stadtrats…“ Ihre Ausführungen sind weit weg von der Realität. Was die CDU und einen Augleich betrifft: In Berlin ist Verkehrssenatorin Schreiner, die selbst die kleinsten Verbesserungen in der Rad-Infrastruktur rückgängig gemacht hat, schon wieder wegen Plagiatsvorwüfen zurückgetreten, und hinterlässt einen verkehrspolitischen Scherbenhaufen. Ähnlich in Halle. Wer erinnert sich nicht noch an die Kampagnen mit Falschaussagen zur autoarmen Innenstadt, die Herr Bernstiel losgetreten hatte. Er gönnt den Hallensern keine lebenswerte, sichere und saubere Innenstadt mit Geschäften, Grün, Kultur, Arbeit und Aufenthaltsqualität. Nicht mal ein paar ordentliche Radwege. Ach so, das wollen die Bürger ja nicht, die wollen Lärm, Dreck, Unfallgefahr, Gestank und lehre Geschäfte. Was ist das nur für ein Unsinn. Als bestünde die Welt nur aus den Großaktionären von Bau – und Autokonzernen… und selbst die sind in Sachen Verkehrswende schon weiter.
„Er gönnt den Hallensern keine lebenswerte, sichere und saubere Innenstadt mit Geschäften, Grün, Kultur, Arbeit und Aufenthaltsqualität.“
Nicht die Autos (die in der Altstadt eh nicht so viele sind) machen die Innenstadt unattraktiv. Wer hat schon Lust, sich überfallen zu lassen?
ach „Holzweg“ ,jetzt kommt die alte Leier auch noch. Selbst, wenn es so wäre, hätte das nichts, aber auch überhaupt nichts mit der schlechten Fahrrad-Infrastruktur zu tun. Zuviele Autos machen Städte IMMER unatraktiv und das fördern u.a. durch die dadurch geringe Wirtschaftsleistung Kriminalität. Raten sie mal, in welchen Straßen die Kunden/ Menschendichte am größten ist?
„Raten sie mal, in welchen Straßen die Kunden/ Menschendichte am größten ist?“
Rund ums Reileck, da fahren außerdem eine Menge Autos.
Obere Leipziger eher nicht, mag wohl daranm liegen, dass man dort nicht mit dem Auto lang und parken kann, um entspannt einzukaufen.
Man könnte ob der … verzweifeln, wäre aber vertane Zeit. Für Mitleid reicht meine Empathie für Euch nun aber auch nicht. Vielleicht gründet ihr mal einen Autoclub zusammen mit (siehe unten) „Autofahrer“ und freut euch über eure Dreckschleudern. Keine Ahnung, eure Denke erschließt sich einem normalen Menschen einfach nicht. Viel Glück.
Sorry ich hätte gerne eine Autofrei innenstadt ! Ich wohne innenstadt und verstehe immer noch nicht gibt so viel blech herum…
Autofrei mit klar taxi und Lieferung teilauto autorisiert.
Zieh einfach weg, dann bist du die „autoverstopfte“ Inenstadt ganz schnell los.
Der ADAC sollte dagegenhalten. Diese Stadt ist verkehrstechnisch mittlerweile ein Grauen geworden und das zum Großteil aufgrund der Fahrradfahrer, die die simpelsten Verkehrsregeln nicht kennen.
Nur Vollidioten fordern den Status Quo in Städten oder sogar noch mehr Autos. https://www.wiwo.de/politik/deutschland/verkehr-diese-kosten-entstehen-durch-staus/29642780.html
Was haben wohl die unendlich langen LKW-Kolonnen damit zu tun?