Rettungsdienst: vorerst kein Eigenbetrieb
Gespannt haben die Mitarbeiter hallesche Rettungsdienste die Ergebnisse der Stadtratssitzung verfolgt. Immerhin ging es in einem Beschluss um ihre Zukunft. Und nach dem Beschluss steht nun erst einmal fest, dass sie wieder um ihre Jobs zittern müssen.
Denn testweise wird nun erst einmal das sogenannte Konzessionsmodell getestet, so wie es auch die Verwaltung vorgeschlagen hatte. Über drei Jahre soll sich der Ausschreibungszeitraum strecken. Bei diesem Modell erhalten die Ausschreibungsgewinner eine Konzession und rechnen ihre Leistungen direkt mit den Krankenkassen ab. Bisher erfolgt der Umweg über die Stadt als Leistungsträger.
Stadträte mehrere Fraktionen wollen dagegen einen städtischen Eigenbetrieb Rettungsdienst prüfen lassen. Das soll nun in den kommenden drei Jahren erfolgen, während Erfahrungen mit dem Konzessionsmodell gesammelt werden. Allerdings gaben die Räte der Verwaltung einige für sie wichtige Punkt mit auf den Weg. Qualitative und soziale Kriterien sollen in der Ausschreibung wichtig sein.
Zudem soll sich die Bezahlung am Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst orientieren. Damit soll weitere Lohndumping verhindert werden. Denn schon jetzt sind die Lebensretter schlecht bezahlt. Die Mitarbeiter seien schon vor Monaten auf die Stadträte zugekommen und hätten ihren Verdienst beklagt, so Andreas Scholtyssek (CDU). „Man verdient dort so viel wie bei einem Discounter.“ Genau deshalb hatten auch die Rettungsdienstmitarbeiter die Gründung eines Eigenbetriebs ähnlich wie in Mansfeld-Südharz angeregt, damit nicht der billigste Anbieter die Ausschreibung gewinnt. Doch mit dem heutigen Beschluss des Stadtrats ist das Thema erst einmal in Weite Ferne gerückt.
Bleibt zu hoffen, daß damit mal kein Mitglied des Stadtrates rettungsdienstlich auf der Strecke bleibt. Als abschreckendes Beispiel könnte es noch immer dienen…
Wenn das Auto kaputt ist, ein riesen Drama. Der Meister muss sofort ran. Was zählt schon ein Menschenleben oder das Schicksal anderer!!!
Die RD-Mitarbeiter sollen nicht vergessen, dass ihre derzeitigen Löhne von den im Moment tätigen Betreibern gezahlt werden, die damit die letzte Ausschreibung als „Billigheimer“ gewonnen haben. Externe Anbieter hatten keine Chance, weil sie höhere Löhne gezahlt hätten.
Du bist ja ein ganz Schlauer, woher hast du die Weisheit?
Alles Dumme nachquatschen und ganz wichtig tun!
Externe Anbieter hätten da aber wohl auch ihr eigenes Personal mitgebracht…
Das können die sich wohl selber herstellen? RD Personal ist Mangelware – es ist schlicht ein Irrglaube unter den Mitarbeitern.
Wer einen Rettungsdienst sein Eigen nennt, der hat wohl auch Mitarbeiter…
Rettungsdienst gehört in kommunale Hand, wie auch
Polizei und Feuerwehr,Kathastrophenschutz.
Eine Diskusssion um diesen Umstand ist so alt wie die
Bundesrepublik Deutschland.
Fragestellung heute ist die Unattraktivität der
Bezahlung (medizinischer Beruf oder Transporteur,wie der Beruf immer noch gehandhabt wird).
Der geschaffene Lehrberuf des Notfallsanitäters ändert dabei wenig, wenn sich
die Strukturierung nicht ändert.
Es ist nicht mehr hinnehmbar, daß ein ausgebildeter Mitarbeiter im Rettungsdienst auch
gehaltsmäßig nicht einem qualifizierten Krankenpflegeberuf gleichgestellt wird.
Verlangt werden lebensrettende Maßnahmen, die
über die „Erste Hilfe“ hinausgehen-bezahlt werden sie nicht.Alles „Eigene Verantwortung“ Notkompetenz genannt!!
Wie sagt man so schön—„Billig gekauft ist doppelt bezahlt“!!
Kündigungsraten im Rettungsdienst sind keinem gezollt. Eigenbetrieb mit einer
-der Feuerwehr angeglichenen Bezahlung- würde sehr
viel erbringen. Dies auch -und vor allen Dingen-im Sinne der Vorsorgepflicht gegenüber
Menschen, die in unserem Land leben.
Übrigens: Es gab mal eine „Schnelle Medizinische
Hilfe“ in dem genannten -damals noch geteiltem- Land. War dem staatlichen Gesundheitswesen untergeordnet, also öffentlicher
Dienst. Hat mit den damals existierenden Mittel gut funktioniert und es war:
Hoheitsaufgabe!!
Gesundheitswesen ist Big Business, auch wenn es in kommunaler Hand liegt. Wie in jeder Industrie, gibt es Leute die richtig gut verdienen. Chefärzte haben bis zu einer Mio pro Jahr ohne das geringste wirtschaftliche Risiko. Andere werden mit einem geringen Lohn abgespeist.
Im Gegensatz zu polizeilichen Aufgaben, kann diese von mehreren Anbietern erbracht werden. Warum soll ein Eigenbetrieb das besser und wirtschaftlicher können?