Halle streitet über Kulturkampf und Demokratie – Stadtrat beschließt Unterstützung für WIR-Festival als Gegenpol zur umstrittenen rechten Buchmesse „Seitenwechsel“

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72 Antworten

  1. Yaya sagt:

    Demokratie schlägt Faschismus

  2. "Wir" ist die Ausrufung des kulturellen Kriegszustandes sagt:

    Die WIR-Leute werden Dank dieses Beschlusses nun alle halleschen Strukturen, die irgendetwas mit Kultur zu tun haben, mit massivem Druck politisieren und das Primat der Politik gegenüber der Kultur – per Mobbing, Anschwärzung und Ausschluß – durchdrücken.

  3. Midas sagt:

    „erneut das Gespräch mit der HALLE MESSE GmbH“

    Hier zeigen die Stadträte mal wieder, dass sie Null Ahnung haben. Sonst würden sie wissen, dass die Messe GmbH weder Veranstalter noch Eigentümer (= Vermieter) der Halle ist. Sie können sich aber damit „trösten“, dass ein Mitarbeiter des MDR genauso doof war, und einen (tendenziellen) Fragenkatalog an die GmbH geschicht hatte.

    • tendenzielle Fragen sagt:

      Nanu?!

      Laut der Veranstalterin findet die Messe hier

      HALLE MESSE
      06116 Halle (Saale), Messestr. 10

      statt. Dort sitzt auch die HALLE MESSE GmbH.

      Wenn nicht die, wer ist dann Eigentümer (=Vermieter) der Halle?

    • Hier zeigt ein „Midas“ mal wieder, dass er Null Ahnung hat.

      Die HALLE MESSE GmbH gehört zur Zwerenz-Gruppe von Roland und Beate Zwerenz aus Dresden, ist also Vermieter und Eigentümer.
      Darüber, dass Zwerenz (obschon nicht selber Veranstalter) gegenüber Susanne Dagen die Sache auch befördert hat, gibt es glaubhafte Berichte.

  4. Wolli sagt:

    „Melanie Ranft (Bündnis 90/Die Grünen) betonte schließlich, dass es bei der Resolution nicht um Verbote gehe, sondern um Haltung. „Ich möchte nicht, dass man sagt, Halle sei blau oder braun.“ “

    Halle war und ist mehrheitlich rot.

  5. erbärmlich ist das schon sagt:

    Ja Bücher haben die eher autoritär Herrschenden in diesem Land schon immer nervös gemacht. Mal wurden sie verbrannt, mal verboten wie in der DDR. Offenbar vermissen Teile des Stadtrates und diese kleinen „Wir“-schreier diese Zustände sehr und fühlen sich von einer Buchmesse bedroht. Wie erbärmlich.

    • Deshalb kam die Idee für das WIR-Festival auch von einer Buchhandlung… Merkste selber? Nicht? Dachte ich mir.

      • Schlechter Verlierer sagt:

        Statt die buchhändlerische Konkurenz per kulturpolitischem „WIR“-Mobbing ausschalten zu wollen, könnte man die reinen Fantasiethemen Belletristik, Krimi und Kinderbücher um realistische Themen wie Geopolitik, Geschichte, Geographie und Naturwissenschaften erweitern.

      • ach Bochmann wieder sagt:

        Klar. Es gab auch in den 30er Jahren und zu DDR Zeiten „Buchhandlungen“. Was da verkauft wurde und was nicht, weißt du selbst.
        Um so erbärmlicher, dass sich eine Buchhandlung derartig zum Büttel machen läßt. Aber ja, es gab sie zu allen Zeiten und gibt sie wieder, die Unterstützer des Autoritären.

        • Die Buchhandlung hat das selber vorgeschlagen, also sich „nicht zum Büttel machen lassen“.

          „Aber ja, es gab sie zu allen Zeiten und gibt sie wieder, die Unterstützer des Autoritären.“
          Das ist korrekt, sie treffen sich in der Halle Messe.

      • Matze sagt:

        Die unterstützende Buchhandlung ist heiter bis wolkig und jeder in der Stadt weiß zu welchem Klientel diese Buchhandlung gehört. Da gibt es auch keine Meinungsfreiheit.

    • sehr erbärmlich, dieses rechte Volk sagt:

      Ja, es gibt Teile des Stadtrates, die diese Zeiten vermissen. Die würden auf der Leipziger Buchmesse das Fürchten bekommen und nur bei Compact rumlungern. „Wir“ und seine Befürworter sind es nicht….

