Ausschuss für Uniring-Umgestaltung
Der Planungsausschuss hat sich am Dienstag mit den Plänen für die Umgestaltung des Unirings befasst. Am Ende wurde mehrheitlich der Baubeschluss für die Umgestaltung der Promenade für 1,3 Millionen Euro gefasst.
Allerdings gab es einige Kritikpunkte. So bedauerte Christian Feigl (Grüne), dass die historischen Materialien wie der typische Porphyr nicht wieder zum Einsatz kommt. Simone Trettin vom Stadtplanungsamt sagte, man wolle ein einheitliches Gestaltungsbild im Altstadtring. Zudem bekomme man den originalen Porphyr nicht mehr, weil die damals liefernden Steinbrüche nicht mehr in Betrieb seien. Aus diesem Grund würden bei der Neugestaltung auch bei einer Verwendung von Porphyr Materialien aus Polen und China zum Einsatz kommen.
Im Rahmen der Umgestaltung werden 17 Bäume gefällt. Diese seien sowieso in einem schlechten Zustand mit Totholz, so Trettin. Es sollen aber 16 neue Bäume gepflanzt werden. Welche genau, das soll in Abstimmung mit der Denkmalbehörde geschehen. Fabian Borggrefe (SPD) regte die Pflanzung von großen und schattenspendenden Bäumen an.
Schon in der Bürgerfragestunde war die Umgestaltung des Unirings Thema. Rodney Thomas nannte die Planungen eine „Zerstörung“ des Unirings. Er befürchte eine Sterilisierung wie am Steintor Campus. Zudem würden die Architekten keine Rücksicht auf Behinderte nehmen, auch eine Bürgerbeteiligung finde nicht statt. Baudezernent René Rebenstorf war anderer Meinung. Die Sitzung sei ja öffentlich, also finde auch eine Beteiligung der Bürger statt. „Lassen Sie den Planungsausschuss seine Arbeit machen“, meinte er. Er selbst komme aus einem Planungsbüro und sollte er Änderungsbedarf in den Verwaltungsprozessen sehen, werde er dies schon machen. Doch dazu sehe er derzeit keinen Bedarf.
Aber was ist geplant? Direkt an den Straßenraum schließt eine Lindenreihe an. Trotz Verbots parken dort immer wieder Auto zwischen den Bäumen. Das soll in Zukunft nicht mehr möglich sein. Zwischen Straßenraum und Fußweg soll ein durchgängiges Rasenband entstehen, um so die Standortbedingungen für die Linden zu verbessern. Damit Autos nicht mehr widerrechtlich parken können, wird zudem ein kleines Geländer errichtet. An die Rasenfläche schließt sich dann, wie jetzt auch, der Gehweg an. Dieser wird aber nicht mehr nur aus Mosaiksteinen bestehen, sondern aus Granitplatten in der Mitte. Komplett umgestaltet wird auch der Bereiche zwischen Curry-Laden und Musikhaus. Das Hochbeet der Platane wird den Plänen zufolge vergrößert, mit Betonmauern neu eingefasst und mit Sitzelementen ausgestattet. Außerdem soll die Platane künftig mit einer Licht-Stele aus LED von unten angestrahlt werden. Die Treppe am Gebäude Scharrenstraße 1 wird etwas versetzt, zudem ein barrierefreier Zugang zum Musikhaus ermöglicht. Die Taxistände werden neu befestigt. Auch die Grünfläche selbst wird vollkommen neu gestaltet. Der Bereich wird auch weiterhin von zwei Durchgängen an der Scharrenstraße und vom Weidenplan aus durchquert. Wegen des Gefälles ist vom Weidenplan aus weiterhin eine Treppenanlage nötig. Diese erhält einen mittigen Handlauf und zwei Beleuchtungsstelen. Zudem sind die Stufen nur 11 Zentimeter hoch und sollen ein bequemes Steigen ermöglichen. Für Kinderwagen und Fahrräder werden Rampensteine errichtet. Auch der Weg durch die Grünanlage wird komplett umgestaltet, Granit-Kleinsteinpflaster wird verlegt. Zum Hang hin wird eine 60 Zentimeter hohe Betonmauer mit Sandsteinvorsatz und Sitzmöglichkeiten errichtet, auch für Papierkörbe wird gesorgt. Die Betsäule bleibt an ihrem Standort. Das Denkmal ist zu stark geschädigt und bei einem Abbau besteht die Gefahr der Zerstörung. Dagegen wird das Robert-Franz-Denkmal an den Mühlgraben versetzt. Die Einmündung Unterberg – Universitätsring wird für den Autoverkehr verkleinert und es wird eine neue Platzfläche geschaffen. Zudem wird ein Parkplatz zurückgebaut und hier stattdessen Fahrradbügel aufgestellt.
