2800 Teilnehmer bei CSD-Demo in Halle (Saale) – mehrere rechte Gegenveranstaltungen

Rund 2800 Menschen sind am Samstagnachmittag unter dem Motto „different lives – equal rights – Verschiedene Leben – gleiche Rechte“ bei einer CSD-Demo durch Halle (Saale) gezogen. Unter anderem führte die bunte Parade am Steintor und am Reileck entlang. Die Landtagsabgeordneten Henriette Quade, Wolfgang Aldag und Hendrik Lange sowie der Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby waren am Start.

“Gleiche Rechte müssen erkämpft und erkämpfte Rechte gegen Widerstand verteidigt”, sagte Martin Thiele von der Aidshilfe als Mitveranstalter. “Tabuisiertes kann mit stolz nach Außen getragen werden und andere ermutigen”, sagte Antje Arndt von der Mobilen Opferberatung bei Miteinander e.V. Dort wurden allein im vergangen Jahr 156 rechtsextreme Übergriffe gemeldet, davon hatten 11 einen queerfeindlichen HIntergrund. “Wir leben in einer Zeit, die viel von uns allen und jedem einzelnen verlangt”, sagt Arndt, “sie verlangt, dass wir Meinung und Position haben, dass wir nicht stillschweigend zuschauen, was um uns herum passiert.”

Nach Vorfällen beim CSD in Weißenfels mit Rechtsextremisten, hier wurden von dieser Personengruppe CSD-Teilnehmer bedroht, war die Polizei diesmal vorbereitet und mit einem Großaufgebot zur Absicherung präsent. Gleich zu Beginn erhielten 5 Rechtsextremisten einen Platzverweis. Die wollten ein Plakat entrollen, auf ihren T-Shirts stand unter anderem “Gott mit uns”. Laut Polizei fanden immer wieder kleinere, regelmäßig wiederkehrende Versammlungen sowie eine Eilversammlung mit Rechtsextremist Sven Liebich mit weniger als 20 Teilnehmenden statt, die sich gegen den CSD richtete. Unter anderem wurden in Verbindung mit dieser Eilversammlung mehrere Beleidigungen angezeigt, überwiegend gegen die Eilversammlung. Auch ein rechter YouTuber war vor Ort.