  6. Danke für den Hinweis sagt:

    Danke für die Werbung.
    Ich werde diese Büchermesse auf jeden Fall besuchen. Dort muß es ja furchtbar anarchische Bücher zu sehen geben. Interessanter als Merkels stinklangweilige Memoiren. Also der Sinn und Zweck von Büchern scheint erfüllt – wenn sie unsere Schwurbel Stadträte und die üblichen „Wir sind mehr“ Protagonisten und Feinde der Meinungsfreiheit zum Hyperventilieren bringen.

    • Gern sagt:

      Die furchtbaren Bücher gibt es jetzt schon, nicht nur zu sehen, auch zu kaufen. Es wird zusätzlich eine Häufung von Extremisten und deren Sympathisanten sein. Schön geordnet und alle lächeln freiwillig in die Kamera(s).

      Jeder Interessierte & Sammler (v.a. von Daten) ist dankbar. 😉

    • „Ich werde diese Büchermesse auf jeden Fall besuchen.“

      Hahaha, Du kannst ja nicht mal den Stadtplan bis dahin lesen!

  7. 10010110 sagt:

    Ich halte diesen Antrag, bzw. die Resolution auch nicht gerade für hilfreich, einen sachlichen gesellschaftlichen Konsens zu finden – sie polarisiert mehr als dass sie verbindet. Wenn die AfD in Wahlumfragen regelmäßig um die 30% Zustimmung erhält, dann sind das nicht mehr nur ein paar „rechte Spinner“, die man geflissentlich übergehen könnte, sondern das ist ein signifikanter Teil der Bevölkerung, der mit dem Status Quo nicht mehr einverstanden ist. Und eine Resolution, die nur von knapp der Hälfte der Delegierten konkret unterstützt wird (laut Artikel insgesamt 50 Stimmen, 24 von 50 sind 48%, die mit „Ja“ gestimmt haben), zeugt nicht gerade von einem starken Rückhalt in der Bevölkerung – was man auch an der eher mageren Beteiligung bei der Eröffnungsveranstaltung sieht.

    Insofern sollten die Initiatoren lieber nicht zu laut von „zivilgesellschaftlichem Engagement und kultureller Vielfalt“ reden, denn sie können die Spaltung mit einem derart geringen Rückhalt in der Gesamtbevölkerung nicht überwinden, sondern verstetigen sie damit nur.

    • "Spaltung [...] sondern verstetigen sie damit nur." sagt:

      Nur Verstetiger der Spaltung?
      Nein!
      Das sind höchstselbst die Spalter.
      Cancelculture in action.
      Die üblichen Netzwerke dahinter: pferdemäßig grinsende Protagonisten,
      Progressiv-Faschisten, … Antifa-Plakatkleber.
      Immer die selbe kleine, aber ultralaute Minderheit!

      Andererseits kann es kaum eine bessere Werbung für die Buchmesse geben, als der „Widerstand“ von diesen „Zivilgesellschaftler*innen“. Spätestens jetzt weiß der letzte Depp in Halle, daß da am 8./9. Nov. in der Messe Halle etwas Interessantes laufen soll!

      Bravo! Gut gemacht. Weiter so!

  8. Omi sagt:

    Wie kann es sein das fürs Lichtfest kein Geld da ist aber für ein Wir – Festival , da wird Geld locker gemacht was wir ja eigentlich nicht haben 🧐

  9. Google mal „repräsentative Demokratie“, dann schau auf das Ergebnis der Abstimmung im Stadtrat (der vor nicht allzu langer Zeit neu gewählt wurde) und staune. Oder weine. Mir egal.

  10. Ernst Jünger sagt:

    Paul Backmund hat dazu im Stadtrat kurz und knapp alles gesagt. Der wichtigste Mann künftig, weil er souverän die rechte Seite vertritt, das kommende Programm.

    Die relativ homogene WIR-Gruppe profitiert von der CDU, die ihren Carl Schmitt nicht gelesen hat (statt eines Freund-Feind-Begriffs vertritt man einen unpolitischen nachbarschaftlichen Kulturbegriff. Linke (oder was davon übrig ist) hingegen denken politisch). Das muss man noch lernen, einen Anfang kann man am 8. /9. November auf der Büchermesse Seitenwechsel machen und sich dort mit den kommenden Tonangebern unterhalten bzw. ein paar Lektüre-Tipps abgreifen.

