12 HIV-Patienten im vorigen Jahr in Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt behandelt
In Sachsen-Anhalt wurden 2022 insgesamt 3 Patientinnen und 9 Patienten aufgrund einer HIV-Erkrankung vollstationär in einem Krankenhaus behandelt.
Wie das Statistische Landesamt anlässlich des Weltaidstages am 1. Dezember mitteilt, betrug die durchschnittliche Verweildauer 14,0 Tage. Der vollstationäre Aufenthalt war bei Frauen mit 21,0 Tagen allerdings deutlich länger als bei den Männern mit 11,7 Tagen. Bis auf einen Patienten waren alle behandelten Personen jünger als 65 Jahre. Die jüngste behandelte Person war männlich und in der Altersgruppe von 30 bis unter 35 Jahren.
Im Vergleich zum Vorjahr waren es genauso viele Behandlungsfälle. Die Verweildauer war 2021 mit 6,8 Tagen allerdings deutlich geringer. 2021 waren 10 der behandelten Personen jünger als 65 Jahre.
Deutschlandweit wurden 2022 insgesamt 681 Personen in Krankenhäusern im Rahmen mit einer HIV-Krankheit behandelt. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 16,8 Tage.
Hier zeigt sich deutlich, wie wichtig HIV-Prävention ist. In diesem Bereich müssten deutlich mehr Gelder zur Verfügung gestellt werden, um die Gesundheit der Menschen besser schützen zu können.
Die Fallzahlen sind zu gering, um sichere Aussagen zu treffen. Aber nehmen wir an, dass die statistischen Unterschiede bedeutsam sind: Woher kommt der Unterschied zwischen Frauen und Männern? Lassen Frauen sich seltener testen und bleibt eine HIV-Infektion länger unentdeckt? Das würde die längere Behandlungszeit erklären und zugleich darauf hinweisen, dass die Dunkelziffer bei Frauen höher als bei Männern ist, d.h. dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht so groß sind, wie die Zahlen vermuten lassen.
Eine andere Erklärung wäre, dass Frauen körperlich weniger gut mit einer HIV-Infektion klarkommen.
Einen weiteren Erklärungsansatz liefert das RKI: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/Ausgaben/47_23.pdf?__blob=publicationFile
Demnach werden bestimmte Risikogruppen, unter anderem weibliche, nicht ausreichend von Testangeboten erreicht (Seite 6).