Bis zu 150 Prozent Auslastung: Halles Schulen platzen aus allen Nähten
Eine neue Grundschule in der Schimmelstraße, eine neue weiterführende Schule am Holzplatz, die Reaktivierung leerstehender Schul-Plattenbauten, die Sanierung und Erweiterung bestehender Schulen: in den kommenden Jahren will die Stadt Halle eine Viertelmilliarde Euro in seine Schulen stecken. Und das ist dringend nötig, wie aktuelle Zahlen zeigen. Mehrere Schulen platzen in den kommenden Jahren aus allen Nähten.
Dabei schwankt die Auslastung je nach Stadtgebiet. So wird für die Grundschule „Am Kirchteich“ nach einem kurzen Aufwuchs, wohl auch der „Flüchtlingskrise“ geschuldet, eine Auslastung von nur etwas mehr als 50 Prozent prognostiziert. Die Grundschule „August Hermann Francke“ liegt bei einer langfristigen Auslastung um die 100 Prozent. Für die Grundschule Dölau liegt die von der Stadt prognostizierte Auslastung bei 120 Prozent, zwei weitere Klassenräume wären hier nötig. Noch dramatischer ist die Situation an der Grundschule „Karl Friedrich Friesen“. Hier gehen die Prognosen der Stadt für das Schuljahr 2024/25 von 330 Schülern und einer Auslastung von 148 Prozent aus, fünf weitere Räume wären hier nötig. Wobei zu bedenken ist, dass das benachbarte Genscher-Gymnasium schon drei Räume der Friesenschule aus eigenem Platzmangel mitnutzt. Die Grundschule „Ulrich von Hutten“ hat über Jahre hinweg auch eine Auslastung von mehr als 100 Prozent, ebenso die Grundschule „Wolfgang Borchert“.
Noch dramatischer ist die Situation bei den Sekundarschulen. Für die Einrichtung „Am Fliederweg“ werden wohl vier weitere Räume, an der Sekundarschule Halle-Süd sogar elf weitere Räume benötigt. Für die Sekundarschule „Johann Christian Reil“ gehen die Prognosen der Stadt sogar von einer Auslastung von 150 Prozent über Jahre hinweg aus. 14 Räume mehr als vorhanden werden benötigt.
Problematisch ist auch die Situation an der Gemeinschaftsschule „August Hermann Francke“. Ohne die Berücksichtigung von Kapazitätsgrenzen geht die Stadt hier von einer Auslastung von 144 Prozent aus, was 12 weitere Räume bedeuten würde. Auch die Gemeinschaftsschule „Heinrich Heine“ kommt durch steigende Schülerzahlen an ihre Kapazitätsgrenzen, die zum Schuljahr 2024/25 überschritten wird.
Wesentlich mehr Raumbedarf hat in den kommenden Jahren auch die KGS „Ulrich von Hutten“ mit einer Auslastung von teilweise 158 Prozent. Auch die IGS.Halle Am Steintor liegt über der vorhandenen Kapazität. Am Christian-Wolff-Gymnasium in Neustadt werden mindestens 24 weitere Räume benötigt, würde man tatsächlich alle Schüler annehmen und auf die Aufnahmegrenze verzichten. Doch selbst beim Beibehalten der jetzigen Grenze braucht es mindestens vier Räume mehr. Dabei wollte der damalige Bildungs-Dezernent Tobias Kogge das Wolff-Gymnasium sogar schließen. Auch das Giebichenstein-Gymnasium „Thomas Müntzer“ bräuchte 15 Räume mehr, würde man alle Bewerber aufnehmen. Beim Hans-Dietrich-Genscher Gymnasium sind es 15 Räume. Und auch das Neue Städtische Gymnasium am Hallmarkt schrammt in den kommenden Jahren knapp an der Kapazitätsgrenze vorbei. Dies zeigt den dringenden Bedarf einer weiterführenden Schule.
Die Sprachheilschule, die erst vor einem Jahr zur Zeitzer Straße umgezogen ist, kommt mit dem dort zur Verfügung stehenden Platz ebenfalls nicht aus. Hier werden eigentlich mindestens zwei weitere Räume benötigt.
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