Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) ruft zu klarem Zeichen gegen Rassismus und Spaltung auf

Anlässlich des 50. Jubiläums der Internationalen Wochen gegen Rassismus, welche in der vergangenen Woche vielerorts starteten, ruft das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e. V. zu einem klaren Zeichen gegen Rassismus und zum Zusammenhalt für eine vielfältige und offene Gesellschaft auf.
Rassismus sei in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Er durchziehe den Alltag in Schulen, Nachbarschaften und am Arbeitsplatz. Nicht erst seit dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt vom 20.12.2024 sei es laut LAMSA unübersehbar, dass Rassismus kein Randproblem ist. Die Menschen mit Migrationsgeschichte werden deutlich häufiger alltäglichen Diskriminierungen, Bedrohungen und sogar körperlichen Angriffen ausgesetzt.
Mamad Mohamad, Geschäftsführer vom LAMSA, fordert indes eine klare und sachliche Auseinandersetzung mit Migration für eine echte Willkommenskultur: „Sachsen-Anhalt hat seit der Wiedervereinigung fast 700.000 Einwohner verloren. Zuwanderung könnte diesen demografischen Wandel und den Fachkräftemangel abmildern. Aber wenn ich die Debatten über Migration verfolge und die Wahlergebnisse auf kommunaler, europäischer sowie bundesweiter Ebene betrachte, wird´s mir schaurig: Einwanderung im Land Sachsen-Anhalt wird es so nicht geben.“ Der Anteil der Menschen mit Migrationsgeschichte in Sachsen-Anhalt blieb bei unter zehn Prozent – weit unter dem Bundesdurchschnitt – mit sinkender Tendenz.
Die internationalen Wochen gegen Rassismus hatte LAMSA zum Anlass genommen, um gemeinsam mit zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter Wohlfahrtsverbände, Migrantenorganisationen und diverse Communities, ein Zeichen für Vielfalt und Zusammenhalt zu setzen, so wie am vergangenen Freitag auf dem Alten Markt in Magdeburg mit über 150 Besuchern. „Die zentrale Herausforderung ist nun, Integrationsförderung und Zuwanderungskontrolle in Balance zu bringen, um die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft in diesem Land zu sichern. Dafür setzen wir uns ein und appellieren an alle staatlichen und nichtstaatlichen Akteure für proaktives Eintreten zum Schutz demokratisches Fundaments“, so Mohamad abschließend.
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