Ärztekammer in Sachsen-Anhalt befürchtet “Winter der Insolvenzen”
Sachsen-Anhalts Ärztekammer befürchtet einen “Winter der Insolvenzen”. Viele medizinische Einrichtungen seien in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Das deutsche Gesundheitswesen brauche schnelle Hilfen. In ihrer Kammerversammlung wurde eine Sicherstellung der medizinischen Versorgung gefordert. Diese gerate nicht aufgrund der massiv angestiegenen Energiekosten unter Druck.
„Gerade bei der medizinischen Versorgung verbleiben minimale Energie-Einsparpotential“, so Prof. Uwe Ebmeyer, Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. „Es ist zwingend erforderlich, dass hier ein Notfallplan greift, der die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im stationären und ambulanten Bereich gewährleistet. Wenn nichts passiert, geraten wir in eine Kostenfalle, die nicht mehr händelbar ist“, so Ebmeyer weiter.
Doch nicht nur die horrenden Energiekosten bedrohen die medizinische Versorgung, auch der Mangel an Fachkräften setze das Gesundheitswesen zusätzlich unter Druck. Um dem entgegenzuwirken, verlangt die Ärzteschaft eine Ausbildungsoffensive und fordert eine deutschlandweite Erhöhung der Medizinstudienplätze. Zudem müssen weiter gemeinsame Wege gefunden werden, um mehr Studienbewerber aus Sachsen-Anhalt bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen an den medizinischen Fakultäten unseres Landes berücksichtigen zu können. Denn dann kann mit einer höheren Verbleibensquote im Land gerechnet werden.
Die Kammerversammlung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt hat mit überwältigender Mehrheit folgende Entschließung beschlossen:
Gesundheitsversorgung sicherstellen
In stationären, ambulanten Gesundheitseinrichtungen und in Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens geht das Licht aus, nicht nur weil die Kosten für Energie steigen und diese nicht durch erhöhte Einnahmen ausgeglichen werden können, sondern auch weil der Fachkräftemangel gravierende Ausmaße annimmt. Viele Einrichtungen sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht, das deutsche Gesundheitswesen steht vor einem Winter der Insolvenzen.
Statt für mehr Medizin-Studienplätze und damit für mehr Ärzte und Arztarbeitszeit zu sorgen, sollen Unsummen in den Aufbau arztferner medizinischer Versorgungsstrukturen wie Gesundheitskioske oder Community Health Nurses investiert werden.
Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen wird damit nicht eingedämmt, vielmehr noch werden verfügbare Personalressourcen unnötig zergliedert und damit weniger wirksam.
- Wir fordern umgehend eine auskömmliche Finanzierung des ambulanten und stationären Gesundheitswesens, insbesondere zur Beherrschung der aktuellen Kostensteigerungen.
- Wir fordern eine Ausbildungsoffensive für mehr medizinische Fachkräfte, die in enger Teamarbeit mit Ärztinnen und Ärzten delegationsfähige Leistungen übernehmen und diese damit entlasten.
- Wir fordern zügig mehr Medizinstudienplätze zur mittel- und langfristigen Sicherstellung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung, an Stelle des Aufbaus neuer komplizierter Versorgungsstrukturen mit unkalkulierbaren Schnittstellen zwischen den Akteuren.
- Wir fordern die stärkere Berücksichtigung von Bewerbern aus Sachsen-Anhalt bei der Vergabe von Medizinstudienplätzen an den medizinischen Fakultäten unseres Landes sowie gezielte Maßnahmen, um die Attraktivität der ärztlichen Berufsausübung in Sachsen-Anhalt für die Absolventen dieser Fakultäten zu steigern.
Wir bilden eigentlich genug Ärzte in Sachsen-Anhalt aus, wofür das LSA viel Geld bezahlt. Die bleiben dann nur nicht hier, sondern gehen in finanzstarke Regionen in D oder ins Ausland (z.B. Schweiz).
