Stadträte starten Resolution gegen Verkauf der Neuen Residenz

Die Neue Residenz zwischen Dom und Klausbrücke ist eines der wichtigsten historischen Gebäude in Halle. Doch bislang ist immer noch unklar, wie es mit dem Komplex – der sich im Eigentum des Landes befindet – weitergeht. Deshalb ergreifen jetzt die Stadtratsfraktionen Linke, Bündnis 90 / Grüne, SPD und MitBürger / Neues Forum die Initiative. Sie wollen einen Verkauf an einen Privatinvestor verhindern.
„Der Oberbürgermeister wird als Vertreter der Stadt Halle (Saale) beauftragt, diesen Standpunkten in Gesprächen mit dem Land zu vertreten und sich dafür einzusetzen, dass die Neue Residenz als bedeutendes kulturhistorisches Bauwerk nachhaltig durch das Land Sachsen-Anhalt saniert und einer angemessenen Nutzung zugeführt wird“, heißt es im gemeinsamen Antrag. Angesichts der Vielzahl der beteiligten Fraktionen gilt eine Mehrheit als sicher.
In der Begründung der Fraktionen heiß es:
Die 1531 bis 1539 von Kardinal Albrecht erbaute Neue Residenz ist eine der bedeutendsten Bauwerke der Frührenaissance in ganz Deutschland. Es handelt sich um eine trapezförmige Vierflügelanlage aus zwei- bis dreigeschossigen Bruchsteinbauten mit Sattel- und Walmdächern. Der Gebäudekomplex ist Bestandteil der „Straße der Romanik“, an der sich neben der Neuen Residenz auch der Dom zu Halle und das Kunstmuseum Moritzburg Halle befinden. Dass ein Erhalt und eine denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes aus stadtgeschichtlicher und kulturhistorischer Sicht höchste Priorität genießen muss, steht außer Frage. Zurzeit bereitet das Land Sachsen-Anhalt erneut den Verkauf der Neuen Residenz vor. Aus Sicht der antragstellenden Fraktionen ist es der Bedeutung des Gebäudekomplexes nicht angemessen, dass die Immobilie verkauft und somit aus dem Besitz des Landes Sachsen-Anhalt gegeben wird. Der Oberbürgermeister wird daher als Vertreter der Stadt Halle (Saale) gebeten, dem Interesse der Stadt, die Liegenschaft nicht zu verkaufen, in dieser Angelegenheit nachhaltig Ausdruck zu verleihen.
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