ADFC: Dauerparkplätze in Halle sollen Handwerker-Parkplätze werden, Anreize für Lastenräder
In Halle könnte jeder vierte Dauerparkplatz in einen Stellplatz zum Bei- und Entladen für Handwerker, Pflege- und Lieferdienste umgewandelt werden. Das schlägt der ADFC vor. Anlass für diese Idee ist eine Anregung der CDU-Stadtratsfraktion, Parkerlaubnis-Couponhefte einzuführen. „Der CDU-Vorschlag kann nur voll greifen, wenn überhaupt genügend freie Stellflächen vorhanden sind“, sagt der ADFC. Die Ausweisung dieser Stellplätze sollte an besonders neuralgischen Punkten beginnen.
Der bestehende Parkdruck sei zwar bekannt, allerdings sei die
Stadt mit parkenden Autos voll und mehr Platz schlicht nicht vorhanden,
so der ADFC. Studien würden zudem zeigen, dass an jedem einzelnen Tag gut 40 %
aller PKW nicht bewegt werden. Deshalb gehe man davon aus, dass viele
Leute auf ein eigenes Auto problemlos verzichten könnten, sagt der ADFC.
„Damit würden sie Gutes tun für ihren eigenen Geldbeutel, ihre
Gesundheit, die Allgemeinheit und vor allem diejenigen, die auf ein Auto
unbedingt angewiesen sind, z.B. Gehbehinderte, Großfamilien oder manche
Pendler*innen. Nicht zuletzt würden die übrigen Autofahrer*innen von der
folgenden Entlastung des Verkehrssystems profitieren. Eine
Verknappung von Parkplätzen erscheint uns als wirkungsvolles Mittel um
diese Ziele zu erreichen.“
Zudem regt der ADFC an, Voraussetzungen dafür zu schaffen,
dass auch Handwerker, Pflege- und Lieferdienste nicht zwangsläufig auf
ein Auto angewiesen sind – also eine gute Radinfrastruktur. Handwerker
sollten Anreize erhalten, Großraumlastenfahrräder einzusetzen. Dafür
gebe es eine Förderung vom Land und vom Bund. Für Lieferdienste müssten
Umladeplätze vom LKW auf das Lastenrad eingerichtet werden. Falls ein
Pflegedienst überwiegend in einem einzigen Stadtviertel tätig sei,
könnte das laut ADFC auch per Fahrrad oder Pedelec passieren. Geprüft
werden sollte, ob es möglich ist, das Einsatzgebiet von Pflegediensten räumlich
zu konzentrieren.











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