Kulturwochen: Halle – Stadt der Sterblichen
Mit einem Thema, das Jeden einmal betrifft, das aber meist im Verborgenen bleibt, beschäftigen sich besondere Kulturwochen in Halle (Saale). Vom 3. Mai bis zum 16. Juni findet die „Stadt der Sterblichen“ statt. An verschiedenen Orten in der Stadt gibt es Vorträge, Ausstellungen, Lesungen, Comic-Workshops und Rundgänge. Der Tod sei vielseitig, sagt Organisatorin Juliane Uhl. Man wolle zeigen, dass der Tod nicht nur Bestatten sei. Das Programm sei bewusst breit gestreut.
Ein wesentlicher Teil der Ausstellungen wird im Kunstforum der Saalesparkasse in der Bernburger Straße gezeigt. Die Sparkasse selbst zeigt hier keine Ausstellungen mehr selbst, überlässt die Räumlichkeiten aber Vereinen und Stiftungen zur Nutzung, in dem Fall der Funus-Stiftung. Künstler vom KinderKunstForum waren beispielsweise mit Kindern auf halleschen Friedhöfen unterwegs, die Ergebnisse zeigt die Schau „Das Leben fliegt in die Luft in den Himmel“. Unter dem Titel „Zwischen den Fronten“ zeigt der Maler und Grafiker Steffen Rumpf Bilder, in denen der Tod mal ganz offensichtlich und mal versteckt eine Rolle spielt.
Auch das Elisabeth-Krankenhaus beteiligt sich, zeigt im Foyer die Ausstellung „Wenn ich das Zeitliche segne“. Verschiedene Menschen haben für die Schau einen Korb gefüllt mit dem, was sie mit ihrem Leben schenken möchten. Im Salinemuseum beschäftigt sich eine Ausstellung mit dem Grabgeleit der Halloren, einer Jahrhunderte alten Tradition der Salzwirker. Dort wird auch geklärt, dass es mit der Zitrone und dem Palmwedel auf sich hat, verspricht Hallore Steffen Kohlert. In der Stadtbibliothek gibt es eine Lesung aus dem Buch von Guido Westerwelle „Zwischen zwei Leben“, Hörsaalabende finden im Institut für Anatomie statt, auf dem Laurentiusfriedhof wird mit Kindern aquelliert, die Berufsschule V zeigt bei einem Tag der offenen Tür Ergebnisse zum Thema Bestattungsmusik, Trauerkarten und Erinnerungskultur, in der Thalia-Buchhandlung am Markt gibt es eine Autorenlesung mit Matthias Thöns aus seinem Buch „Patient ohne Verfügung“,im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen findet eine Podiumsdiskussion zum Thema Sterben in Deutschland statt, im Brohmers gibt es einen „Death Slam“ in Anlehnung an Poetry Slams und seinen Abschluss finden die Kulturtage zum Sterben mit einem Dämmerkonzert auf dem Nordfriedhof am 16. Juni um 20.30 Uhr.
Weitere Infos zum Programm gibt es unter www.stadtdersterblichen.de
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