Bevölkerungszahl in Deutschland steigt bis 2045 auf 85,5 Millionen Menschen – in Halle (Saale) leichter Rückgang, Sachsen-Anhalt schrumpft deutlich

Die Bevölkerungszahl in Deutschland wird sich nach der zehnten Bevölkerungsprognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bis zum Jahr 2045 auf 85,5 Millionen Menschen erhöhen. Das entspricht einem Zuwachs von rund 800.000 Menschen bzw. 0,9 Prozent gegenüber 2023. Hinter dem Wachstum auf nationaler Ebene verbergen sich jedoch große regionale Unterschiede. Während wirtschaftsstarke Großstädte und ihr Umland sowie zahlreiche ländliche Regionen insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg weiterwachsen, verringert sich die Bevölkerungszahl in strukturschwachen Gegenden abseits der Metropolen weiter.
Die meisten kreisfreien Städte und Landkreise mit Bevölkerungswachstum liegen in den alten Bundesländern. Das stärkste Wachstum – mehr als 14 Prozent bis zum Jahr 2045 – prognostiziert das BBSR für den Landkreis Ebersberg (Bayern) sowie die kreisfreien Städte Freiburg im Breisgau, Potsdam und Leipzig. In Ostdeutschland bleiben vor allem Berlin und weite Teile seines Umlandes auch in Zukunft auf Wachstumskurs. Dagegen werden zahlreiche strukturschwache Landkreise abseits der Metropolen an Bevölkerung verlieren. Die Landkreise Erzgebirgskreis (Sachsen), Greiz (Thüringen) und Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt) büßen bis 2045 laut Prognose mehr als ein Fünftel ihrer Bevölkerung ein. Aber auch Regionen in Westdeutschland werden laut der Prognose Einwohner verlieren. Dies betrifft Teile Nordhessens, die angrenzenden Gebiete im östlichen Teil Nordrhein-Westfalens sowie Teile des Saarlands.
Im kompletten Land Sachsen-Anhalt wird die Bevölkerungszahl zurückgehen. Mit einem Minus von 2,2% schrumpft die Stadt Halle (Saale) auf 233.00 Einwohner am geringsten. In Magdeburg sind es -4,3% und im Saalekreis -12,5%. Für den Landkreis Mansfeld-Südharz weist das BSSR ein Minus von 24,2 Prozent aus. Hinzu kommt auch die Veralterung der Bevölkerung. Die Saalestadt wird im Jahr 2045 mit einem Durchschnittsalter von 42,8 Jahren die jüngste Region Sachsen-Anhalt sein und wird damit gegenüber dem Ist-Zustand von 44,5 Jahren sogar etwas jünger. Magdeburg folgt hier mit 43,9 Jahren. Alle anderen Regionen des Landes liegen zwischen 49 und 50 Jahren, der Landkreis Mansfeld-Südharz kommt auf 50,4 Jahre.
„Der Befund ist eindeutig: Wir brauchen Zuwanderung. Ohne qualifizierte Arbeitsmigration werden wir unseren Wohlstand nicht halten können. Unsere Betriebe und Pflegeeinrichtungen werden sonst nicht mehr arbeitsfähig sein. Zuwanderung ist nicht nur eine Frage der Menschlichkeit, sondern eine der entscheidenden Zukunftsfragen für Sachsen-Anhalt.“ so Cornelia Lüddemann, Sprecherin für Landesentwicklung und ländliche Räume der Grünen Landtagsfraktion. „Ich erwarte, dass die Landesregierung mehr unternimmt und klare Signale sendet, um ein weltoffenes Klima zu fördern und ausländische Berufsabschlüsse schneller anzuerkennen. Es ist an der Zeit, proaktiv zu handeln und die Weichen für eine erfolgreiche Integration und nachhaltige wirtschaftliche Zukunft zu stellen.“
Zahl der Personen im Rentenalter steigt stark
Die Zahl der Menschen im Rentenalter (67-Jährige und Ältere) erhöht sich dem BBSR zufolge bis 2045 bundesweit um 2,2 Millionen (+13,6 Prozent). Besonders starkes Wachstum verzeichnen vor allem zahlreiche bayerische Kreise. In der Mehrzahl der Kreise in den neuen Bundesländern steigt zumindest der Bevölkerungsanteil dieser Altersgruppe, auch wenn sich deren Zahl absolut verringert. Ursächlich für diese Entwicklung ist der aktuell bereits höhere Anteil älterer Menschen.
