Islam-Kämpfer aus Halle in Syrien?

Vier Männer stehen vor dem Ratshof in Halle (Saale), recken den rechten Zeigefinger nach Oben. Wer an dieser Szene vorbei geht, für den stellt es sich wohl als harmloses Touristenfoto dar. Doch es handelt sich um ein Erkennungssymbol von Islamisten.
Bei einem der Männer handelt es sich um Alhareth R., der vor etwa 4 Jahren als Asylbewerber in Sachsen-Anhalt war. Der niederländische Reporter Harald Doornbos, der sich aktuell um die Berichterstattung aus der Krisenregion in Nordsyrien kümmert, ist bei seinen Reportagen auch auf den Mann gestoßen. Auf seinem Instagram-Account hat Alhareth R. damals Fotos aus Eisleben, Kloster Helfta und Halle gepostet. Untergebracht war er im Kloster Helfta, war aber ausweislich seines Instagram-Profils öfter in Halle. Seit längerem scheint er nun als Kämpfer für Islamisten-Milizen in Nordsyrien aktiv zu sein. Bis zum Wochenende, am Sonntag wurde der Instagram-Account gelöscht, hat R. regelmäßig Fotos und Videos aus den Kriegshochburgen hochgeladen, sich als Kämpfer – teilweise auch mit Waffe – präsentiert. Auch die Tötung von Gefangen soll er gefilmt haben. So zeigt ein Video die Hinrichtung von Kurden an der M4-Straße, darunter soll sich auch die syrische Politikerin und Menschenrechtsaktivistin Hervin Khalaf befunden haben. Jetzt ermittelt das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt gegen den Mann. Doch eine Strafe droht nur, wenn er nach Deutschland zurückkommt.
Bei vielen Syrern in Halle herrscht nun Aufregung. Denn drei der weiteren Männer leben noch heute in Halle. Einer betreibt einen Laden am Boulevard, dazu hatte es auch einen Beitrag in einem Monatsmagazin gegeben. Und das Gedankengut des Syrien-Kämpfers sei weit verbreitet, sagen sie. „Es gibt viele die Erdogan und islamischen Gruppe anhängen hier in Halle“, hat ein Syrer mitgeteilt. Er will nun andere Landsleute vor den Islamisten waren.
Neueste Kommentare