3.000 weniger Arbeitslose im Juni in Sachsen-Anhalt

Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt zurückgegangen. 79.953 Menschen sind offiziell arbeitslos gemeldet. Das sind 3.002 weniger als im Mai und 10.603 weniger als vor einem Jahr. Die Quote liegt bei 7,2 Prozent.
In Halle (Saale) sind noch 10.950 Personen arbeitslos. Das sind 22 weniger als im Mai und 515 weniger als vor einem Jahr. Die Quote liegt mit 9,2 Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt.
Hinzu kommen aber in Sachsen-Anhalt noch 32.446 Personen, die als “unterbeschäftigt” gelten, aber nicht in die Arbeitslosenzahlen einfließen, zum Beispiel weil sie in Maßnahmen sind.
Mit Blick auf die Arbeitslosenquote steht Sachsen-Anhalt im Ländervergleich vor Nordrhein-Westfalen, MecklenburgVorpommern, Hamburg, Berlin und Bremen.
Zahl der Langzeitarbeitslosen geht im Vergleich zum Vormonat weiter zurück
Die durch die Krisenfolgen im Verlauf des Jahres 2020 und zu Beginn des Jahres 2021 gestiegene Zahl der Langzeitarbeitslosen ist – wie bereits in den Vormonaten – im Juni weiter gesunken. So waren im Berichtsmonat 34.300 Männer und Frauen länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren knapp 500 weniger als im Mai 2021 aber 5.300 mehr als im Juni 2020. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt in Sachsen-Anhalt 42,9 Prozent. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 32,0 Prozent.
Behrens: „Erholungsschub kommt auf dem Arbeitsmarkt an“
„Zwei Effekte treiben die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt. Zum einen die weiter anhaltende Frühjahrsbelebung und zum anderen die Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Corona-Krise. Sinkende Inzidenzzahlen und die damit verbundenen Öffnungen sorgen sowohl in der Weltwirtschaft als auch auf dem Binnenmarkt für einen spürbaren Erholungsschub. Nach der krisenbedingten Zurückhaltung steigt die Nachfrage nach Gütern, Waren und Dienstleistungen. Daher suchen viele Arbeitgeber aus unterschiedlichsten Branchen jetzt verstärkt Personal, um die auflaufenden Aufträge umsetzen zu können und neue Projekte zu erschließen. Das führt zu einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit und einem Anstieg der Beschäftigung. Insbesondere ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit auch bei den Gruppen sichtbar, die von der Krise besonders betroffen waren: Etwa junge Menschen und Ausländer. Dazu kommt, dass der sukzessive Wegfall von Kontaktbeschränkungen wieder mehr arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, wie etwa die berufliche Weiterbildung von Arbeitslosen, ermöglicht. Das entlastet den Arbeitsmarkt und erhöht die Chance von Arbeitslosen, im Zuge des zu erwartenden anhaltenden Aufschwungs wieder eine Arbeit zu finden. Gleichzeitig zeigen unsere Hochrechnungen, dass die Inanspruchnahme der Kurzarbeit abnimmt. Setzt sich die positive konjunkturelle Entwicklung in den kommenden Monaten fort, dann bestehen gute Chancen, in wenigen Monaten bei der Arbeitslosigkeit wieder an das Vor-Krisenniveau anzuknüpfen. Längerfristig muss es allerdings auch gelingen, die vielen Langzeitarbeitslosen durch Aktivierung und Qualifizierung für den Markt fit zu machen und zu integrieren, um weitere Verkrustungstendenzen zu vermeiden. Als Risiko bleibt eine neuerliche Zunahme des Infektionsgeschehens durch neue Virusmutationen und damit verbundene mögliche Eindämmungsmaßnahmen, die sich letztlich wieder auf einzelne Branchen, wie den Einzelhandel und das Gastgewerbe auswirken könnten“, erklärte Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
„Die Frühjahrsbelebung setzt sich fort und treibt die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt weiterhin an. Die sinkenden Inzidenzzahlen und die damit einhergehenden Öffnungen des wirtschaftlichen Lebens haben zu einer wachsenden Nachfrage nach Arbeitskräften geführt“, so Petra Bratzke, Chefin der Arbeitsagentur in Halle. „Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt in Halle und im Saalekreis sehen für die nächsten Monate positiv aus. Die Infektionszahlen in der Region sind niedrig und die Konjunktur zieht an und die Kurzarbeit geht zurück. Jetzt ist das Zeitfenster da für eine deutliche Arbeitsmarkterholung und hier sollte man die Beratungsangebote der Arbeitsagentur nutzen. Der Rückstand gegenüber dem, was ohne Kriseneffekte erreichbar gewesen wäre, könnte so verringert werden. Ein Risiko bleibt allerdings durch eine mögliche erneute Zunahme des Infektionsgeschehens im Zuge der Ausbreitung neuer Virusmutationen und damit verbundener Eindämmungsmaßnahmen“, so Bratzke.
