Kunsthochschule Burg Giebichenstein als FrauenOrt gewürdigt
Ein kleiner Geburtstag wurde am gestrigen 22. Juli gefeiert. Denn vor genau 20 Jahren wurde die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle aufgrund ihrer frühzeitigen Bildungs- und Berufsmöglichkeiten für Frauen zu einem der ersten FrauenOrte in Sachsen-Anhalt erklärt.
Zum Jubiläum wurde die Tafel erneuert und weist direkt am Eingang zur Unterburg auf die Kunsthochschule als wichtigen Meilenstein in der gesellschaftlichen Entwicklung von Frauen hin. „Wir zeigen Lebensbereiche, in denen Frauen etwas bewirkt haben“, so die Koordinatorin Anke Triller. Man wolle die Landesgeschichte aus Frauensicht darstellen.
An der BURG wurde schon früh, noch in der Zeit als Kunstgewerbeschule, die tradierte weibliche Rollenzuweisung aufgebrochen. So leiteten bereits in den 1920er Jahren Frauen die künstlerischen Bereiche im Textil und Email, zeitweise auch in der Keramik, im Bucheinband und -druck. So war beispielsweise ab 1925 die Bauhäuslerin Marguerite Friedlaender an der BURG als Töpferin tätig. Heute bietet die Kunsthochschule ein vielfältiges Spektrum an Studienmöglichkeiten in Kunst und Design an. Die BURG ist eine der wenigen Universitäten und Kunsthochschulen in Deutschland, die annähernd paritätisch in der Professorenschaft besetzt ist. Heute sind 20 der 39 Professoren der Kunsthochschule weiblich. Und bei den rund 1.000 Student sind 70 Prozent Frauen.
Am Donnerstag, 23. Juli, um 18 Uhr spricht Dr. Renate Luckner-Bien im Rahmen der Stadtmuseums-Vortragsserie Halle entdecken! Mit Kenner*innen auf der Oberburg über die Kunsthochschule als Frauen-Ort.
Seit 20 Jahren erzählen FrauenOrte Geschichte(n) von Frauen aus und in Sachsen-Anhalt. Sie wurden als ein Korrespondenzprojekt der EXPO 2000 bundesweit erstmalig ins Leben gerufen und inzwischen als Idee auch in Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen aufgegriffen. Aktuell gibt es 51 mit Tafeln gekennzeichnete FrauenOrte in Sachsen-Anhalt, davon vier in Halle (Saale). Sie spannen einen zeitlichen Bogen von rund 1.000 Jahren Geschichte mit regionalem Bezug. Die Koordinierungsstelle FrauenOrte Sachsen-Anhalt beim Projektträger Courage e.V. Halle wird vom Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.














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