Wohnen am Hufi: Ausschuss lehnt Krienitzweg-BPlan ab
Für den Krienitzweg am Hufeisensee soll kein Bebauungsplan aufgestellt werden. Mit großer Mehrheit hat der Planungsausschuss eine entsprechende Vorlage der Verwaltung abgelehnt.
Die Pläne zur Aufstellung gehen auf eine Entscheidung von Oberbürgermeister Bernd Wiegand zurück, der damit Wünsche von Anwohnern des Krienitzwegs aufgegriffen hat. Das Gebiet zwischen Europachaussee und Hufeisensee ist nach Baugesetzbuch ein sogenannter Außenbereich, für den ein grundsätzliches Bauverbot besteht. Grundstückseigentümer würden dort gern bauen, zumal ja auch in den vergangenen Jahrzehnten Genehmigungen für Häuser erteilt wurden. Vor allem stieß den Eigentümern sauer auf, dass sie ihre Grundstücke nicht bebauen dürfen, aber wenig hundert Meter entfernt eine Ferienhaussiedlung am Golfpark entsteht. Für diese hat der Planungsausschuss übrigens in der gleichen Sitzung den Bebauungsplan genehmigt.
Doch selbst die Stadtverwaltung hat eigentlich von einem solchen Bebauungsplan für den Krienitzweg abgeraten. Das hat sie zwar so nicht geäußert, doch die Gegenüberstellung von Pro und Contra lässt diesen Schluss zu. Das im Flächennutzungsplan dargestellte Ziel Grünfläche mit Versorgungsfunktion werde zu Wohnbauflächen, es könnten hohe Kosten der Erschließung auf die Stadt zu rollen, die Bebauungspläne für den Golfpark Hufeisensee könnten gefährdet sein, gesundheitliche Gefahren durch eine Hochspannungsleitung könnten nicht ausgeschlossen werden und auch hohe Kosten für den Lärmschutz könnten für die Stadt entstehen.
„Das sind schwerwiegende Contra-Punkte“, merkte Eric Eigendorf (SPD) an, „warum legt die Verwaltung uns sowas überhaupt vor?“ Und Yvonne Winkler (MitBürger) interessierte sich dafür, wer denn alle die Schutzmaßnahmen tragen muss. Zwar wird nun in drei Wochen der Stadtrat abschließend entscheiden, doch angesichts der Stimmverhältnisse im Planungsausschuss scheint auch hier eine Ablehnung wahrscheinlich.
Foto oben: der damalige Baudezernent Uwe Stäglin hat im Juni über das Thema in einem Bürgerforum informiert.
Ma und irgendwie kommt da doch auch gefühlsmäßig wieder die Frage ob nicht „Parteispenden“ oder „Ehrenmitgliedschaft“ etwas zu der Genehmigung des Golfplatzes beigetragen haben. Immerhin war das gebiet weitestgehend „naturbelassenes“ Gebiet mit einer Vielzahl von Vögel und Insekten. Nun abgezäunte lebensfeidliche rasenfläche zu deren Pflege sicher auch viel Chemie nötig ist. Auf der strecke geblieben sie wiedermal Anwohner und Natur.