Böllberger Weg: Mischverkehr am Künstlerhaus

Derzeit wird der Böllberger Weg umgebaut und saniert. Doch in drei Jahren muss die Nord-Süd-Verbindung erneut gesperrt werden. Anlass ist der noch fehlende Teil am Künstlerhaus ab der Torstraße. Gerichtlich war hier untersagt worden, die denkmalgeschützte ehemalige Weingärtenschule abzureißen. Damit muss die Stadt auf den Verkehrsraum verzichten, den der Abriss bringen sollte.
Man habe alle Varianten noch einmal überprüft, sagte Verkehrsplaner Jens Otto. Dazu gehört beispielsweise auch die Arkadenlösung. „Doch wir sich zu dem Ergebnis gekommen, dass nur Mischverkehr geht.“ Die Planungsausschuss votierte am Dienstagabend einstimmig für den Gestaltungsbeschluss. Dieser sieht vor, dass sich im Bereich des Künstlerhauses Autos und Straßenbahn eine Spur teilen. Ursprünglich wollte die HAVAG als Bauträger ein eigenes Gleisbett, dies würden die Fördermittelbedingungen so verlangen. Doch weil durch den untersagten Abriss nicht einmal 15 Meter Straßenquerschnitt bereit stehen, ist diese Lösung nicht möglich. So werden sich als am Künstlerhaus als „Engpass“ Straßenbahnen und Autos den gleichen Verkehrsraum teilen, während im restlichen Böllberger Weg die „Bimmel“ ein eigenes Gleisbett hat. Der Kurvenradius der Gleise zwischen Torstraße und Böllberger Weg wird vergrößert. Hierzu ist es nötig, Teile eines Eckgrundstücks zu erwerben. Dort hatte bis vergangenes Jahr noch ein Haus gestanden, dass einem Feuer zum Opfer fiel und wenig später abgerissen wurde.
Auf der Ostseite des Böllberger Wegs, also an der Wohnbebauung, wird es einen 2.50m breiten Geh- und einen 2.10m breiten Radweg geben, also regelkonform. AUs Platzgründen ist das auf der Westseite am Künstlerhaus nicht möglich. Dort wird der Radweg 1.50m breit, der Fußweg 2.20m. „Mehr Platz ist halt nicht“, so Otto. Ursprünglich wollte man dort ohnehin nur einen gemeinsamen Geh- und Radweg errichten. Auf Wunsch des Radfahrbeauftragten gebe es nun aber doch den separaten Weg. Die Kreuzung zur Torstraße bekommt eine Ampel. Baubeginn ist laut Otto frühestens 2019.
„Ich kann nicht verhehlen, dass das ein sehr schöner Moment für mich ist“, sagte Christian Feigl (Grüne). Er hatte mit gegen den Abriss des Künstlerhauses gekämpft. Für ihn ist die jetzige Lösung der Beweis, dass man dies so auch an anderen Punkten der Stadt so umsetzen kann. Nicht ganz geklärt werden konnte aber die Fördermittelfrage. Laut Otto habe es Vorgespräche mit dem Fördermittelgeber gegeben, man sei gute Hoffnung. Jedoch sehe es so aus, dass vermutlich nur Fördermittel vom Land und nicht vom Bund kommen, die Stadt beziehungsweise die HAVAG wohl einen großen Teil der Kosten selbst stemmen müssten.
Neueste Kommentare