„Pendler nicht im Regen stehen lassen“: Linke, Grüne und SPD wollen Dach für Bahnsteige 12/13
Die Ostseite des halleschen Hauptbahnhofs ist saniert. Doch der Bahnsteig 12/13 hat im Zuge dessen keine Überdachung erhalten, es wurden nur ein paar Wartehäuschen aufgestellt. Das hat schon im Rahmen der Bauarbeiten für Diskussionen gesorgt. Die Bahn hatte damit argumentiert, dass das Bahnhofsdach denkmalgeschützt ist und deshalb nicht erweitert werden kann.
Doch im Zuge des bevorstehenden Wahlkampfs für die Oberbürgermeisterwahl rückt das Thema wieder in den Mittelpunkt. Schließlich fahren hier die S-Bahnen in Richtung Leipzig ab, eine gut genutzte Verbindung. „Ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt zu sein, macht den Bahnhof unattraktiv. Wir wollen Pendler und Bahnreisende nicht im Regen stehen lassen“, sagt Hendrik Lange, gemeinsamer OB-Kandidat von SPD, Bündnis90/Die Grünen und Die Linke.
Die drei Parteien werden sich mit einem gemeinsamen Antrag im Stadtrat an die Bahn wenden. Der Antrag zielt darauf ab, dass die Bahnsteige 12 und 13 schnellstmöglich nachgerüstet und überdacht werden. Zudem soll geprüft werden, ob auch weitere hallesche S-Bahn-Bahnhöfe nachträglich überdacht werden können. Die meisten S-Bahn-Stationen in Halle haben nur Wartehäuschen. „Das Reisen mit der Bahn würde so – auch im Sinne des Umweltschutzes – attraktiver werden. Zudem wäre insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende kalte Jahreszeit ein besserer Gesundheitsschutz für Pendler und Bahnreisende gewährleistet“, meint Lange.
Gab es schon mal bis zi den Umbaumaßnahmen. der ehem. Bahnsteig 11/12, jetzt 12/13 hatte eine hölzerne Kriegsbahnsteighalle. Diese ist aber ersatzlos abgerissen worden.
Ich bin ja sehr für die Förderung KFZ-armer Mobilität und habe grundsätzlich nichts gegen eine Überdachung, aber dieses spezifische „Problem“ empfinde ich nun doch eher nachrangig. Die Züge der S5 stehen lange genug am Bahnsteig, dass niemand lange im Regen stehen muss. Und viele Pendler kommen üblicherweise zu solchen Zeiten, dass die Bahn bereits dasteht; die Leute, die länger stehen, passen auch in die Unterstände.
Außerdem sehe ich das ganze eher als Übergangslösung während die Westseite gebaut wird (so wie auch der fehlende Aufzug zum Bahnsteig 13a nur ein vorübergehendes Problem war). Wenn alles fertig ist, werden die S-Bahnen wieder von der Westseite abfahren und das Problem hat sich weitgehend erledigt.
Linke, Grüne und SPD sollten sich eher darum kümmern, dass wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen werden, dass Fußgänger nicht vom (ruhenden) Autoverkehr behindert werden.
Tatsächlich ist dieser Bahnsteig der, von dem die s5 schon vor dem Umbau gefahren ist, und auch sicherlich nach abgeschlossenem Umbau fahren wird, da der Tunnel Richtung Leipzig nicht die entsprechende Kapazitäten hat, wie ja auch die letzten 2 Jahre zu sehen war.
Zusätzlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch die s5 irgendwann Mal durchgebunden wird, und man somit wieder in Regen stehen müsste. (Siehe dazu z.b. die Pläne zum Deutschlandtakt)
Die hallesche S-Bahn-Strecke wäre attraktiver, wenn man nicht 30min auf sie warten müsste und wenn sie weniger oft ausfallen würde.
in den letzten Wochen fuhr am Wochenende nur ein Kurs, teilweise fiel sie ganz aus. D
Und auch in der Woche kam es regelmäßig dazu, dass in den Morgenstunden nur eine Bahn die Runde drehte, so das jede zweite Fahrt je Richtung ausfiel.
Das hat mich mehfach zu spät zur Arbeit gebracht.
Man kann ja einen ,,Wettbewerb zur Errichtung einer Überdachung des Bahnsteiges der Gleise 12 und 13 des Personenbahnhofes Halle/ Saale Hbf. “ ausschreiben. Man sollte aber tunlichst ,,Erweiterung des bestehenden Hallendaches“ vermeiden.
Wenn der Bahnhof fertig ist, wird es dann weiterhin Abfahrten ab 11/12 geben?
Selbstverständlich wird es wieder rund um die Uhr Abfahrten und Ankünfte geben, also auch vor 11/12.
Ich gehe mal stark davon aus, sonst hätte man die Bahnsteige ja nicht erst renovieren müssen. Momentan stehen ja verschiedene Züge in verschiedenen Abschnitten des gleichen Bahnsteigs; danach wird dann wieder jeder Zug auf seinem eigenen Bahnsteig stehen.
Wenn die S-Bahn auch weiterhin an nicht überdachten Bahnsteigen hält, ist das ein Schildbürgerstreich, der nicht mit dem Denkmalschutz begründet werden kann.
Der Denkmalschutz greift nur bei einer potentiellen Erweiterung des bestehenden, denkmalgeschützten Dachs. Man könnte am Bahnsteig 12/13 (ehem. 11/12) problemlos eine völlig unabhängige kleine Überdachung hinbauen, aber es wird nicht die Notwendigkeit gesehen. An Haltepunkten auf der Strecke gibt es auch keine Überdachungen. Die Frage ist: wieviele Pendler stehen tatsächlich „im Regen“? Und: ist das ein so drängendes Problem? Ein EInsatz für eine Überdachung der Fahrradständer am Bahnhofsvorplatz wäre, meiner Meinung nach, viel drängender. Die Fahrräder der Pendler stehen länger im Regen als die Pendler selbst.