In Regionen mit stark rückläufigen Bevölkerungszahlen wird das Durchschnittsalter laut BBSR überdurchschnittlich stark ansteigen. Im Jahr 2045 werden die Menschen in den Landkreisen Vorpommern-Rügen (Mecklenburg-Vorpommern), Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt), Altenburger Land (Thüringen), Greiz (Thüringen) und Spree-Neiße (Brandenburg) im Schnitt älter als 50 Jahre alt sein. Am anderen Ende der Liste stehen Universitätsstädte wie Frankfurt am Main, München oder Heidelberg. Die Bevölkerung wird in diesen kreisfreien Städten auch 2045 im Schnitt jünger als 41 Jahre alt sein. Die kreisfreie Stadt Leipzig weist unter den ostdeutschen Kreisen mit 42 Jahren den niedrigsten Wert auf, gefolgt von Berlin (42 Jahre) und Jena mit knapp 43 Jahren.
In den kreisfreien Städten wird laut Prognose die Zahl an Kindern und Jugendlichen bis 2045 zunehmen – in München, Landshut und Freiburg im Breisgau sogar um mehr als ein Fünftel. Das liegt daran, dass hier der Bevölkerungsanteil der jüngeren Frauen überdurchschnittlich hoch ist. Für Berlin und Leipzig rechnet das BBSR mit einem Anstieg von fast einem Fünftel.
Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter nimmt leicht ab
Große regionale Unterschiede gibt es auch in der Bevölkerungsgruppe der erwerbsfähigen Bevölkerung (20- bis unter 67-Jährige). Deutschlandweit nimmt ihre Zahl bis 2045 um zwei Prozent ab. Während die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter in den Landkreisen Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt), Greiz (Thüringen), Spree-Neiße (Brandenburg), Stendal (Sachsen-Anhalt) um 30 Prozent sinkt, prognostiziert das BBSR für die kreisfreien Städte München, Leipzig, Berlin und Potsdam ein Plus von mindestens zehn Prozent.
Bundesbauministerin Klara Geywitz: „Die Prognose zeigt: Deutschland wächst, wird älter und vielfältiger. Herausforderungen des demografischen Wandels betreffen dabei alle Regionen. Zu den Herausforderungen zählt die Fachkräftesicherung, Integration, mehr altersgerechte Wohnungen, Digitalisierung in der Fläche und die Anpassung der sozialen Infrastrukturen. Gerade unsere älter werdende Gesellschaft wird das Thema Einsamkeit noch stärker in den Vordergrund rücken. Wir brauchen neue Wohnkonzepte, bei denen Gemeinschaft und Rückzug möglich sind. Die Großstädte und ihr Umland werden weiterwachsen, die Nachfrage nach Wohnungen wird hier hoch bleiben. Die soziale Wohnraumförderung wird gerade dort weiter wichtig sein. Gleichzeitig wird das Wachstum der Großstädte eine Chance für viele ländliche Räume sein, wenn es gelingt, die Städte und Gemeinden als Wohn- und Unternehmensstandorte zu stärken. Strukturschwache Regionen können, mit Unterstützung von Bund, Ländern und der EU, den ganzen Kanon strukturpolitischer Maßnahmen nutzen, um für die Menschen aller Altersgruppen lebenswerte Orte zu erhalten. Wir haben deshalb die Städtebauförderung auf einem hohen Niveau verstetigt.“
Dr. Peter Jakubowski, Leiter der Abteilung Raum- und Stadtentwicklung im BBSR, ordnet die Ergebnisse wie folgt ein: „Die Bevölkerungsprognose zeigt: Deutschlands Bevölkerungszahl wächst weiter – durch Zuwanderung aus dem Ausland. Viele Menschen werden weiterhin aus verschiedensten Gründen aus vielen Teilen der Welt nach Deutschland kommen. Ohne Zuwanderung aus dem Ausland würde die Bevölkerungszahl Deutschlands im Jahr 2045 bereits deutlich niedriger liegen, weil die Zahl der Sterbefälle die Zahl der Geburten bei weitem übersteigen wird. Die Prognose zeigt zum Teil völlig konträre Herausforderungen, die sich für die Regionen aus dem demografischen Wandel ergeben. In den strukturstarken