Reinigung an Schulen: Stadt lässt nachbessern
Im vergangenen Jahr hatte die hallesche Stadtverwaltung die Reinigung an Schulen zum Einsparpotential erklärt und die Reinigungsleistungen reduziert. 150.000 Euro im Jahr sollten so eingespart werden. Doch Eltern und Schulleiter gingen auf die Barrikaden, woraufhin die Stadt noch einmal nachgebessert hat und ihr Sparziel auf 75.000 Euro halbieren musste. So werden die Papierkörbe wieder täglich geleert. Doch zufriedenstellend ist die Situation immer noch nicht, das wurde im Bildungsausschuss deutlich.
Martin Heinz, in der Stadtverwaltung für die Immobilien zuständig, sagte zwar, man liege noch immer über den DIN-Anforderungen. Doch die Stadtwirtschaft habe zunehmend Qualitätsprobleme mit ihren Subunternehmern. Denn nur 38 Prozent der Reinigungsleistungen erbringt die Stadtwerke-Tochter selbst, den Rest erledigen Fremdfirmen. Und während die Stadtwerke nach ÖTV zahlen, gibt es bei den Subunternehmern deutlich weniger Geld für die Mitarbeiter. Dementsprechend haben die Firmen auch mehr Probleme, gut ausgebildetes Personal zu finden, muss Heinz eingestehen. Doch ändern will er nichts. „Wir haben keine Luxusunterhaltung.“ Bei den derzeitigen Sauberkeitsproblemen schöpfe man die Möglichkeit von Vertragsstrafen aus. Mehr Mittel bereitzustellen halte er für nicht vertretbar. Immerhin wird die Stadtwirtschaft aber die Eigenleistungen schrittweise auf 45 Prozent hochfahren. Zudem will man alle Schulen alle zwei Jahre einer umfangreichen Grundreinigung unterziehen, dazu gehören auch die Lampen und die Schrankoberflächen. Zusätzliche 100.000 Euro werden dafür in den Haushalt eingestellt.
Ulrike Wünscher (CDU) meinte, sie halte es nicht für vertretbar, angesichts einer Einsparsumme von 75.000 Euro „solche Beschwerden zu provozieren“, sagte sie, „was tun wir uns hier gemeinschaftlich an.“ So seien viele Schulgebäude in einem schlechten baulichen Zustand, Lehrer fehlen und dann hapere es auch noch bei der Reinigung. Hans-Jürgen Kneisel hob hervor, dass bereits vor der Umstellung die Schulleiter gewarnt haben. Dies war im Zusammenhang mit der Kürzung bei der Hausmeisterstellen, auch hier musste die Stadt schon zurückrudern. Und Hendrik Lange (Linke) meinte, er glaube nicht, dass das alte Reinigungsregime „so übel verschwenderisch war.“
Aktuell gibt es noch größere Sauberkeitsprobleme an der Johannesschule, am Südstadtgymnasium, der Sekundarschule Halle-Süd und der Sekundarschule Am Fliederweg. Den Beschwerden gehe man nach, so Martin Heinz.
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