Petition gegen Fusion von IGS Am Steintor und KGS Hutten: Rund tausend Menschen haben bereits unterschrieben
Die Kooperative Gesamtschule „Ulrich von Hutten“ in der Roßbachstraße steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Nach den aktuellen Plänen der Stadtverwaltung soll die Schule ab dem kommenden Schuljahr ihre Eigenständigkeit verlieren und gemeinsam mit der IGS „Am Steintor“ eine neue, große Integrierte Gesamtschule bilden. Beide Standorte – Roßbachstraße und Adam-Kuckhoff-Straße – sollen dabei erhalten bleiben, jedoch unter einer gemeinsamen Schulleitung und einem gemeinsamen Namen. Es wäre mit 1.300 Schüleren die größte Gesamtschule der Stadt. Ursprünglich hatte die Kommune vorgesehen, die KGS Hutten in eine vierzügige Integrierte Gesamtschule umzuwandeln. Dafür wäre jedoch eine Genehmigung durch das Land Sachsen-Anhalt notwendig gewesen. Diese blieb aus. Nach Angaben der Stadtverwaltung machten veränderte Rahmenbedingungen eine Neuausrichtung erforderlich. Insbesondere in der Sekundarstufe I (Jahrgänge 5 bis 10) sei die KGS in ihrer bisherigen Größe nicht dauerhaft funktionsfähig. Im Dezember-Stadtrat soll die endgültige Entscheidung gefällt werden. Eltern haben gegenüber dubisthalle.de bereits angekündigt, dass sie sich im Bildungsausschuss vehement für die Eigenständigkeit einsetzen werden.
Wachsende Kritik an mangelnder Beteiligung
Gegen die geplante Fusion formiert sich inzwischen deutlicher Widerstand seitens der Schulgemeinschaft. Eltern und Schüler beider Einrichtungen haben eine Petition gestartet, in der sie die Pläne der Stadt kritisieren und den Erhalt beider Schulen als eigenständige Gesamtschulen fordern. Rund 1000 Menschen haben bereits unterschrieben. Die Petition soll auf die aus Sicht der Initiierenden fehlende Einbindung der Betroffenen aufmerksam machen. In dem Schreiben heißt es, die Schulgemeinschaften seien vorab nicht beteiligt worden und hätten keine Möglichkeit gehabt, ihre Position einzubringen. Die Initiatoren betonen, beide Standorte seien für Kinder und Familien wichtig und eine Fusion schränke Wahl- und Entwicklungsmöglichkeiten ein. Zudem wird gefordert, ausreichend Plätze in der Schulform Gesamtschule vorzuhalten, um den gleichberechtigten Zugang zu sichern.
Argumente für den Erhalt zweier eigenständiger Schulen
In der Begründung der Petition verweisen Eltern und Mitglieder der Schulgemeinschaft auf die Bedeutung der Gesamtschule als Schulform, die soziale Durchmischung fördert und für Chancengerechtigkeit im Bildungssystem sorgen soll. Bildungsforschung, so die Initiatoren, zeige positive Effekte integrierter Gesamtschulen bei der Reduzierung sozialer Ungleichheiten und beim Übergang in weiterführende Bildungsgänge. Durch die geplante Fusion sehen die Unterzeichnenden diese Ziele gefährdet. Befürchtet wird eine Einschränkung der Vielfalt im halleschen Schulangebot und ein erschwerter Zugang zu Gesamtschulplätzen. Auch die Forderung nach mehr bedarfsgerechten Gesamtschulplätzen wird bekräftigt, um allen Kindern vergleichbare Bildungswege zu ermöglichen.
Zur Petition:
https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-der-beiden-gesamtschulen-in-halle











Die angeblichen Argumente der Eltern sind ja gut und schön. Fakt ist und bleibt aber: Die Schülerzahlen reichen nicht aus. Und das ist ja eigentlich auch nicht erst seit diesem jahr so, das war schon seit vielen Jahren abzusehen. Nur gabs eben bisher eine Ausnahmegenehmigung. Angesichts fehlender Lehrer und leerer Kassen, ganz abgesehen vom guten Nahverkehrsnetz in der Stadt, ist ein Ende der Ausnahmen doch schon ewig auf der Tagesordnung.
„Fakt ist und bleibt aber: Die Schülerzahlen reichen nicht aus. Und das ist ja eigentlich auch nicht erst seit diesem jahr so, das war schon seit vielen Jahren abzusehen. Nur gabs eben bisher eine Ausnahmegenehmigung.“
MS,
das will der großsprecherische Stadtelternrat aber nicht einsehen.