Wenn der Uni Ring mal richtig gereinigt wird, kleine Stellen ausgebessert und einfach im allgemeinen sauber gehalten wird – könnte man diese Wahnsinnssumme an Euros auch für Halles Hauptstraßen bzw. ausgeschilderte Europastrassen verwenden !
Straßen und Fusswege in Halle – stellenweise Katastrophen !!!
Kanaldeckel oder querende Havagschienen – … in Halle teilweise absoluter Wahnsinn !!!
… aber schon wieder 500 Meter scheissteure Flaniermeile planen …
… fragt Halles Einwohner … ????
ich finds gut
der gebürtige nordseeinsulaner hat sich perfekt ins hallische stammvolk integriert:
D A G E G E N ! ! ! ! !
Ich finde es schade, dass alles vereinheitlicht und die Stadt so totsterilisiert wird. Die Zufälligkeit der historischen Entwicklungen macht den Charme einer Altstadt ja erst aus. Straßenbreiten und Kreuzungen waren nicht genormt, da gibt’s mal etwas ausladendere Kurven und Ecken und dann wieder kleinere, Gehwege sind unterschiedlich gepflastert, die Bordsteinkanten sind noch aus echtem Naturstein.
Ich will nicht durch eine langweilige industrielle Einheitswüste gehen.
Wo steht denn was von industrielle Einheitswüste, totsterilisiert und überhaupt Altstadt?
Sie sagt, dass allein der Altstadtring ein Bild ergeben soll. Das heißt auch nicht, dass alles gleich aussehen soll, denn wie du etwas fehlgeleitet aber richtig beschreibst, geht das gar nicht. Aber es wäre doch wohl vernünftig, dass dort nicht alle 30m eine andere Lampe oder ein anderer Papierkorb steht. Für die genannte Summe werden große weltverändernde Sprünge auch nicht drin sein.
Bitte erst mal richtig lesen, bevor man die Retro-Platte auflegt.
Natürlich soll da nicht alle 30 Meter eine andere Laterne stehen, aber ich kann mir schon vorstellen, dass z. B. die alten Bordsteinkanten entsorgt und durch Kunststeine ersetzt werden; das sieht dann so steril aus wie am Steintorplatz oder in der Schulstraße.
Und dann wird noch die platzartige Kreuzung Uniring/Unterberg verengt, weil man ja heutzutage keinem Autofahrer mehr eine uneindeutige Verkehrsführung zumuten kann. Die vorgestellten Änderungen zeigen deutlich, dass, selbst wenn es eigentlich nur um Fußgänger geht, Stadtplanung heute nur nach dem Autoverkehr ausgerichtet wird, und das ist ein weiterer negativer Aspekt der heutigen Standardisierungskultur.
In der Schulstraße sieht es steril aus? Aha..
Ich schließe mich 10010110 an.
„Porphyr Materialien aus Polen und China“
Habe ich was verpasst? Hat die Porphyrbude am Petersberg dicht gemacht. Oder geht es wieder nur darum, dass dieses Gelumpe aus China 2 Cent pro kg billiger ist, trotz dass es wochenlange Schiffsreisen macht?
Die Linden dort können aber weg, machen nur Dreck. Läuft sich dort mitunter wie auf einem Fliegenfänger. Statt dessen z.B. Platanen wären schön.
Linden sind so schöne Bäume und sind im Gegensatz zu Platanen hier heimisch.