Feier in Halle: 25 Jahre Projekt „Frauenorte in Sachsen-Anhalt“
Mechthild von Magdeburg, Minna Bollmann aus Halberstadt, Brigitte Reimann aus Burg – sie und viele andere Frauen haben die Geschichte Sachsen-Anhalts maßgeblich mitgeschrieben.
Das Projekt „FrauenOrte – Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt“ erinnert mit 52 Tafeln in 37 Städten und Gemeinden an die Lebensleistung mutiger Frauen, deren Wirken tief in die Geschichte des Landes eingewoben ist und dennoch in den Geschichtsbüchern wenig Platz findet. Um die Lebensleistung und Geschichte von Frauen sichtbar zu machen, startete vor 25 Jahren das Projekt mit der Einweihung der ersten Tafel an der KiTa „Rotkäppchen“ in Zörbig.
Als Schirmherrin der Veranstaltung gratulierte Gleichstellungsministerin Petra Grimm-Benne heute im Hallenser Stadthaus zum Jubiläum: „Die 52 FrauenOrte machen sichtbar, was lange unsichtbar blieb: Lebenswege von Frauen, die unsere Gesellschaft bis heute prägen. Die Tafeln schließen eine Lücke im historischen Bewusstsein und rücken die Leistungen von Frauen in Sachsen-Anhalt in den Mittelpunkt. FrauenOrte laden uns ein, die Landesgeschichte neu zu entdecken und Kraft zu schöpfen für die Gegenwart. Damals wie heute inspirieren und ermutigen starke Frauen, Verantwortung zu übernehmen und die Geschichte mitzuschreiben.“
Die Ministerin dankte allen, die das Projekt in den vergangenen 25 Jahren aufgebaut und weiterentwickelt haben, insbesondere Projektgründerin Dr. Elke Stolze, dem Verein Courage e. V. Halle sowie Projektkoordinatorin Anke Triller. „Auch 25 Jahre nach dem Projektstart in Sachsen-Anhalt gilt es, Frauengeschichte stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, Klischees zu hinterfragen und zum Perspektivwechsel anzuregen“, betonte die Historikerin Dr. Elke Stolze in ihrer Festrede die unverminderte Aktualität der Projektziele.
Hintergrund:
Das Projekt „FrauenOrte“ ist im Rahmen der EXPO 2000 entstanden und galt bundesweit als Vorreiterprojekt. Mittlerweile wurde die Idee von mehreren Bundesländern aufgegriffen. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt das Land Sachsen-Anhalt das von Courage e. V. in Halle (Saale) getragene Projekt „FrauenOrte“, derzeit mit rund 50.000 Euro jährlich.
Nähere Infos und eine Übersichtskarte finden sich auf der Webseite: www.frauenorte.net/frauenorte













Wieder solch eine Bestandsförderung aus Zuwendungen, wo das Land wahrscheinlich selber nicht genau weiß, warum überhaupt noch gefördert wird. Wie konkret entwickelt man denn ein Projekt nach über 20 Jahren mit 50.000 € im Jahr noch sinnvoll weiter? Was passiert konkret mit den Zuwendungen, abgesehen von der Finanzierung von Personal und welchen Zweck hat diese Finanzierung überhaupt noch. Gegen die öffentliche Finanzierung von Projektideen, die im Landesinteresse liegen, ist ja nicht grundsätzlich etwas zu sagen. Wenn das aber zum Selbstläufer auf Dauer wird, dann ist eine solche Dauerförderung doch mehr als kritisch zu hinterfragen. Es ist eindeutig noch zu viel Geld im Haushalt vorhanden.