Ausstellungseröffnung „TOURIST – Wir sind wieder da!“ – Fotografien von Mario Schneider im Hauptbahnhof Halle

Die Bahnhofslounge des Hauptbahnhofs Halle (Saale) zeigt eine Auswahl der besten Aufnahmen aus dem Fotoband „Tourist“ des Fotografen, Filmemachers, Autors und Komponisten Mario Schneider. Die Ausstellung eröffnet mit einer Vernissage am 16.09.2022 um 19.00 Uhr und ist bis zum 16.12.2022 zu sehen.
Hauptbahnhof Halle (Saale)
Bahnhofslounge
Galerieebene 1. Obergeschoss
Hans-Dietrich-Genscher-Platz 1
06112 Halle (Saale)
Mo bis So 24 h geöffnet
Das Reisen hat sich in den letzten hundert Jahren maßgeblich verändert, damit einher geht auch eine veränderte Wahrnehmung. Alltägliches und das Exotische vermischen sich nahezu unmerklich. Und doch bleibt immer eine Sehnsucht, der man, die nächsten Reisen schon planend, nachgeht wie ehedem. Mario Schneider hat sie in seinen Bildern eingefangen.
Aus Reisenden sind in den vergangenen einhundert Jahren Touristen geworden. Ein Phänomen unserer Zeit. Nahezu übergangslos tauchen wir aus unserer alltäglichen Welt in einer fremden, exotischen, magischen auf. Meist tun wir dies, ohne eine Reise im eigentlichen Sinne unternommen zu haben. Innerhalb eines Tages erreichen wir beinahe jeden Ort auf der Erde und nehmen ihn in Besitz. Dabei klagen wir über die Touristenfluten in die wir notgedrungen geraten, ohne anzuerkennen, dass sie eben auch aus uns bestehen, dass wir Teil der Lawinen sind die sich durch die Gassen der Weltkulturerbestädte wälzen. Es sind doch immer die Anderen, die zur Plage für die wirklich Reisenden werden. „Tourist“ ist ein Buch über die Glückssucher dieser Zeit, es ist ein Buch der Emotionen, ein Buch über uns.
„Ich klage den Massentourismus nicht an, ich nehme ihn wahr. Ist es doch unser ureigenes Bedürfnis, zu sehen und zu erfahren, was uns fremd ist. Dabei entdeckt der Reisende, der seine Heimat und sein alltägliches Umfeld verlässt, häufig mehr als nur fremde, außergewöhnliche Orte oder Lebensweisen, sondern meist auch einen unbekannten und unvertrauten Teil seiner Selbst. Ich habe versucht, den Menschen hinter dem Touristen zu entdecken – und tatsächlich, es gibt ihn auch dort – im Urlaub, voller Freude, Liebe und Einsamkeit.“ – Mario Schneider
Seit mehr als zwanzig Jahren fotografiert Mario Schneider auf seinen Reisen Touristen. Über einhundert Fotos sind in dem beeindruckenden Fotoband „Tourist“ beim Mitteldeutschen Verlag erschienen.
Nun ja. Ich finde das banale Phänomen des Tourismus wird hier zum philosophischen Erkenntnisgegenstand hochgejazzt. Wie in der Philosophie wird versucht das Rad neu zu erfinden nur in einem anderen Sprachstil und aus anderer Perspektive. Was eh jeder intuitiv schon weiß, wird als neuartige Erkenntnis verkauft. Ein paar private Photos können es so zu einer Kunstausstellung schaffen.
Denn Philosophie beschäftigt sich nicht mit dem Alltag
Das war vielleicht vor dem Internet so, aber gehört mittlerweile auch immer mehr der Vergangenheit an, seit asoziale Medien wie Instagram die Leute nur noch zur Selbstdarstellung animieren. Das führt mittlerweile dazu, dass touristische Angebote an den Geschmack und die Erwartungen der potentiellen Touristen angepasst werden. Es ist zunehmend gar nicht mehr das Ziel von Touristen, fremde Orte und Lebensweisen kennenzulernen, sondern nur noch einheitliche, glattgebügelte Poserfotos zu machen, um sie mit der Welt zu teilen.
Hier ist ein guter Beitrag zum Instagram-Massentourismus.
Allerdings.
Im übrigem ist mir aber weiterhin rätselhaft warum Filme wie „Heinz und Fred“ oder eine Doku übers Dreckschweinfest wo Mansfelder sich in den Dreck schmeissen überhaupt mit Preisen bedacht worden sind. “ Helbra“ war ganz ok. Na ja jedenfalls hat das Stadtmarketing mit Mario Schneider wieder einen allround vorzeige Künstler mit dem sich die Stadt rühmen kann.
„gehört mittlerweile auch immer mehr der Vergangenheit an“
Alles wird immer schlimmer überall und noch mehr.
„zunehmend gar nicht mehr“
Aber gleichzeitig gibt es alles nicht mehr und es wird noch weniger, obwohl eigentlich schon gar nichts mehr da ist.
PANIK und HYSTERIE! Denn sonnst geht morgen die Welt unter. Wie jeden Tag.
Wer übersieht, dass die Welt von Instagram und tik Tok posern nur so wimmelt, sollte Mal zum Arzt gehen.
7.5 Milliarden Instagram und tik Tok posern und es werden immer mehr
Du kannst gleich mit zum Arzt, es scheint dringend zu sein.
„es scheint“
„…sondern nur noch einheitliche, glattgebügelte Poserfotos zu machen, um sie mit der Welt zu teilen.“
Lustigerweise interessiert das „die Welt“ nur gar nicht, weil sie mit Milliarden solchen Datenmülls zugeschwemmt wird. Die Poserfotos nähren also nur die Illusion infantiler Narzissten.