Schule schwänzen für die Umwelt: Klimastreik in Halle geht weiter

Mehr als 200 Schüler haben sich am Freitagvormittag auf dem Marktplatz in Halle (Saale) versammelt und sich damit dem weltweiten Klimastreik „Fridays for Future“ angeschlossen. Für ihre Aktion haben die Schüler den Unterricht sausen lassen. „Klimaschutz statt Kohleschmutz“, „Save our Future“, „There is not Planet B“ und „Rettet die Pole, raus aus der Kohle“ war auf Plakaten zu lesen. Und die Aktion geht weiter. Man sei mit der Aktion „sehr erfolgreich gestartet“, so die Veranstalter. Eine regelmäßige Fortsetzung der Aktion sei geplant.
Hierzu erklärt Peter von Lampe, Schüler und Organisator von Fridays For Future Halle: „Es war heute eine phänomenale Aktion.“ Lampe spricht von knapp 500 Teilnehmern, Zahlen, die die Polizei so nicht bestätigen kann. Dort geht man von maximal der Hälfte aus. „Gemeinsam haben man lautstark auf die Klimaprobleme aufmerksam gemacht und ein deutliches Zeichen für mehr Klimaschutz gesetzt und gleichzeitig an die Politiker*innen appelliert, endlich konsequent zu handeln“, so Lampe. „Ein großes Danke an alle, die dabei waren und im Vorfeld geholfen haben, diese Aktion auf die Beine zu stellen. Wir werden nicht locker lassen und zukünftig regelmäßig für das Klima streiken!“
Unterstützung kommt auch von der Lokalpolitik: „Es ist schön zu sehen, dass sich eine weltweite Bewegung gegründet hat, die die reale Bedrohung durch den Klimawandel erkannt hat und nicht kleinreden will“, sagt die umweltpolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion Die Linke, Anja Krimmling-Schoeffler. „Ihre Forderungen nach einer strikten Umsetzung der Beschlüsse des Pariser Klimaschutzabkommens und dem konsequenten Ausstieg aus dem Braunkohleabbau und der Kohleverstromumg sind vernünftig und nachvollziehbar. Es ist die Generation die ihre Zukunft in Gefahr sieht und nun aktiv eingreift. Das dies in Halle auch stattfindet ist toll und unterstützenwert.“
Auch auf kommunaler Ebene sei es wichtig immer wieder darauf hinzuweisen, dass Klimaschutz eine Querschnittsaufgabe ist und noch viel mehr in den Vordergrund gerückt werden muss. Das integrierte Klimaschutzkonzept der Stadt werde in diesem Jahr fortgeschrieben und es müsse eine gewisse Verbindlichkeit reinformuliert werden, wenn es wirklich ernst gemeint sein soll. Deshalb werde man als Stadtratsfraktion Die Linke weiterhin konsequent dafür einsetzen, dass Klimaschutzbelange in Stadtratsbeschlüssen und städtischen Konzepten ausreichend Berücksichtigung finden.
Vorbild für den Schulstreik ist dabei Greta Thunberg, die bereits vor einem halben Jahr die Schule sausen ließ, um vor dem schwedischen Parlament zu protestieren. Sie fordert von den Politikern schärfere Maßnahmen zum Klimaschutz. Mittlerweile gibt es vergleichbare Aktionen in Australien, Dänemark, Irland, Österreich, der Schweiz und auch in über 50 deutschen Städten.
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