Wir brauchen also ein staatlich geregeltes besseres Zulassungssystem und Verteilungssystem was die Kosten und Zulassungen gerecht verteilt. Die Ärzteschaft kriegt das nicht selbst geregelt. Gerne auch mehr Ärzte, Hebammmen, usw. aber ohne bessere Verteilung wird das für das LSA keine positiven Effekte bringen.
Warum sollte man als Arzt in eine Finanzstarke Gegend wollen? Gibt es dort auch höhere Fallpauschalen? Zahlen Krankenhäuser dort andere Tarife? Da würde ich doch lieber schon billig in SA unterwegs sein. Könnte es nicht eher sein, dass die Rückwärtsgewandtheit der Sachsen-Anhaltiner niemanden dazu einlädt hier zu bleiben?
“ Könnte es nicht eher sein, dass die Rückwärtsgewandtheit der Sachsen-Anhaltiner niemanden dazu einlädt hier zu bleiben?“
DAS wirds sein.
sieht man am user Donso, der immer noch der SA verfallen ist.
Sind Sie arzt?, stehen Sie mit koppel und sturmriemen (mütze) unterm kinn in der praxis?.
Dann könnte ich mir erklären warum Sie die offizielle Abkürzung von Sachsen-Anhalt ( S T ) nicht kennen.
Rückwärtsgewandt halt 😀
Sie können sich jedoch an einem durchschnittlichen Jahres-Reinertrag von ca. 296.000 Euro orientieren. Das entspricht etwa 24.600 Euro als Monatsreinertrag, der potenziell als Gehalt von der Praxis ausgeschüttet werden kann.
https://jobs.springermedizin.de/arzt-karriere/gehalt/niedergelassener-arzt-gehalt
Nuklearmediziner mit monatlich 100.000 Euro Reinertrag sollten ein paar Cent mehr Stromkosten ohne Gang zur Tafel verkraften können.
Nichtsdestotrotz dürften die meisten ihrer Arzthelferinnen den 4500 Euro
steuer-u. svabgabenfreien Pflegebonus in 2022 nicht erhalten haben.
Die Ärzteschaft hat das größte Gerechtigkeitsproblem , das sieht man an der assozioalen Differenz der Einkommen der Fachrichtungen mit dem Faktor 1 zu 10.
Die sollen erst mal ihre Hausaufgaben machen , ehe sie von der Gesellschaft fordern.
Was ist denn auskömmlich? Sind die Vergütungen für Ärzte nach Marburger Bund nicht auskömmlich? Reicht es nur noch für eine Eigentumswohnung und nicht zwei? Sollen die Kassenbeiträge auf 30 Prozent steigen?
Hilfreich wäre schon, wen die patienten jedesmals eine rechnung erhalten, in vorkasse gehen und sich das von der Kasse wiederholen.
Müssen privatpatienten auch!.
Dann würden sie mal sehen was da so abläuft und könnte einfluß, schon durch eigenes verhalten, darauf nehmen
Übrigens ist es egal wie oft ein pat. in der praxis erscheint, mit der quartalspauschale der kk ist das abgegolten- zumindest ist es mir so bekannt.
Ich wäre gennerell für eine änderung beim studium.
stud. erhalten einen kredit- je nach leistung und natürlich abschluß in der regelstudienzeit wird dieser „erlassen“.
Wetten, dann gibt es keine studiosi mehr welche 16oder 20 semester mit ihrer anwesenheit die hörsäle vermüllen.
Hat S-A nicht das Landarztprogramm?
Also Unterstützung, dafür dahin, wo Bedarf isr
Wer will schon Arzt auf dem Land sein. Kommt keine bei Kohle rum und das Klientel sind fast Rentner. Solange mich keiner zwingt, werde ich keine Praxis auf dem Land eröffnen.