»Fakt ist und bleibt aber: Die Schülerzahlen reichen nicht aus. Und das ist ja eigentlich auch nicht erst seit diesem jahr so, das war schon seit vielen Jahren abzusehen.«
Fakt ist: Entweder verfügen Sie über keinerlei Sachkenntnis oder Sie verbreiten bewusst falsche Aussagen. Denn entgegen Ihrer Behauptung gab es im vergangenen Jahr – wie auch in den Jahren zuvor – eindeutig zu wenige Plätze, um alle Kinder aufzunehmen, deren Eltern eine Gesamtschule gewählt haben.
Hier die belegbaren Zahlen:
2023/24 – Kapazität: 619 | Bedarf: 740
2024/25 – Kapazität: 703 | Bedarf: 801
2025/26 – Kapazität: 636 | Bedarf: 783
Diese Daten sind mit geringem Aufwand öffentlich zugänglich und lassen sich problemlos im Netz recherchieren. Wer mit tatsächlichen Fakten argumentieren möchte, kann sie jederzeit nachvollziehen. Wer hingegen nur populistisch Stimmung machen will, ignoriert sie bewusst. Noch ein Fakt: Mit jeder neu eröffneten Gesamtschule wuchs der Bedarf deutlich. Beispiel: Nur ein Jahr nach Eröffnung der IGS Am Planetarium, war diese im Losverfahren.
Ach, Paulus, Sie hatten noch nie etwas für Gesamtschulen übrig – außer sie zu diffamieren und Unwahrheiten zu verbreiten. Wahrscheinlich liegt das daran, dass Ihnen in Ihrer Jugend eine gemeinwohlorientierte Erziehung verwehrt geblieben ist.
Bei uns gab, s von der 1.bis zur 10.die POS!
Geil
Was für eine Ruhe
Schwierige Petition. Durch die Blockade der CDU geführten Schulbehörde bleibt offenbar kein anderer Weg um die seit Jahrzehnten dramatisch zu geringen IGS Plätze in Halle zu erhöhen. Die Petition verweigert sich offensichtlich dieser Einsicht, trotz der IGS-Krokodilstränen.
Wie schön, dass dubisthalle fleißig die Petition verlinkt. Eine Sichtbarkeit der Hintergründe, weswegen die Stadt das meint machen zu müssen, fehlt hier fortlaufend. Ist das Stimmungsmache oder Unfähigkeit, komplexe Themen auf dieser Plattform darzustellen?
Da muss wohl der Direktor mit seiner Sekretärin öfters am Tag von der Kuckhoff Straße zur Roßbachstraße rennen ,wenn es eine Schulleitung geben soll ?
Genau, Robert, und damit die keine Blasen bekommen, vom „öfters“ hin- und herrennen, wurde die Petition gestartet!
Die Notwendikeit, beide Schulen zu fusionieren, um sie zu erhalten, ergibt sich aus den Vorgaben der Landesregierung. Ähnliche Vorgaben betreffen auch andere Schulformen. Das Genscher war dadurch auf einmal auch zu klein, kann jetzt glücklicherweise aber mit den Räumen der Friesen-Grundschule wachsen.
Natürlich muss die Landrsregierung auf sinkende Schülerzahlen im Land reagieren.
Für die kreisfreien Städte sind die Vorgaben bisher allerdings wenig sinnvoll, da die vorhandenen und zu einem großen Teil sanierten Gebäude dss nicht hergeben.
Welche Alternative sehen denn die Initiatoren für die beiden Schulen? Wenn die Schulen nach den Vorgaben der Landesregierung nicht bestandssicher sind, droht die Schließung und erforderliche bauliche Maßnahmen sind tabu.
»Die Notwendikeit, beide Schulen zu fusionieren, um sie zu erhalten, ergibt sich aus den Vorgaben der Landesregierung.«
Nein, eben nicht – es gibt keinerlei Vorgaben, die diesen Unsinn begründen könnten. Die Schulen sind nicht bestandsgefährdet. Nach Schulgesetz benötigt die Gesamtschule in der Sekundarstufe I pro Jahrgang 100 Schülerinnen und Schüler; folglich muss jede Gesamtschule vierzügig sein. Die Sekundarstufe II kann als Kooperation geführt werden, ohne dass dadurch eine Bestandsgefährdung entsteht.
Allerdings schreibt das in diesem Jahr verabschiedete Schulgesetz vor, dass Kooperationen nur zwischen gleichen unselbstständigen Ausprägungen erfolgen dürfen. Damit ist eine Zusammenarbeit von IGS und KGS nicht mehr möglich. Mit der Fortführung der Hutten als IGS ist dieses Problem jedoch gelöst, da eine kurzfristige Rücknahme der Gesetzesänderung kaum realistisch erscheint – unabhängig davon, dass diese Regelung inhaltlich völlig unsinnig ist.