Gerettet: Sanierungsarbeiten am Graseweghaus sind vollendet
Wieder konnte ein barockes Fachwerkhaus in Halle gerettet werden: Das Graseweghaus ist von der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH saniert worden. Am Freitag wird es nun den Mietern übergeben. Die Sanierung hat 1 Millionen Euro gekostet und kein Cent aus Fördertöpfen wurde hierfür in Anspruch genommen.
Eine Drei-Raum- sowie zwei Zwei-Raum-Wohnungen sind entstanden. Die Außenfassade ist nach historischem Vorbild wieder mit Lehmputz versehen. Der neue Mieter für das Ladengeschäft steht auch schon fest, es ist die Musikalienhandlung Bellmannmusik.
Gerade in den letzten Jahren der DDR ist in der halleschen Altstadt viel abgerissen worden. Wertvolle historische Bausubstanz ging verloren, stattdessen wurden Plattenbauten hochgezogen, so neben der Moritzburg, am Schülershof, Brunos Warte oder der Großen Klausstraße. Dieses Schicksal hätte beinahe auch das Baudenkmal Graseweghaus aus dem 16. Jahrhundert ereilt.
Weil sich die Bauarbeiter weigerten, das Haus aus Sicherheitsgründen zu betreten und es abreißen wollten, legten Stadtarchitekt Wulff Brandstätter und einige weitere engagierte Hallenser selbst Hand an, sicherten das Haus ab und erhielten es so für die Nachwelt. Im letzten Jahr begann dann endlich die Sanierung des markanten Fachwerk-Eckhauses zwischen Graseweg und Großer Klausstraße.
Über all die Jahre haben die Nutzungen im Erdgeschoss variiert. So war über viele Jahre eine Bäckerei beheimatet. Anfang des 20. Jahrhunderts residierte hier ein Hutgeschäft.
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