Städten und Kreisen mit anhaltendem Bevölkerungszuwachs, die meist auch Wachstumsmotoren der deutschen Wirtschaft sind, wird es vor allem um die Befriedigung einer steigenden Nachfrage nach Wohnraum und sozialen Dienstleistungen wie z. B. Bildung, Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder Pflege gehen. Für Akteure in den strukturschwächeren Städten und Kreisen mit anhaltenden Bevölkerungsverlusten wird es dagegen immer herausfordernder, eine vielfältige und leistungsfähige Daseinsvorsorge sowie attraktive Arbeits- und Wohnungsmärkte – also gleichwertige Lebensverhältnisse – abzusichern. Gemeinsam ist den Kreisen mit Bevölkerungszuwachs bzw. -verlusten, dass sie die Herausforderungen der sich fortsetzenden demografischen Alterung meistern müssen. Die demografischen Trends sind ausgesprochen wichtig für die Entwicklung der Regionen in Deutschland. Mehr denn je wird deutlich, dass wir passfähige Instrumente zur Linderung von Wachstumsschmerzen benötigen und zugleich die Daseinsvorsorge in weiter schrumpfenden Räumen auf einem angemessenen Niveau sichern müssen.“
Die regional differenzierte Prognose des BBSR trifft ihre Annahmen auf Basis langjähriger demografischer Entwicklungen. Dazu zählen unter anderem Außen- und Binnenwanderungen sowie das Geburtenniveau und die Sterblichkeit.
Damit Halle und Sachsen-Anhalt nicht schrumpfen, muss mehr auf Zuwanderung junger Menschen aus dem Ausland gesetzt werden. Passiert das nicht, gehen hierzulande langfristig die Lichter aus. Werbemaßnahmen für für junge Migranten wären ein probates Mittel, um den demografischen Wandel in Sachsen-Anhalt zu verhindern.
Welsche ausländischen Menschen wollen schon in ein Land oder eine Stadt die von Ausländerhass geprägt ist?
Immer schön AfD und BSW wählen damit die Abwanderung schneller geht.
Du fühlst dich dort wohl.
Das Problem ist goch, dass die Gewinnung echter ausl. Fachkräfte immer verwechselt wird mit den unkontrollierten Zuwanderern, und die wiederun durchmischt werden mit den ganz Wenigen (< 1%) die wirklich politisches Asyl brauchen. Leider wird das Land durch die undifferenzierte Einwanderungspolirik als auch durch die undifferenzierten Antagonismen gegen alle Ausländer geschädigt.
Die FDP gehört zu den wenigen Parteien mit differenzierter, logischer Betrachtung der Angelegenheit.
Die FDP ist im Allgemeinen sehr gut und deswegen auch verdient erfolgreich bei allen Wahlen.
didi,
ich bin seit Jahren Mitglied der halleschen FDP und bin definitiv für eine Willkommenskultur gegenüber ausländischen Mitbürgern und Arbeitskräften. Ohne die Integration dieser Menschen werden Halle und Sachsen-Anhalt keine gescheite Zukunft haben.
Die hohe Zustimmung für AfD und BSW finde ich auch sehr bedenklich, denn das schadet unserer Region massiv.
Ach , Paulus, ihr schadet unserer Region massiv durch eure völlige Unfähigkeit und Inkompetenz.
Selbst Ausländer sagen, das sind zu viele und das seit Jahren, die tolle Integration von 2015, 2016, 2017 gibt es nicht mehr.
Die Migranten warten zum Teil Jahrelang, auf Sprachkurse, eigene Wohnung usw.. Die müssen Jahrelang mit dem wenigen was sie besitzen und bekommen in irgendwelchen Notunterkünften hausen!
Mir haben Migranten erzählt, wo sie bei Burg in einer Unterkunft waren, kam die ersten Tage ein Polizist, alle saßen da wie in der Schule und dieser Polizist erklärte ihnen wie das hier in der BRD funktioniert.
Warum die Frauen so leicht bekleidet auf der Straße laufen.
Was passiert wenn man klaut oder sonst sich Strafbar macht, die wichtigsten Verkehrsregeln und so weiter.
Dass findet alles so wenn überhaupt, in ganz seltenen Fällen statt.
