Bundesweite Auszeichnung „Pfleger des Jahres 2023“ geht an Toni Selz aus dem Bergmannstrost in Halle
Pfleger des Jahres 2023 kommt aus dem BG Klinikum Bergmannstrost Halle. Toni Selz (37), Stationsleiter der Neurochirurgie, wurde aus 1.000 bundesweiten Nominierungen von einer Fachjury im Rahmen der Initiative „Herz & Mut“ ausgewählt. Er sei ein „außergewöhnlicher und vielschichtiger Pfleger, der weit über den eigenen Tellerrand hinausschaut, komplexe Zusammenhänge mitdenkt, höchste Qualitätsstandards verfolgt und stets das Wohl der Patienten im Blick hat“.
Vorgeschlagen hat ihn die Pflegedirektion des Bergmannstrost. Fachbereichsleiter Felix Schmidt freut sich „für Toni, dass seine Arbeit auch außerhalb unseres Hauses auf diese Weise anerkannt wird. Wir wissen, was wir an ihm haben, aber wenn das von extern kommt, hat das nochmal eine größere Aussagekraft.“
Auf seiner Station engagiert sich Toni Selz immer wieder für gute Arbeitsbedingungen für sein Team. Wie gut er das macht, zeigt die Tatsache, dass zuletzt 2019 auf seiner Station jemand gekündigt hat. Hohen Ausfallzeiten ist er genauso auf den Grund gegangen wie einer hohen psychischen Belastung beim Umgang mit dem Tod. Schulungen und eine bessere Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten führten dazu, dass seine Station heute ein Paradebeispiel für interprofessionelle Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist – im Sinne einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung.
Doch Toni Selz engagiert sich weit über seine Station hinaus. Im Bergmannstrost ist er Teilprojektleiter Pflege im Rahmen des europaweiten Projektes Magnet4Europe. Auch hier gilt es, gemeinsam mit den Beschäftigten Arbeitsbedingungen zu schaffen, die die psychische und körperliche Gesunderhaltung aller Mitarbeitenden ermöglichen. Unter anderem hat Toni Selz ein Einarbeitungskonzept zusammengestellt, das neue Mitarbeitende in ihrem Arbeitsbereich schnell Fuß fassen lässt. Er fördert seine Kolleginnen und Kollegen und setzt gemeinsam mit ihnen ihre Ideen um. Sein Lohn: „Ich habe lächelnde Mitarbeitende, die gern zur Arbeit kommen. Was will ich denn mehr?“ Aber er sagt auch: „Alleine würde ich das nicht schaffen. Von meinem Team bekomme ich die nötige Unterstützung und den entsprechenden Freiraum, von meiner Familie die Ruhe und die Aufmunterung bei Rückschlägen.“
Zur Pflege kam er über Umwege: Mitten in der Ausbildung zum Polizeimeister wurde ihm erklärt, in diesem Beruf keine Zukunft zu haben. Einige Familienmitglieder waren bereits in der Pflege aktiv – und so machte auch Toni Selz in Brandenburg seine Ausbildung. 2013 kam er ins Bergmannstrost, 2019 übernahm er die Stationsleitung der Neurochirurgie. „Pflege heißt für mich, kreativ zu sein im eigenen Denken und Handeln. Mit Schema F komme ich da nicht weiter, denn jeder Patient ist anders, jeder Kollege ist anders. Und Prozesse, die vor drei Jahren funktioniert haben, müssen jetzt nicht mehr richtig sein.“
Er wünscht sich, dass die Pflege selbstbewusster wird. Bei einer USA-Reise des Magnet4Europe-Teams hat er gesehen, wie stolz amerikanische Krankenschwestern auf ihren Job sind. „Zu Recht! Wir leisten einen ganz besonderen Beitrag in der Patientenversorgung – gleichberechtigt mit anderen Berufsgruppen. Und den schüchternen Satz ´Ich bin ja nur eine Krankenschwester´ möchte ich eigentlich nie wieder hören.“
Die Initiative „Herz & Mut“ wurde vom Personaldienstleister Jobtour medical ins Leben gerufen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis für den Pfleger des Jahres wurde in diesem Jahr zum siebten Mal ausgeschrieben.
