Wildcats unterliegen in Göppingen – gute Ansätze, aber zu viele Fehler

Union Halle-Neustadt wartet auch nach dem dritten Bundesliga-Spieltag noch auf die ersten Punkte. Beim Auswärtsspiel in der EWS-Arena Göppingen unterlagen die Wildcats am Sonntagnachmittag vor 1.711 Zuschauern Frisch Auf Göppingen mit 29:35 (11:15). Trotz einer ordentlichen Anfangsphase machten zu viele einfache Fehler und eine schwache Chancenverwertung den Hallenserinnen einen Strich durch die Rechnung.
Guter Start, doch Göppingen übernimmt Kontrolle
Die Wildcats legten schwungvoll los und gingen durch Cara Reuthal früh mit 1:0 in Führung. Auch in den folgenden Minuten hielt das Team von Trainerin Ines Seidler die Partie offen, profitierte aber zu Beginn nicht ausreichend von den eigenen Kreisanspielen. Erst nach zehn Minuten kamen die Pässe besser an – Lucy Strauchmann traf doppelt vom Kreis und hielt Union damit im Spiel (5:4, 10. Minute). Ein besonderer Impuls kam in dieser Phase von Neuzugang Tena Petika: Die kroatische Rückraumspielerin wurde eingewechselt und erzielte mit zwei kraftvollen Würfen in Serie die Tore zum 10:8 und 10:9. Die Wildcats waren zu diesem Zeitpunkt wieder auf Schlagdistanz und hatten das Momentum auf ihrer Seite. Doch statt den Ausgleich zu schaffen, folgte ein Bruch im Spiel. Göppingen nutzte kleine Unkonzentriertheiten konsequent aus und setzte sich mit einem 4:0-Lauf entscheidend ab. In den letzten neun Minuten vor der Pause gelang Union nur noch zweimal ein Torerfolg – zur Halbzeit stand ein 11:15-Rückstand auf der Anzeigetafel.
Zu wenig Durchschlagskraft nach der Pause
Mit viel Energie kamen die Wildcats aus der Kabine. Viktoria Marksteiner und Marie Polakova eröffneten die zweite Halbzeit im Rückraum. Zwar gelangen zunächst einige sehenswerte Treffer – unter anderem durch Emma Hertha auf Rechtsaußen und Lynn Molenaar im Rückraum –, doch Göppingen ließ sich nicht aus dem Rhythmus bringen. Union tat sich im Positionsangriff zunehmend schwer: Viele Würfe erfolgten aus der Bedrängnis, klare Lösungen im Zusammenspiel fehlten. Auch mehrfach bestehende Überzahlsituationen konnten nicht genutzt werden, um näher heranzukommen. Im Gegenteil: Göppingen nutzte Ballverluste und überhastete Abschlüsse der Wildcats eiskalt und baute den Vorsprung Schritt für Schritt aus. Spätestens nach dem 29:21 (48. Minute) war die Partie entschieden.
Außenpositionen als Lichtblick
Positiv hervorzuheben war an diesem Nachmittag das Spiel über die Außenpositionen. Emma Hertha zeigte sich treffsicher und steuerte fünf Tore bei. Auf der linken Seite im Rückraum überzeugte Lea Gruber mit drei Treffern. Beste Werferin der Wildcats war Rückraumspielerin Lynn Molenaar, die sich siebenmal in die Torschützenliste eintrug und damit einmal mehr ihre Torgefahr unter Beweis stellte. Ebenfalls erfolgreich waren Cara Reuthal (4), Lucy Strauchmann (2), Marie Polakova (2) und Lilli Röpcke (2). Insgesamt schaffte es Union, 29 Tore zu erzielen – eine ordentliche Ausbeute im Angriff, die jedoch durch die 35 Gegentreffer überstrahlt wurde. Nach Abpfiff zeigte sich Emma Hertha selbstkritisch: „29 Tore in Göppingen zu werfen, das ist in Ordnung. Aber 35 Gegentore sind zu viel. Wir haben aktuell zu viele Löcher in der Abwehr und müssen da in den nächsten Wochen unbedingt arbeiten. Wenn wir das in den Griff bekommen, werden wir auch die ersten Punkte holen.“
Ausblick
Für Union Halle-Neustadt gilt es nun, die richtigen Schlüsse aus den ersten Spielen zu ziehen und insbesondere die Abwehr zu stabilisieren. Schon am 28. September wartet die nächste wichtige Aufgabe: Im Achtelfinale des DHB-Pokals empfangen die Wildcats den Zweitligisten HC Rödertal in der SWH.arena. Ein besonderes Spiel wird es für Lynn Molenaar und Fabienne Büch, die auf ihren Ex-Verein trifft. Mit der Unterstützung der heimischen Fans soll dann endlich das Erfolgserlebnis her, das dem Team neuen Schwung für die Bundesliga geben soll.
Statistik und Links zum Spiel
Szott, Illic, – Molenaar 7, Hertha 5, Reuthal 4, Gruber 3, Strauchmann 2, Petika 2, Röpcke 2, Polakova 2, Büch 2, Marksteiner, Pallas, Grathwohl, Kieffer
Schiedsrichter: Pelin Odabas / Lynn van Os
Zuschauer: 1.711
Zeitstrafen:
Halle: 2
Göppingen: 3
Siebenmeter:
Halle: 1/3
Göppingen: 4/5
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