Die Leute auf dem Land wollen halt alle Vorteile der Stadt haben. Das geht aber nicht. Umgekehrt übrigens auch nicht.
ein guter arzt hat immer ne volle praxis, auch auf dem lande.
Ich kenne einige welche sogar von Naumburg oder Bernburg nach Salzmünde fahren! ;-9
Als erstes wäre es Mal sinnvoll die Anzahl der Krankenkassen zu reduzieren. Und einen Verteilungsschlüssel für Ärzte gibt’s ja schon .. wird nur nicht konzequent angewendet.
Ich wäre für Winterreifen Pflicht bei LKW!
Wenn die Kammern ihren Job machen würden , die Interessen der Ärzteschaft zu vertreten , statt seit Jahrzehnten kriecherisch die laienhafte u. stümperhafte Gesundheitspolitik des Staates durchzusetzen , gäbe es keine Nachwuchsprobleme u. Massenabwanderung von Ärzten ins Ausland.
Jeden Montag haben die Ärzte und alle Wutbürger die Gelegenheit ihren Unmut freien Lauf zu lassen.
Forderungen an die Politiker zu schicken, ist verplemperte Zeit
Vor zwei Jahren wurde geklatscht! Das muss für das mittlere medizinische Personal reichen!
Für unsere Ärzte lassen wir eine Spendenbox rumgehen!
Ende!
Wenn die Ärzte es nicht selbst regeln können, muss die Ärztekammer weg.
Wer hier im Land Medizin studiert und geht sollte sein Studium bezahlen.
Die Ärzte haben keine Ausbilder für ihren Beruf, alle Gesundheitsunternehmen sollten Berufseinsteiger mit pädagogisch geschulten Kräften zur Seite stehen um die Qualität zu erhöhen.
Wenn die Ärzte es nicht schaffen ihre Aufgaben selbst zu erledigen, sondern diese deligieren, müssen Substitutionsverfahren her. Es kann ja nicht sein, dass Ärzte für etwas bezahlt werden, was sie nicht machen.
Die Ärztekammer , da sind Ärzte gut aufgehoben. Hahaha
Völlig undenkbar, dass DRG-Sibutramin-Lipobay-Studienüberschriften-Karl, der stets für Klinikschließungen gesorgt hat, auf einmal gegen unser aller Gesundheit agieren sollte. Das muss ein ganz großes bedauerliches Versehen sein, das er sicher bald korrigieren wird.
Bei der Höhe der Drittmittel der Pharmaindustrie im Millionenbereich können schlichte Gemüter schon mal den Verstand verlieren u. sich zu Gefälligkeiten genötigt sehen.
Gier frisst Hirn.
Was sind das teilweise für unsinnige Kommentare. Ein Arzt hat einen lange Ausbildung hinter sich (Studium, Facharztausbildung), da ist ein angemessenes Gehalt nur gerecht, wobei nicht alle Fachbereiche gleich viel verdienen. Wir reden von einer Arbeitszeit von > 40 h. Was die Regel und nicht die Ausnahme ist. Wenn man mehr finanzielle Anreize (z.B. bessere Vergütung der Hausbesuche) und weniger Bürokratie auf dem Land hätte, würden sich vielleicht auch mehr Ärzte dort niederlassen. Studienplätze gibt es genug. Ein Handwerker kommt nicht für so wenig Geld zum „Hausbesuch“. Ein Arzt ist jederzeit verfügbar und kommt direkt nach Hause zu den Versicherten (KV-Dienst, Notarzt, Personal in den Notaufnahmen). Mehr Wertschätzung, Vergütung, bessere Arbeitsbedingungen wären der Schritt in die richtige Richtung.
Bei den genannten Zahlen sind doch sicherlich die Personalkosten und laufenden Kosten berücksichtigt worden?