    Denn natürlich sind wir im Kulturkampf.

    Bis dahin

  11. Bücher? In Halle? How dare you? sagt:

    Soviel Angst vor Büchern, die nicht von den sozialistischen Einheitsparteien genehmigt und für hilfreich befunden wurden?
    Muß ja interessante Lektüre dabei sein.
    Der ganze Anti-Buch Furor fing ja schon vor 15 Jahren an mit Thilo Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“, was schon die große Kanzlerin öffentlich abkanzelte.
    Und heute? Wissen wir, Sarrazin hatte zu 100% Recht.
    Tja, einfach mal nachdenken, bevor man Bücher und Buchmessen öffentlich niedermacht.
    Die Stadtspitze wäre gut beraten, sich nicht an diesen Diffamierungen zu beteiligen.

    • Pieks sagt:

      Witzig, wie wenig aus dem 15 Jahre alten Buch zutraf. Gar nichts, genau genommen – wie damals schon vorhergesagt. Aber in deiner Blase nimmt man es ja zum Glück nicht genau. 🙂

  12. Wennemann sagt:

    Die verunglimpfenden Behauptungen des Antrages zu Inhalt und Intention der Buchmesse entbehren jeder Grundlage. Dass der Stadtrat diese Dinge unkommentiert durchwinkt, ist ein Armutszeugnis. Verbote und Repressionen statt demokratischen Meinungsstreits – das ist die totalitäre WIR-Agenda.

  13. oh, 'verbotene' Bücher, Karl May? sagt:

    Oh, „verbotene“ Bücher!
    Da muß ich hin. Ist ja wie zu DDR Zeiten. Der Parteisekretär der örtlichen Buchhandlung ruft zum Protest, weil jemand andere Bücher als seine für richtig gehaltenen ausstellt.
    Und die Genossen der SED und die Blockparteien folgen brav. Was für Gestalten.

    • Hobbysoziologe sagt:

      Was hat Karl May mit verbotenen Büchern in der DDR ä zu tun? Sie wurden halt nur nicht aufgelegt, schließlich gab es besseres zu kaufen. Was die künstlerische und literarische Qualität betrifft, auch völlig zu Recht.

      • Zappelphillip sagt:

        das ist doch keine Frage von Besser oder Schlechter.. das ist eine Frage des persönlichen Interesses.

        • Hobbysoziologe sagt:

          Nunja, das wäre eine Argumentation für die Marktwirtschaft.

          In der DDR wurde halt hier auch auf die literarische Qualität geachtet. Labs, Ganghofer und Co wurden ebenso wenig aufgelegt. Bei Pipi Langström war man sich schon Anfang der 70er über den rassistischen Sprachduktus im Klaren. Da Frau Lindgren diesbezüglich nicht mit sich reden ließ, ist halt nur ein sehr schmaler, dürftiger Band erschienen. Der Westen hatte zu dieser Feststellung, die in der DDR von Anfang an klar war, übrigens etwa 30-40 Jahre gebraucht.

          Für das von Klischees und Vorurteilen nur so strotzende Werk Karl Mays gab es in der DDR wenig Interesse an einer Neuauflage. Zumal sich die Werke von Karl May zur Zeit vor 1945 äußerst kompatibel gezeigt hatten.

          Die vornehmlich antifaschistisch eingestellten Intellektuellen in Verlagen und Lektoraten hatten da wenig Interesse
          Zumal es deutlich bessere Literatur gab, diw sich von der vom weißen Vorurteilen geprägten Literatur absetzen. Ad hoc denke ich z.B. an „die Söhne der großen
          Bärin“ oder „Blauvogel“

          Natürlich mag es eine Frage des persönlichen Interesses sein, es ist aber zuerst auch eine Frage der persönlichen Kultur.

          Und nicht alles, was in der DDR nicht zu kaufen gab, war verboten.

          • Karl May wurde in der DDR aufgelegt. Mehrmals und viel.

            Und bei Pippi Langström(sic!) war nicht der Rassismus das Problem, der wurde in der Täteräh ja auch selber ausgiebig praktiziert.

          • Hobbyliterat sagt:

            „Pippi Langström“ hast du offenbar wirklich nicht selbst gelesen.

