7 Prozent weniger Ausbildungsverträge in der Pflege im vergangenen Jahr
Im Jahr 2022 haben rund 52 100 Auszubildende eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann begonnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Pflege damit gegenüber dem Vorjahr um 7 % oder 4 100 (2021: 56 300 Neuverträge). Somit haben sich die vorläufigen Ergebnisse vom April 2023 bestätigt. Über alle Ausbildungsjahre hinweg befanden sich zum Jahresende 2022 insgesamt rund 143 100 Personen in der Ausbildung zum Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns.
Hoher Frauenanteil bei den Neuabschlüssen in der Pflegeausbildung
Im Jahr 2022 schlossen 38 600 Frauen und 13 500 Männer einen neuen Ausbildungsvertrag zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann ab. Der Anteil von Frauen in der Pflegeausbildung blieb damit zwar hoch, ging aber im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozentpunkte auf 74 % zurück.
Ausbildungsbeginn in der Pflege häufig auch im mittleren Alter
Das Durchschnittsalter (Median) bei Ausbildungsbeginn im Bereich Pflege lag im Jahr 2022 bei 21 Jahren. Damit stieg das Alter bei Ausbildungsbeginn im Vergleich zu 2020 um ein Jahr. Eine Ausbildung in der Pflege wird häufig auch im mittleren Alter begonnen. So starteten 11 % (6 000) der Auszubildenden im Jahr 2022 ihre Ausbildung im Alter von 30 bis 39 Jahren. Weitere 7 % (3 900) begannen ihre Ausbildung erst im Alter ab 40 Jahren. Im Vergleich dazu lag der Anteil der Altersgruppe ab 30 Jahre an den Neuabschlüssen im dualen Ausbildungssystem im Jahr 2021 bei nur 3 %.
Teilzeitausbildungen bleiben weiterhin die Ausnahme
2022 begannen 51 600 (99 %) der Auszubildenden in der Pflege eine Vollzeitausbildung. Demgegenüber starteten 500 Personen ihre Ausbildung in Teilzeit. Damit blieb die Ausbildung in Vollzeit die vorherrschende Ausbildungsform im Berufsbild „Pflege“.
Seit 2020 sind Ausbildungen nach dem Gesetz zur Reform der Pflegeberufe möglich
In der Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann, die mit dem Pflegeberufereformgesetz (PflBRefG) von 2017 begründet wurde, wurden die bis dahin getrennten Ausbildungen in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in sowie Altenpfleger/-in zum Berufsbild Pflegefachfrau/-mann zusammengeführt. Die Ausbildung wird seit 2020 angeboten und dauert in Vollzeit drei Jahre. Die Ausbildung findet an Pflegeschulen und in Krankenhäusern, stationären oder ambulanten Pflegeeinrichtungen statt. Wie bei den meisten Gesundheits- und Pflegeberufen handelt es sich nicht um eine Berufsausbildung innerhalb des dualen Ausbildungssystems.
Weitere Informationen:
Die Angaben entstammen der amtlichen Datenerhebung auf Grundlage der Pflegeberufe-Ausbildungsfinanzierungsverordnung (PflAFinV).
Informationen zum Beruf „Pflegefachmann/-frau“ sind im Internetangebot der Bundesagentur für Arbeit verfügbar.
Klatschen allein hilft nicht diesen Beruf attraktiver zu machen!
Niemand ist gezwungen, älter zu werden. Mit 80 kann man auch noch durchstarten, siehe Mick Jagger.
@Alles wird gut…“Sozial schwach“ sind Menschen ohne Anstand, Würde und Mitgefühl gegenüber älteren Menschen!
Obwohl die Löhne und Gehälter radikal gestiegen sind, wollen immer weniger Pflegefachkraft werden. Dieser Beruf ist halt trotz allem Geld, halt nicht dauerhaft durchzustehen, weil wer will nur mit Tod, Sterbenden und Gebrechlichen zu tun haben?
Es bliebe jetzt noch die Möglichkeit weitaus mehr ausländische Berufsinteressierte anzuwerben, ansonsten wird die Pflegefallflut nicht mehr zu halten sein und wir müssen die Alten ihrem Schicksal überlassen – oder alles nach Osteuropa zum pflegen abschieben…
„weil wer will nur mit Tod, Sterbenden und Gebrechlichen zu tun haben?“
Vielleicht wollen manche auch ihre Wertschätzung gegenüber der alten Generation zum Ausdruck bringen. Manch einer weiß, dass jeder mal alt und gebrechlich wird und auf Hilfe angewiesen ist (sofern er nicht orher aus dem Leben gerissen wird). Wieder andere schätzen den Dienst am Menschen, weil er nie langweilig ist und noch andere wollen eine sinnvolle Arbeit. Bei machenen kommt auch alles zusammen vor. Bei dir natürlich nicht, du lebst lieber als Egoist.
Sorry aber dieser Idealismus verschwindet bei den meisten schon während der Ausbildung, spätestens in den ersten 5 Jahren als Examinierte. Die negativen Punkte überwiegen den Wunsch zu helfen und zu unterstützen.
OMG ein klassischer Euther mal wieder! „… mehr ausländische Berufsinteressierte anzuwerben…“ – genau das sind die Sprüche von Leuten, die keinen blassen Dunst von der Materie haben! Das Gesundheitswesen und insbesondere der Beruf Pflegefachfrau oder einfach Krankenschwester ist stark von Kommunikation und Verständigung geprägt. Kranke Menschen und Angehörige von Menschen in Notsituationen haben Angst und suchen Halt, Schutz, Hilfe und Verständnis. Auch wenn ausländische Berufsinterisierte über ein hohes fachliches Wissen verfügen, kann ein 3-Wochen-Sprachkurs die Menschen nicht befähigen, das zu leisten, was der Beruf hier verlangt. Ganz abgesehen vom Sicherheitsaspekt, wenn Sprachbarrieren zu falscher Umsetzung von Anordnungen führen.
@Euther..Bei manchen Menschen stelle ich mir die Frage, ob es nicht anstrengend ist, mit so vielen Gesichtern zu leben.Denn nach diesem Kommentar, bist du der Beweis, dass auch Gott mal Fehler macht.
„Löhne und Gehälter radikal gestiegen“- was für ein Schwachsinn!
Man sollte endlich, wie in Holland schon lange möglich, über aktive Sterbehilfe nachdenken. Das würde das Leid auf beiden Seiten mildern. Hört sich hart an, aber so wird es kommen oder DDR-Zustände ohne aufgeblasenes Pflegesystem.
Der ganze Rummel um eine generalistische Ausbildung, die noch mehr Menschen schon in der Ausbildung abkocht und eklatant am Ziel vorbei geht. Und dazu solche bitterlichen Ausbildungsschulen, wie die CAGP, an der man das Gefühl permanenten Selbststudiums und permanenten Veralberns aufsitzt. Interessiert niemanden, dass kaum Leute unterrichten können.