Weniger Einstellungen aber auch weniger Entlassungen als im Vormonat
3.700 Menschen meldeten sich im Juni aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 300 weniger als im Vormonat und über 800 weniger als vor einem Jahr. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus dem Wirtschaftszweig „wirtschaftliche Dienstleistungen“ (über 500), der Arbeitnehmerüberlassung (500) und dem Handel (knapp 500). 4.900 arbeitslose Männer und Frauen fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren knapp 200 weniger als im Vormonat und rund 700 mehr als vor einem Jahr. Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat über 4.900 neue Stellen, das waren etwa 500 mehr als im Vormonat und 400 mehr als im Juni 2020. Knapp 27 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der Zeitarbeit, knapp 13 Prozent aus dem Handel, 11 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe, und rund 8 Prozent aus dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wieder leicht gestiegen
Mit Stand April 2021 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 799.400 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 1.300 mehr als im März 2021 und rund 6.400 mehr als im April 2020.
Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit
Bei den Arbeitsagenturen wurden im Juni rund 400 Anzeigen für etwa 2.600 Beschäftigte registriert. Im Mai waren es mehr als 200 Anzeigen für rund 3.400 Beschäftigte gewesen. Besonders betroffen war im Berichtsmonat der Einzelhandel mit 260 Anzeigen für rund 1.400 Mitarbeiter. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im März 2021 53.000 Beschäftigte in etwa 8.300 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im März 6,6 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen. Im Februar 2021 waren hochgerechnet noch 8,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von Kurzarbeit betroffen gewesen.
Unterbeschäftigung sinkt
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Juni 2021 bei 112.800. Das waren 2.600 weniger als im Mai 2021 und 11.600 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Berichtsmonat bei 9,9 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Vormonat.
Grundsicherung („Hartz IV“)
Im Juni haben etwa 30 Selbstständige Anträge auf Grundsicherung neu bewilligt bekommen. Im Mai 2021 waren es noch 60. Rund 300 Menschen haben im Juni Grundsicherungsleistungen neu bewilligt bekommen, weil sie mit ihrem Einkommen aus abhängiger Beschäftigung den Lebensunterhalt nicht decken konnten. Im Vormonat waren es noch knapp 400 Betroffene. Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Juni insgesamt 131.400 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren etwa 1.200 weniger als im Mai und 11.700 weniger als vor einem Jahr.
Und die Ausländer? Arbeiten die nun endlich auch mal? Oder dürfen die das nicht? Dann wird’s Zeit
3000 Arbeitslose weniger – Die Bevölkerung in Sachsen Anhalt ist in 2020 um ca 14.000 Menschen geschrumpft zudem auch 3.432 Coronatote zu beklagten sind und nicht alle waren Rentner.
Stimmt … !!! Arbeitslose weniger Harz 4 u Rentner dafür mehr … bzw die jenigen die auf Harz 4 Niveau arbeiten müssen…. ekelhaft !!!!
Na immerhin, die Meldung ist besser als wenn die Arbeitslosigkeit gestiegen wäre