56 Betriebe in Halle (Saale) betroffen: „Inflations-Ebbe“ im Portemonnaie bei Gebäudereinigern
Ein Problem lässt sich in der Gebäudereinigung nicht mehr wegwischen: In Halle (Saale) gibt es 56 Betriebe der Gebäudereiniger-Branche. „Wer da arbeitet, hat ein massives Problem – und zwar im Portemonnaie“, sagt Kerstin Fischer. Die Bezirksvorsitzende der Gebäudereiniger-Gewerkschaft IG BAU Sachsen-Anhalt Süd übt heftige Kritik an den Arbeitgebern: „Wenn es darum geht, die Härte der Inflation abzufedern, zeigt die Reinigungsbranche den eigenen Leuten die kalte Schulter. Von Lebensmitteln bis zur Miete – die Preise schießen nach oben. Trotzdem gibt es für die, die Halle sauber halten, in den meisten Betrieben keinen Euro und keinen Cent extra. Inflationsausgleichsprämie für Reinigungskräfte – Fehlanzeige!“
Der Vorwurf der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd: „Arbeitgeber in der Gebäudereinigung weigern sich seit Monaten, ihren Beschäftigten in der Inflation finanziell unter die Arme zu greifen“, so Kerstin Fischer. Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks sei nicht einmal zu Gesprächen bereit. Dabei sei die finanzielle Situation der meisten Reinigungskräfte dramatisch: „Bei ihnen herrscht ‚Inflations-Ebbe‘ im Portemonnaie. Hier geht es nämlich um Menschen, die die Inflation mit voller Wucht trifft. Wer in der Gebäudereinigung arbeitet, muss ohnehin jeden Euro zweimal umdrehen. Denn Reinigungskräfte arbeiten immer noch für einen Niedriglohn“, sagt die Vorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd.
Betroffen davon seien viele: In Halle arbeiten rund 2.370 Menschen in der Reinigungsbranche, so die IG BAU Sachsen-Anhalt Süd. Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. „Sie halten Schulen, Büros und Arztpraxen sauber, wischen Flure, saugen Teppichböden und putzen Fenster. Die Frage ist nur: Wie lange noch?“, sagt Fischer. In der Reinigungsbranche herrsche längst ein „eigenes Inflationsgesetz“: „Hohe Inflationsrate – hohe Kündigungsrate. Denn je größer das Loch, das die Inflation in die private Haushaltskasse reißt, desto größer ist der Druck, der Branche den Rücken zu kehren. Es könnten mehr und mehr bei der Bodenwischmaschine den Stecker ziehen – für immer“, so die IG BAU-Bezirksvorsitzende.
Vollzeitkräfte und vor allem aber auch Mini-Jobber hätten überhaupt kein Problem, woanders unterzukommen: „Die Gastronomie sucht genauso wie der Einzelhandel händeringend Leute“, sagt Kerstin Fischer. Sie warnt, die Arbeitgeber der Gebäudereinigung spielten „ein gefährliches Spiel“: „Sie sind dabei, ihr wichtigstes Kapital zu verpokern: Die Menschen, die für sie eine saubere Arbeit machen.“
Monat für Monat wachse der finanzielle Druck auf die Beschäftigten der Gebäudereinigung. Auch die vom Statistischen Bundesamt (Destatis) für Oktober erwartete Inflationsrate von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat könne keine Gebäudereinigerin und kein Glasreiniger „einfach so wegstecken“. Bei Lebensmitteln seien die Preise „geradezu explodiert“. Die Sommerstatistik bezeichnet Fischer als „erschreckend“: „Ein Preisschub von über 27 Prozent bei Nahrungsmitteln innerhalb von nur zwei Jahren – das schlägt eins zu eins durch. Denn wer in der Gebäudereinigung arbeitet, der hat kein Polster im Portemonnaie.“
An die heimischen Bundestagsabgeordneten appelliert die IG BAU Sachsen-Anhalt Süd, den „Warn-Notruf der Gebäudereinigung“ mit nach Berlin zu nehmen. „Denn dass es in einer ganzen Branche vor Inflationsausgleichsprämien-Verweigerern nur so wimmelt, ist zum Beispiel auch bei der Strompreisbremse ein wichtiger Punkt. Dann nämlich, wenn es darum geht, dass der Staat auch für das kommende Jahr den Fuß auf der Preisbremse behält. Denn sollte der gedeckelte Preis für Strom – wie geplant – Ende dieses Jahres auslaufen, dann würde dies gerade die Beschäftigten der Gebäudereinigung unvertretbar hart treffen. Solange sich Arbeitgeber in der Krise so verantwortungslos wie Unternehmer der Gebäudereinigung aus der Affäre ziehen, bleibt nur der Ruf nach staatlicher Hilfe“, sagt Kerstin Fischer.
Aber ein Zukunftzentrum bauen wollen, da stimmt doch was nicht.
Was hat so ein Projekt mit dem Lohn der Gebäudereinigung zu tun!?🤦♂️
Wieder nur ein sinnloser Hetzversuch stimmts?
Nein, das ist ein DDR Bürger. Die wurden alle vom Staat bezahlt und manche haben den Umschwung nicht geschafft. Die denken dass ist heute noch so, da sie ja tatsächlich seit 33 Jahren weiter vom Staat bezahlt werden.
Honnie ,Millionen Bürger werden vom Staat bezahlt für Nichtstun.Stichwort Bürgergeld ,sie auch ?
Sie kacken in die Hose und wechseln dann ihr Hemd?
@Honnie Sie scheinen ja ein richtiger Ossihasser zu sein. Vermutlich nach der wende geboren, es nie zu etwas gebracht suchen Sie jetzt einen Schuldigen für Ihr versagen. Traurig
Das sagt so ein richtig typischer Mike 😆
Jetzt ab an dein Fliesentisch und Sterni uff!
Diese Argumentation ist genau so sinnlos, wie wenn ich sagen würde „auf der einen Seite erfrieren Menschen im Winter, aber du gibst dein Geld für Glühwein aufm W-Markt aus, anstatt das Geld den frierenden Menschen für ne Jacke zukommen zu lassen.“
Der Knast ist das ZZ in Halle!
Streiken ! Mal sehen wer den Dreck von der Intelligenz wegräumt.
Da haben die meisten eindeutig den falschen Betrieb gewählt 😄🤷🏻♂️
Ist die Inflationsprämie nicht eine freiwillige Leistung des AG?
Edeka zahlt bzw. hat bisher auch nichts an seine „wertgeschätzten“ Mitarbeiter gezahlt. Die lieben eben nur Lebensmittel! Sehr traurig das so ein großes Unternehmen die Mitarbeiter hängen lässt.