Sterne auf dem Gehweg: Planetarium Halle installiert taktile Himmelskarten für Sehbehinderte

Eine neue, aufmerksame Gestaltung ziert den Fußweg vor dem Eingang des Planetariums am Holzplatz in Halle (Saale). Seit Kurzem sind im Pflaster spezielle, leicht erhöhte Symbole eingelassen, die nicht nur als künstlerischer Blickfang dienen, sondern vor allem eine wichtige Funktion für sehbehinderte und blinde Menschen erfüllen: Sie markieren eine Aufmerksamkeitsschwelle und fungieren als taktile Elemente. „Es handelt sich um ein sogenanntes Aufmerksamkeitsfeld“, sagte Planetariumschef Dirk Schlesier gegenüber dubisthalle.de.
Die Bodeninstallationen stellen verschiedene, leicht erkennbare Sternbilder dar und verbinden damit den inhaltlichen Fokus des Planetariums mit einem inklusiven Ansatz.
Dargestellte Sternbilder sind der Kleine Wagen (Ursa Minor), der Große Wagen (Ursa Major), der Schwan (Cygnus) und das Haus vom Weihnachtsmann (ein informelles Muster, das oft von Kindern verwendet wird).
Die Symbole sind bewusst leicht erhöht gegenüber dem normalen Pflaster angebracht, um sie für Menschen mit Seheinschränkungen durch Stock oder Fuß ertastbar zu machen. Sie dienen so als wichtige Orientierungshilfe und signalisieren, dass sich hier ein markanter Zugangspunkt befindet.
Mit dieser Installation unterstreicht das Planetarium seinen Anspruch, ein zugänglicher und einladender Ort für alle Bürgerinnen und Bürger Halles zu sein. Die Sternbilder auf dem Boden sind damit ein gelungenes Beispiel dafür, wie Ästhetik und Inklusion im öffentlichen Raum verschmelzen können. Besucher werden eingeladen, beim nächsten Besuch nicht nur in die Sterne zu blicken, sondern auch die Himmelskarten unter ihren Füßen zu ertasten und zu bewundern.

Sieht nach einer richtig guten Sache aus!