Es ist ein Irrsinn zu glauben die meisten Ärzte wären reich. Wenn sie mehr verdienen, arbeiten sie auch viel (Dienste, Wochenenden, Feiertage). Wo sind die Ärztevertreter, die sich stark machen sollten? Die IG-Metall schafft es doch auch. Auch der Ärztezusammenhalt lässt zu wünschen übrig. Diese Diskussionen sind völlig überflüssig. Es muss eine Umstrukturierung im Gesundheitssystem erfolgen! Erbrachte Leistung muss angemessen vergütet werden. Vielleicht könnte man bei den vielen Vorständen ( Kassen etc.) einsparen? Es gibt sicher andere Instanzen an denen man sparen könnte, aber nicht bei den Ärzten und Pflegepersonal!!!!
Ein Ingenieur hat auch eine lange Ausbildung (Studium, Promotion) hinter sich. Arbeitet er im Öffentlichen Dienst, entspricht das Gehaltsniveau dem Assistenzarzt und Oberarzt; ist er in den Führungsetagen der Industrie kann er sich auf dem Niveau Chefarzt bewegen; baut er ein eigene Unternehmen ist er in der Größenordnung einer Privatklinik. Eine drastische Unterbezahlung ist nicht zu erkennen.
Immer noch Numerus Clausus für Medizin – so unattraktiv kann der Beruf nicht sein. Mehr Mediziner ausbilden, dann geht der ein oder andere auch aufs Land. Besser als in der Stadt Taxi fahren.
Ich kenne viele Ingenieure, welche gut verdienen und es auch sollen, jedoch haben sie an den Wochenenden, Feiertagen frei. Jeder bestimmt seinen beruflichen Werdegang selbst. Jedoch verdient jede Berufsgruppe Anerkennung und Wertschätzung. Ärzte jammern nicht auf hohem Niveau. Ihre Arbeit verdient Anerkennung, so wie auch jede andere Arbeit.
Warum geraten ständig Ärzte in diese Neiddebatten? Es gibt Berufsgruppen mit mehr Einkommen. Sollen sie doch auch. Es ist doch schön, dass es diese Menschen noch gibt. Nur so werden Steuern gezahlt und der Sozialstaat kann funktionieren. Wertschätzung für jegliche berufliche Tätigkeit!!!
Unser Gesundheitssystem ist super und funktioniert manchmal nur, weil nicht alle nur Dienst nach Vorschrift machen (Überstunden, Bereitschaftsdienste etc.).
Arzt ist ein toller Beruf, jedoch muss man sich nicht für seinen Verdienst rechtfertigen und ständig im Fokus der Medien stehen. Ich danke allen Ärzten, Pflegekräften und Rettungsdienstmitarbeitern für ihr Engagement und hoffe das keine Arztpraxis Insolvenz anmelden muss und die nötige Unterstützung bekommt.
Eine faire Betrachtung kann erhellend sein, zumindest für mich als Hausarzt. Das Problem sind nicht die Energiepreise oder anderer Kleinkram. Das Problem ist, dass die meisten Hausärzte gern tolle Arbeit am Patienten machen würden, zufriedenes Personal mit denen sie 40h die Woche zusammenarbeiten und finanzielle Sicherheit insbesondere bei Jahre später folgenden Regressen. Wenn die Gesellschaft hier vertreten durch Krankenkassen und Politik dies nicht sicherstellen kann, bekommt die Gesellschaft ein Problem, was aktuell in ländlichen Regionen durch Ärztemangel auffällig wird. Sicherlich gibt es auch Kollegen die einfach schnell abarbeiten, dafür die Ärzteschaft in Sammelhaft zu nehmen ist unanständig, wie eben diese Ärzte auch. Es gäbe noch unendlich mehr mitzuteilen…gehen Sie zu Ihrem Hausarzt, zeigen Sie Verständnis für seine Arbeit die nach 40h die Woche nie beendet ist, für seine durch Krankenkassen und Politik verursachten Zwänge in der Behandlung, schätzen Sie das Personal und Ihr Hausarzt wird für Sie da sein.