            • Hobbysoziologe sagt:

              Habe ich das behauptet? Die mir bekannten Ausschnitte aus dem Südseegeschochten mit der infantilen und rassistischen Sprache waren abstossend genug. Es gab genug besssere Schriftsteller mit spannenderen und phantasievolleren Geschichten, wie Benno Pludra, Peter Hacks, Franz Fühmann, Ludwig Renn, Willi Meinck und viele andere mehr. Da brauchten meine Kinder sowas nicht. Ihr Sprachgefühl ist mittlerweile fein und sensibel genug um empfindlich auf solche primitive Sprache zu reagieren.

              • Hihihi, „spannendere und phantasievollere Geschichten“ ist nicht gerade das erste, was mir bei Pludra, Renn und Meinck einfallen würde. Bei Renn und Meinck hab ich einige Titel erkannt, aber keine Ahnung mehr, worum es ging. War wohl nicht so spannend oder phantasievoll. Pludra war so, naja, er hat sich bemüht…
                Fühmann ist eine eigene Klasse, nicht nur, weil er am Ende von diesem Staat die Schnauze gestrichen voll hatte. Er hatte sich ja schon in den „Dampfenden Hälsen“ über so einiges lustig gemacht…

              • Hobbysoziologe sagt:

                Gute Literatur ist an Dir scheinbar vorbeigegangen. Pludras „Lütt Matten und die weiße Muschel“, „Tambari“ oder Hacks „Windloch“ oder „Turmverlies“ ist dir offensichtlich unbekannt.

                Du solltest wirklich nicht von etwas reden, von dem Du so offensichtlich überhaupt keine Ahnung hast.

              • @Hobbyleser

                Ach, tatsächlich hab ich drei davon gelesen. Ist mir aber selbst bruchstückhaft fast gar nichts mehr in Erinnerung. Wird wohl doch nicht so Weltliteratur gewesen sein.

                Im Gegensatz zu bspw. Lindgrens „Karlsson vom Dach“, den ich weit früher gelesen hab und immer noch einiges aus dem Kopf weiß.

    • so klingst du sagt:

      Überall Verbote, überall Nazis.

  14. Fragt ja sonst keiner. sagt:

    Ist die andere Hälfte des Stadtrates jetzt rechts oder gar rechtsextrem, weil sie für Meinungsfreiheit sind?

  15. Erika B. sagt:

    Was für eine Dummheit! Der Stadtrat sollte sich schämen, mal wieder eine Sache aufzubauschen, die sie gar nichts angeht. Demokratie? Fehlanzeige, Demokratie gibt es schon lange nicht mehr. Durch diese blöde Diskussion wird die Buchmesse erst recht für viele interessant und bewirkt genau das Gegenteil! 🙂 Ohne diese hätte kaum einer was von der Buchmesse gewusst 🙂 Tja, das war wohl ein klassisches Eigentor 🙂 Die Messe kann und wird machen, was sie will. Die lassen sich nichts verbieten. Das ist auch gut so!

  16. was für ein Stadtrat sagt:

    Über die Hälfte des Stadtrates hält offenbar nicht viel von Meinungsfreiheit und möchte lieber nur Bücher lesen, die von Linksparteien freigegeben sind.
    Man sollte fragen, ob diese Gestalten noch auf dem Boden des Grundgesetzes stehen.

  17. Nurmalso sagt:

    Okay, dann ist hier Werbung für eine „Buchmesse“ der blaubraunen Szene gemacht worden. Natürlich relativieren die Anhänger, wo und wie es nur geht. Teilweise aus Unkenntnis, da sie mit dem Datum nichts anfangen können, teilweise auch aus Verleugnung. Dann sollen diese „Leistungsträger“ doch dort hingehen, überteuerten Eintritt und viel Geld für billigste Propaganda und blödesten Müll ausgeben. Bitte danach aber nicht jammern, wenn das Geld nicht für Kippen und Sterni am Kiosk reicht. Pro Kilo Altpapier gibts 7 cent.

  18. Wennemann sagt:

    Die Stadt Halle sollte sich besser um ihr elementaren Probleme kümmern wie Infrastruktur, Sauberkeit und Ordnung, Sicherheit. Offenbar sind 500 Millionen Schulden immer noch nicht Anlass genug, zu sparen. WIR möge sich selbst finanzieren. Keine Steuergelder für Politpropaganda, egal von welcher Seite!

  19. Halle vom Feinsten sagt:

    Was für eine Farce.
    Die wettern hier tatsächlich gegen eine Buchmesse. Haben die noch alle Latten am Zaun?

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