Bürgerkritik: Holzplatz-Turnhalle sieht aus wie Industriegebäude
Am Dienstag hat die Stadtverwaltung vorgestellt, wie die neue Turnhalle am Holzplatz aussehen soll. Sicherbeton im unteren Bereich, oben Anthrazit und das Eingangsportal Kupferrot.
Doch im Bildungsausschuss gab es Kritik daran, dass sich die Stadt für keine architektonische Besonderheit entschieden hat. Der Bau sehe so aus wie die Industriegebäude im Star Park, kritisierte Rodney Thomas in der Einwohnerfragestunde. Die Stadt hätte verlangen sollen, „ein schönes Gebäude zu bauen.“ Stattdessen würden graue Klötze entstehen, diese zeige sich schon bei der Kita und der Turnhalle am Steg. Sein Vorschlag deshalb: die Freiraumgalerie in die Gestaltung einbeziehen.
Bildungsdezernentin Katharina Brederlow verwies darauf, dass es zur Gestaltung einen Workshop mit den Fraktionen gegeben hat. Es habe dabei auch verschiedene Varianten, unter anderem auch mit Klinker gegeben. Letztendlich sei aber die mehrheitliche Entscheidung für die jetzige Variante gefallen.
Thomas mutmaßte aber auch, dass die Planer Fehler begangen haben bezüglich Barrierefreiheit und Notausgängen. „Wir haben sehr auf die Barrierefreiheit geachtet“, machte die Beigeordnete aber hier deutlich.
„Sicherbeton im unteren Bereich, oben Anthrazit und das Eingangsportal Kupferrot“
Ja und? So wird heute eben gebaut. Für ein Zweckgebäude, wie einer Turnhalle, ist das nach heutigen Maßstäben schon außergewöhnlich. Die Mäuschen haben offenbar noch keine aktuellen Wohnprojekte gesehen. Da wäre ein kupferrotes Eingangsportal schon ein Segen.
Funktionsbau, alles gut, da brauchts keine „Kleckerburg“-Architektur a la „Familia Sagrada“ oder F.Hundertwasser. Passt auch gut zum Bauhaus-Jubiläum für meinen Geschmack. Farblich kann ich mir auch Besseres vorstellen. Ansonsten aber weitgehend i.O. und ausreichend für den Zweck.
Auch Funktionsbauten können doch Augenweiden im Stil von Gaudí oder Hundertwasser sein. In Wittenberg wurde sogar eine typische DDR-Schule im Stile Hundertwassers umgebaut: https://de.wikipedia.org/wiki/Luther-Melanchthon-Gymnasium
Aber es muss ja nichtmal „Kleckerburg“-Architektur sein, es gibt ja auch andere ästhetische Ansätze. Man muss nur wollen.
So einfallslos baut man heute überall. Dagegen waren die DDR-Turnhallen mit schrägem HP-Schalen-Dach schon traumhaft.
Früher waren Geschmack und handwerkliches Können mal auf dem Zenit, nun geht es seit Jahrzehnten wieder abwärts in der menschlichen Entwicklung.
Langweilige Betonbuden mit Buntmalereien à la Freiraumgalerie aufzuhübschen ist auch keine Lösung. Es macht aus Betonklötzen nur buntnervige Betonklötze, die architektonische Einfallslosigkeit bleibt bestehen.
„Sichtbeton“, wenn man das schon immer hört. Nichts weiter als ein schlauklingender Name für was Unfertiges.
In Halle sieht alles was gebaut wird aus wie Zweckbau oder Neubaublock.
Oder es ist verfallen und sieht aus wie nach dem 2. Weltkrieg, weil der Denkmalschutz durchdreht und eine Sanierung unwirtschaftlich macht.
Diese Stadt hat seit der Wende kein Architekt mehr betreten.
Leider.
Ich habe lieber eine Sporthalle mehr in Halle als eine besonders Schöne. Also einfach und günstig bauen ohne viel Schnickschnack. Danke!
Auch wegen solcher Einstellungen wird Halle als mittelmäßige Provinzstadt bezeichnet.
Und das von ausgesprochenen Fachleuten für Provinzstädte.
ach … wegen einer Turnhalle von norman foster wird halle zur blühenden Metropole ??
so eine dümmliche Einstellung verhindert das sich nennenswert firmen ansiedeln.. danke dafür
Die Gestaltung von Turnhallen hat Einfluss auf die Unternehmensansiedlung? Das ist ja interessant.
Die nächste Sporthalle bekommt noch Stuck und Renaissancefiguren- Eibacke!
