Reflections of India: Große Fotoschau in der Moritzburg
Am Montag startet im Kunstmuseum Moritzburg eine eindrucksvolle Fotoausstellung. Es werden prächtige Fotografien im Großformat und ernüchternde Schwarzweißfotos im Kleineren Format gezeigt. Doch alle haben ein Thema: Indien.
So sind Fotos von Manfred Paul zu sehen, der in Monochrome Alltagsszenen zeigt. Nüchtern erzählt er in seinen Fotografien vom täglichen Leben in Indien, abseits der großen und farbenprächtig schillernden Welt. Während André Wagner in beeindruckender Weise Großformate zeigt, die zuweilen an üppige Gemälde erinnern. Farbe und Licht erinnern manchmal an die Malerei der Renaissance. Die Fotografin Manjari Sharma setzt derweil auf Inszenierung. Sie hat sich hier dem Thema Indischer Götter gewidmet und präsentiert diese ebenfalls im Großformat.
Zu allen Zeiten entwickelte sich die Kunst maßgeblich aus dem internationalen Austausch der Künstler unter- und miteinander und erfolgte künstlerische Erneuerung angeregt durch die Rezeption und Weiterentwicklung des andernorts Gesehenen, Gehörten, Erlebten oder Erfahrenen. Es sind vor allem die Künste, die grenzüberschreitend in jeder Hinsicht agieren: topografisch, geografisch, ästhetisch, religiös, interkulturell und wissenschaftlich. Insbesondere die Kunst der Moderne ist ohne dieses grenz-, genre- und disziplinübergreifende Verständnis nicht vorstellbar. Indien ist die Wiege von Weltkulturen und -religionen, deren Weisheitslehren und religiöse Praktiken seit Jahrhunderten in das Abendland ausgestrahlt und immer wieder nach geistiger Befreiung und Erleuchtung Suchende angezogen haben.
Indische Artefakte und Schmuck aus der privaten Sammlung eines versierten Indien-Kenners werden begleitend zu den fotografischen Reflektionen im zweiten Obergeschoss des Nordflügels gezeigt.
Für die Verbreitung des Buddhismus in der ganzen asiatischen Welt ausgehend von Indien steht in der Ausstellung eine Gruppe von Buddhas und Heiligen aus dem 17. und 18. Jahrhundert von höchster Qualität aus einer privaten Sammlung. Sie entstanden zumeist im Umfeld der chinesischen Mandschu-Kaiser. In ihrer Mitte thront ein Buddha Amitayus (Buddha des unermesslichen Lebens), der durch die Bodenreform in das Museum gelangte und nun erstmals präsentiert wird.
Zu sehen ist die Schau vom 24. Juli 2017 bis zum 15. Oktober 2017
Zur Ausstellung erscheint eine reich bebilderte Publikation im Verlag Janos Stekovics zum Preis von 24,80 Euro.
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