Die Preisverleihung erfolgt am Abend des 13. Mai 2023 in Baden-Baden.
Wenn nur noch Quereinsteiger in die Pflege eingestellt wird, dann muss Toni der beste sein.
Mal sehen wann der beste Lehrer hier vorgestellt wird.
Ihr Deutschlehrer wird es definitiv nicht.
Gratulation! 👍
Respekt und Anerkennung dem Herrn!
Was soll das??? Dann müssen alle die in ihrem Job top sind Ausgezeichnet werden. Feuerwehr ,Maurer ,Klempner usw . Was soll diese Stigmatisierung jedesmal?? Wir machen alle unsere Arbeit Paket Zusteller Postbote Hausmeister, Reinigungskräfte usw Er hat sich den Job ausgesucht da muss er sich nicht als der Held präsentieren.
An @Lars:
In gewisser Weise haben Sie ein bischen Recht, aber der Mann präsentiert sich eben nicht eigennützig als Held.
Er sieht sich selbst auch nicht als Held, weil das was er macht, aus seinem tiefsten Inneren entwächst und für ihn das Selbstverständlichste der Welt ist.
@Lars, Sie scheinen noch jung an Arbeitsjahren u. Lebenserfahrung zu sein, sonst wüßten Sie nämlich schon, daß solche Leistungen nicht jeder vollbringen kann, denn dazu bedarf es echter MACHER-Qualitäten. Nicht meckern, herumeiern und darüber debatieren, was alles nicht geht; nein einfach machen und versuchen, dabei das Bestmöglichste zu erreichen!
Er ist ein gutes Beispiel für alle Mitmenschen, die eben einfach aus ihrem inneren Antrieb heraus, 3 Schippen mehr auflegen als die Masse und der Durchschnitt und die unbefriedigende Dinge und Zustände nicht nur erkennen, sondern lösungsorientiert dagegen angehen und dabei Verbesserungen für alle anstreben. Diesem Herrn hier scheint das in mehrfacher Weise gelungen zu sein und dafür zolle ich ihm Respekt. Hut ab, Herr Selz. Weiter so!
ER präsentiert sich nicht als der Held, sondern wurde von ANDEREN ausgezeichnet. Und google mal „Stigmatisierung“, du Zartbehirnter! 😉
In einem gebe ich dir allerdings recht, ich kann dieses nervige Getue um Leute im Medizin-/Pflegesektor („Helden“, etc.) auch kaum noch ertragen. Die sollen stattdessen einfach mal die Arbeitsbedingungen verbessern. Monetär sind die Berufe hingegen schon ganz richtig eingeordnet.
Kann Ihnen ja nicht passieren.
Er wollte sich nicht vorstellen. Ist einfach nur Werbung ,damit noch mehr diesen Beruf ergreifen.
Allen, die den Pflegeberuf ausüben, gehört ein Preis erteilt. Allen, die ihre Berufe mit Herzblut, tiefer Leidenschaft und mit Visionen ausüben, gehört ein Preis erteilt. Dieses Herauspicken und Hochstilisieren, durch jede Form medialen Teilens vollkommen übertriebene Zurschaustellung des Einen der Vielen, der eben noch ausgerechnet im Bergmannstrost arbeitet – das ist schon ziemlich schräg. Ganz nebenbei- wäre der Preis aus Baden- Baden irgendwohin außerhalb von Halle gegangen, hätte hier nie einer was von der wohl schon seit Jahren bestehenden Initiative gehört/ gelesen. Muss ein ganz schlauer Fuchs/Stratege gewesen sein, der diesen Wettbewerb ausgebuddelt hat. Ganz am Rande: Initiator ist eine Personalleasingfirma, für die durch solche mediale Präsenz natürlich ein schönes Stück an Werbearbeit abgenommen wird. Tolle Leistung.