„Flug der Schwäne“: mit einer Blockparty wurde ein neues Wandbild in Halle-Neustadt eingeweiht

Es war ein Fest, wie es Halle-Neustadt nicht alle Tage erlebt: Mit einem bunten Mix aus Musik, kreativen Mitmachaktionen, digitaler Kunst und Nachbarschaftstreffen wurde am Freitag das Wandbild „Flug der Schwäne“ an der Meisdorfer Straße offiziell eingeweiht. Der überdimensionale Schwarm weißer Vögel auf dem Giebel eines Mehrfamilienhauses ist nicht nur ein beeindruckendes Kunstwerk – er ist ein Symbol für das neue Selbstverständnis eines Stadtteils im Wandel.
Kunst mit historischem Bezug und Zukunftsvision
Das Motiv geht zurück auf ein Wandbild aus DDR-Zeiten, das 1984 vom Hallenser Künstler Heinz Möhrdel geschaffen wurde. „Wir sind bei Spaziergängen immer wieder daran vorbeigekommen“, erzählt Danilo Halle von der Freiraumgalerie. Denn dieses Bild habe auch heute noch eine Aussagekraft. Für das 60-jährige Jubiläum von Halle-Neustadt im letzten Jahr sei dann der Entschluss gereift, das Motiv in zeitgemäßer Form neu zu interpretieren.
Man habe Heinz Möhrdel angerufen. Er sei zunächst ziemlich überrascht, dass jemand aus Halle anfragt, ob sein Motiv noch einmal aufgegriffen werden darf, sagte Danilo Halle schmunzelnd. Doch nachdem man ihm die Idee erklärt hat, kam das OK. Danilo Halle kritisierte, dass sich niemand um das originale Wandbild kümmert. Denn das befindet sich an einem leerstehenden Wohnblock im Südpark. “Aber für uns ist die Kunst aus DDR-Zeiten erhaltenswert.”
Vom Bleistiftstrich zur AR-Erfahrung
Gemeinsam mit Hanna Müller-Kaempffer wurde das neue Werk gestaltet – ein technisch wie gestalterisch aufwendiger Prozess. „Das Bild besteht aus etwa 10.000 kleinen Quadraten“, erklärt Müller-Kaempffer. Davor mussten zwei Kilometer Bleistiftlinien gezeichnet werden.
Spannend ist, dass die Schwäne nun auch digital „abheben“: In Kooperation mit dem Hallenser Unternehmen Prefrontal Cortex wurde eine Augmented-Reality-Version des Kunstwerks entwickelt. Wer sein Smartphone auf das Bild richtet, kann erleben, wie die Schwäne über die Häuser fliegen.
Bauverein: Kunst als Teil der Quartiersentwicklung
Möglich wurde das Projekt durch die enge Zusammenarbeit mit dem Bauverein Halle & Leuna eG, der Eigentümer des Gebäudes ist. Für Vorstand Guido Schwarzendahl ist das Wandbild nicht nur ein ästhetischer Akzent, sondern ein Teil einer langfristigen Strategie. „Wir gestalten nicht nur Wohnraum, sondern Lebensräume“, sagt er. „Der Giebel ist sichtbar, er wird wahrgenommen – er schafft Identifikation. Ich möchte, dass jemand sagen kann: Ich wohne nicht einfach in der Gernroder Straße, ich wohne da, wo der Flug der Schwäne ist.“
Schwarzendahl macht deutlich, dass es sich dabei nicht um ein einmaliges Projekt handelt. „Das ist bereits unser achtes Wandbild mit der Freiraumgalerie. Und wir sind noch lange nicht am Ende – wir haben noch viele Giebel“, sagt er mit einem Lächeln. Ziel sei es, jährlich mindestens ein neues Bild in Halle-Neustadt oder der Silberhöhe zu realisieren. Und Danilo Halle hat sogar schon eine Idee für’s nächste Jahr: „dann möchte ich mal etwas mit Fliesen machen.“
Ein Fest für alle Sinne
Die Einweihung wurde eingebettet in die Blockparty Meisdorfer Straße, organisiert im Rahmen des Projekts Smart City Halle (Saale). Neben der Kunst standen auch digitale Bildungsangebote und kreative Mitmachaktionen im Mittelpunkt: Kinder druckten mit 3D-Druckern eigene Schwäne, bemalten Straßen mit Kreide, probierten sich im Linoldruck oder Zirkusspielen. Der mobile Makerspace der Passage 13 und das Lastenrad Dr. Data boten Technik zum Anfassen. Für Pflanzentausch und Kartoffelstempel sorgten lokale Initiativen wie das Mehrgenerationenhaus Pusteblume und das Spektakelmobil.