Sprachkurs ging damals ruck zuck, Job und Wohnung innerhalb von Monaten.
Vielleicht auch interessant für dich, Da du soviel zum Thema Migration zu sagen hast.
Die Freundin eines Syrers, eine Schwedin, er war hier in der BRD einen 40 Stunden Hauptjob und einen Minijob.
Sie gelernte Krankenschwester, er fragte ob sie hier in Deutschland einen Sprachkurs bekommen könne den das Jobcenter bezahlt.
Abgelehnt, Begründung: er habe doch mit 2 Jobs ein gutes Einkommen und könne den Kurs selbst bezahlen. Ca. 4500 Euro da als Krankenschwester ein Hallo, bitte, danke und tschuldigung nicht ausreichen!
Eine ausgebildete dringend benötigte Fachkracht kann nun nicht nach Deutschland kommen, um hier zu arbeiten und Steuern zu zahlen.
Daran wird D jetzt bestimmt zugrunde gehen
Wenn du es sagst, wird es wohl stimmen.
Woher auch immer du deine Weisheit hast.
https://dubisthalle.de/weltfluechtlingstag-rund-9000-erwerbsfaehige-migranten-in-halle-saale-viele-huerden-fuer-firmen
Es ist schon bezeichnend, dass Deutschland seine inneren Probleme auf Kosten des Auslands durch Abwerbung von dort ausgebildeten Fachkräften lösen will…
Geht es dir dadurch schlechter?
Endlich blühende Landschaften!
Diese Zahlen glaube ich nicht. Die AfD sagt, wir werden von Islamisten überschwemmt. Also muss die Bevölkerung doch wachsen. Und gerade die kriminellen Jugendlichen und jungen Männer kommen doch scharenweise zu uns. Also wächst doch die Anzahl der Menschen in erwerbstätigen Alter. Wir lassen uns doch von diesen Altparteien nicht belügen.
Die gleichen nur den Rückgang der einheimischen Bevölkerung aus und ersetzen diese dadurch langfristig. Bitte. Gern geschehen.
Dann müssen die sich aber ranhalten, sonst ist die Frist sehr, sehr lang.
Ach, solange Nulli und PH erhalten bleiben, kann ich in jedem Schrumpfen auch Wachstum erkennen.
Sorry. An die Nichterwähnten hab ich auch gedacht.
Als ob die Überbevölkerung der Erde nicht gross genug wäre! 😡
So ist es. Manche sehen vor lauter Wachstum nicht die Bäume im Wald.
„Der Befund ist eindeutig. Wir brauchen Zuwanderung.“
Das ist kein Befund, sondern eine Interpretation. Eine gewagte noch dazu. Die Herausforderung besteht m.E. nicht darin, das Land mit Menschen von überall her aufzufüllen, auf Teufel komm raus, sondern gescheite Übergangskonzepte zu erarbeiten. Bis die Demografie wieder ausbalanciert ist. Auf einem niedrigeren zahlenmäßigen Niveau, aber nachhaltiger und damit umweltverträglicher.
85 Mio. Menschen sind für so ein winziges Land wie D eindeutig zu viel.
Lass die Bevölkerung doch auf 40 oder 20 Mio. Menschen sinken.
Dann hat die Natur mehr Platz und Deutschland ist Selbstversorger. Nur Vorteile, soweit das Auge reicht. 👍
Angenommen, die Bevölkerungszahl Deutschlands würde auf 20-40 Mio. sinken. Was hätte das für Vorteile?
– keine Staus mehr auf den Autobahnen
– jeder hat ein schickes Häuschen im Grünen
– jede Menge Platz am Strand und im Freibad
– Energieversorgung 100% CO2-neutral
– Deutschland wird Selbstversorger
– mehr Platz für die Natur
Besser geht´s nicht.
Der Meinung bin ich auch.
Damit ist die Sache geklärt.
Remigration und die Bevölkerungszahl schwindet
Paulus, Didi und Nulli zuerst remigrieren.
Dazu müsste vorher eine Migration der Genannten stattgefunden haben. Das ist ziemlich zweifelhaft.
Aber auch nicht ausgeschlossen.
Migranten beherrschen selten so gut Deutsch wie der PH und der Binäre. Deine Theorie ist also – Mist.
Selten ist nie und deutschsprachige Migranten sind eine Erfindung des Goethe-Inhstituts.