Zahl der Hepatitis E-Erkankungen in Sachsen-Anhalt um 30 Prozent gestiegen
Durch Hepatitis-Viren ausgelöste Leberentzündungen gehören weltweit – auch in Deutschland – zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Seit 2011 findet am 28. Juli der Welt-Hepatitis-Tag statt, um die Bevölkerung für diese weit verbreiteten Erkrankungen zu sensibilisieren. Heute sind mit Hepatitis A, B, C, D und E 5 verschiedene Arten der viral bedingten Leberentzündungen bekannt. Bereits seit Jahren ist ein deutschlandweiter Anstieg der Hepatitis- E-Fälle zu beobachten. Im Jahr 2016 wurden in Sachsen-Anhalt 93 Hepatitis-E-Fälle gemeldet. Die Fallzahl von Hepatitis-E-Infektionen stieg damit 2016 im Vergleich zu 2015 um 30%. Zumindest teilweise lässt sich diese Entwicklung mit einer erhöhten Aufmerksamkeit der Ärzte für diese Erkrankung und besseren diagnostischen Methoden erklären. Besonders betroffen von Hepatitis E sind laut Meldedaten ältere Personen und in der Mehrzahl Männer. Hepatitis E wird hierzulande hauptsächlich über unzureichend gegartes, infiziertes Schweinefleisch und Wild übertragen und nur in Einzelfällen als Reisekrankheit importiert. Vorbeugen kann man also mit einer guten Hände- und Lebensmittelhygiene und indem man Schweinefleisch und Wild nur durchgegart verzehrt.
Das Hepatitis-E-Virus (HEV), speziell der Genotyp 3, ist auch in der Schwarzwildpopulation deutschlandweit verbreitet. Seit 2011 untersucht der Fachbereich Veterinärmedizin des Landesamtes für Verbraucherschutz routinemäßig Proben von erlegten Wildschweinen auf Antikörper gegen den Genotyp 3 des HEV. Insgesamt liegen aus den Jahren von 2011 bis 2016 die Ergebnisse von über 6700 Blutproben vor. Die regionale Beprobungsintensität war allerdings sehr unterschiedlich.
Im Landesdurchschnitt wiesen jährlich zwischen 17,7% und 31,2% der untersuchten Wildschweine in Sachsen-Anhalt Hepatitis-E-Antikörper auf. Das Risiko für das Vorliegen einer Hepatitis-E-Infektion bei Wildschweinen ist vor allem in den mittleren und westlichen Regionen Sachsen-Anhalts deutlich erhöht.
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