Musikalisch brachte DJ VanDuschka mit Funk & Soul sommerliches Flair, bevor am Abend die Swingband The Perky Pollyvocs aus Dresden mit mitreißender Live-Musik die Bühne übernahm. Wer vorher noch tanzen lernen wollte, konnte das im Swingdance-Workshop mit Clara von Beswingt in Halle. Auch die AWO-Linedancer zeigten ihr Können.







„Kunst im öffentlichen Raum“ gibts in Neustadt genug….dies ist ein Graffitiauftrag.
Traurige Typen wie dich gibt’s auch genug. Trotzdem gibt es auch Menschen mit Hoffnung.
Ja, im Bild Nr. 7, auf der rechten Seite. „Sitzende Gruppe“.
Haha…Hoffnung? Durch Schwäne? Wenn man kacke bunt anmalt, ist darunter immer noch kacke.
…und deshalb keine Kunst?
Es ist Deko. Was macht es für dich zu Kunst?
… das neue Selbstverständnis eines Stadtteils im Wandel. Also ist Kriminalität und wie heruntergekommen Neustadt ist, eine Selbstverständlichkeit von Halle/Neustadt. Da lebt man leider jeden Tag wenn man da ist
Die positiven Sachen siehst du nicht, weil du dich zu Hause einsperrst und nur Telegramm und Kommentarspalten liest.
Welche positiven Sachen gibt es denn in Neustadt?
Hast du diesen Beitrag überhaupt verstehend gelesen?
– Nulli
– Fadamo („Robert“)
– Südpark
…
Und Sagi ist anscheinend auch aus der Sagisdorfer Straße 8 nach Neustadt umgezogen.
Einfach beste Gegend. Günstig, ruhig, grün.
Warst du schonmal in Neustadt? Selbst wenn man es nur auf sehr objektive Dinge wie Schwimmhalle, Stadion oder Feuerwache reduziert, gibt es eine Menge. Von den vielen schönen kleinen Dingen, will ich gar nicht mal anfangen.
Z.Bsp. Passage 19 da gibts viele Angebote für jegliches Alter. Auch wird öfters hip hop unterhalb öffentlich aufgebaut und aufgeführt.
Ich komme bestimmt mehr rum als du
Von wegen! Schaffstes gerade so zur Heideringpassage und zurück.
Fliegende Schwäne gibt’s auch im Südpark sogar 2x, aber leider stehen die Blöcke seit ewig leer, auch unsere Musiker- Gemälde von Offenbach steht nun für Leerstand, schade drum… der Südpark war mal so schön, das zuletzt gebaute Wohnviertel ist zuerst verkommen 🙁
Schau dir mal das 5. Bild an und lies dir den Text dazu durch. 🙂
Im Übrigen eine tolle Veranstaltung. Von Jung bis Alt alles dabei und diesmal sogar mit Denkmalführung durch einen Teil Neustadts durch Martin Malachek. So wird das Viertel belebt! Oder wie der asoziale und vor seinem Kind Alkohol trinkende Vater am Taubenbrunnen zu unserer Gruppe meinte: „Wegen solcher Juppies wird so ein Scheiß (der Taubenbrunnen) für Geld renoviert (sic!), was wir dann weniger bekommen.“
Köstlich!