Weihnachtszirkus in Bruckdorf: Zirkus Salto gastiert bis zum 7. Januar in Halle
Seit einigen Tagen steht wieder ein Zirkuszelt in Halle (Saale), unweit des Halleschen Einkaufsparks in Bruckdorf. Die letzten Arbeiten laufen, hier und da werden noch ein paar Feinheiten hergerichtet, dass Vorzelt ist bereits weihnachtlich geschmückt. Der 1842 gegründete Zirkus Salto ist in Burg bei Magdeburg zuhause und mit dem siebenjährigen Allessandro und der zehnjährigen Cherine steht bereits die achte Generation in den Startlöchern.
„Wir bieten ein bunt gemischtes Familienprogramm für Groß und Klein. Seiltänzer, Clowns, Feuerspucker und auch Tiere, ein traditionelles Zirkusprogramm.“, sagt der 30-jährige Juniorchef Gordon Köllner, der sich nie etwas anderes als Zirkus vorstellen konnte. „Wer einmal Sägespäne in den Schuhen hat, der bekommt sie nicht mehr raus!“ Der 58-jährige Jongleur Felix stimmt lachend zu, denn auch er ist von klein auf beim Zirkus Salto und wollte nie etwas anderes machen. Ein Generationenwechsel im Zirkus verlaufe fließend, es gebe keinen fixen Punkt, wo der eine sagt „Ich höre auf!“ und ab dem Moment der Nachfolger das Ruder in der Hand hält, erzählt der 61-jährige Seniorchef Bernhard. So ist es auch nicht erstaunlich, dass er mit einem verschmitzten Lächeln sagt, er werde bis zum letzten Atemzug in der Manege stehen.
Dabei ist so ein Zirkusleben weiß Gott kein leichtes, doch der Zusammenhalt unter den Schaustellern ist groß und man hilft sich gegenseitig, wo man kann. Beim Aufbau habe es zum Beispiel ein Problem mit den Ankern des Zeltes gegeben doch ein Anruf bei einem Kollegen aus Dresden schaffte schnell Abhilfe: Er kam mit einem Spezialgerät nach Halle, um beim Aufbau zu helfen. Nach einer möglichen Veränderung in den letzten Jahren gefragt, sagt Bernhard, dass sich die Lage der Zirkusse wieder verbessert hat. Nach einer Flaute im letzten Jahrzehnt sei nun wieder verstärkt zu spüren, dass die Menschen “fernsehmüde“ geworden seien. „Die Eltern wollen ihre Kinder von den Bildschirmen wegholen. Dafür ist ein Besuch in einem Zirkus genau das Richtige!“, lacht Bernhard.
Auch über das oft schwierige Thema, ob Tiere in den Zirkus gehören, haben wir mit Familie Köllner gesprochen. Gordon sagt, dass es immer Menschen geben wird, die eine andere Meinung vertreten als man selbst, und dies müsse man dann auch so akzeptieren. Man merke aber, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer gerade wegen der Tiere in die Vorstellungen kommen. Bei ihren Besuchen in Kindergärten und Schulen, in den Städten wo man gastiert, merke man immer die Begeisterung über die Tiere ergänzt Angelina Spindler, Gordons Frau, die ebenfalls aus einer Zirkusfamilie stammt. Der Zirkus Salto steht zu seinen rund 35 Tieren, die teilweise mit der Hand aufgezogen wurden. „Sie gehören zur Familie!“, sagt Angelina.
Ab dem kommenden Mittwoch gibt es bis zum 7. Januar 2024 täglich um 15 Uhr eine Vorstellung. Nur der Heiligabend weicht hier ab: Zum einen findet die Vorstellung bereits um 13 Uhr statt, zum anderen haben hier die Väter freien Eintritt. Die Vorstellung dauert mit Pause rund zwei Stunden.
Ein Spaziergang im Wald ist vielleicht das richtige, aber sicherlich nicht auf der Schlammwiese im Zelt.
Ziehe dir Gummistiefel an.