Barrierefreiheit? In einer Turnhalle? Soll dort für die Paralympics trainiert werden? 😮
Willkommen in der Gegenwart. Jedes Gebäude muss heute in bestimmter Art und Weise in Teilen barrierefrei sein. Nennt sich bei einer Schulsporthalle Inklusion.
Aber danke für das gezeigte Weltbild.
Man muss schon sagen, dass solche Bauwerke das Spiegelbild des Auftraggebers sind. Gespiegelt wird eine ungeahnte Einfallslosigkeit, die maximal Brechreiz auslöst.
https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Sporthalle_am_Rand_von_Bruessel_3506591.html
geht auch so!
das ist doch grauenhaft … die umkleide sieht aus wie eine Waschkaue im 19ten Jahrhundert … nur sauberer
Hilfe, da stehen ja Robinien! 😉
oder so, quasi um die Ecke
http://www.ah-a.de/projekte/511-laufende-projekte/1808-sporthalle-bad-lausick
@Kritiker,
gut das die Architekten den Schriftzug ,,Sporthalle“ an Ihrem Beispiel mit verankert haben, mindert das doch die Verwechslungsgefahr mit einer Industriehalle erheblich!
@Zukunft
seht ihr, Geschmäcker sind verschieden. Man kann wählen was man will, es gibt immer Menschen, denen passt das eine oder andere nicht.
Beim Beispiel oben mit viel Glas, kannst du den kasten als Massensauna und Tropenhaus verwenden, die Umkleide ist echt spartanisch und häßlich.
Die Halle unten würde dann zu den luxuriösen und stolzen Preis von 3,7 Mio dann wohl nochmal 1 bis 2 Mio kosten. 🙂
Die Osthallen fand ich auch Klasse. Ware schon über Kilometr mit dem HP-Schalen-Dachals Sporthalle zu erkennen. Aber da können die Ökos ja keinen Kräutergarten drauf anbauen.
Eine Sporthalle hat ihren Zweck zu erfüllen. Alles andere ist wurscht. Wenn das Geld locker sitzt, darf es gerne noch Kunst am Bau geben. Sonst bleibt es beim Zweckbau. Das hier über Barrierefreiheit sich beklagt wird, offenbart ein erschreckendes Menschenbild. Hat zuvor jemand passend beschrieben. Wer sich schicke Altbauten, Stuck und anderen Schnickschnack angucken will, kann in die Altstadt gehen.
Eine Sporthalle ist ein Funktionsbau. Da sch… ich als Sportler auf die Äußerlichkeiten.
Für dich ist Halle Neustadt „the place to be“.
Vielleicht ist dir das, oberflächlich betrachtet, egal, aber unterbewusst hat es trotzdem einen Einfluss auf das Wohlbefinden, wie ein Gebäude aussieht. Und auch Funktionsbauten dürfen schön aussehen; oder würdest du dich mit Plumpsklos (oder als moderne Variante Dixi-Toiletten) zufrieden geben, nur weil sie ihre Funktion erfüllen?
JEDES Gebäude ist (auch) ein Funktionsbau.
@geraldo: Stimmt. Aber am Ende kommt hier noch jemand auf die Idee, ne Halle im Hundertwasserstil zu bauen. 😉
@Eibacke
dann doch vielleicht lieber im ,,Unterwasserstil “ ,angesichts der kritischen Lage im Überschwemmungsgebiet!!!!
Merkwürdig, die Leute, die Wirtschaft aus der Stadt verbannen wollen, fordern mehr Geld für Architektur.
Bist du dir auch ganz sicher, dass das die gleichen Leute sind? Oder verbreitest du hier nur Falschmeldungen?
Es gibt keine „Architektur“ mehr und keine Architekten. Architekt als Beruf hat sich gelöscht. Es gibt architektonische Software-Programme, die mehr Vielfalt und Kreativität haben als die „Borgitekten“ und ihre Kubus, Klötze, Kästchen und Särge.
2019 ist der hundertste Jahrestag der Gründung der Kult der Hässlichkeit, der Kult der Sterilisierung der Kultur und der absichtlichen Zerstörung des Handwerks im Gebäudebau.
Beliebige Schüler und Studenten können bessere Designs erstellen. Man braucht nur einen Statiker, die Designs zu prüfen und ein Ingenieurbüro, die Baupläne zu erstellen. Sogenannte „Architekten“ sind überflüssig und ein Geldverschwendung, Man muss nur auf das Bild oben anschauen, diese Tatsache zu bestätigen.