CDU: alle IGS in Halle sind zu klein für Bestandsfähigkeit – Stadtverwaltung soll Schulentwicklungsplanung mit größeren Schulen vorlegen
Die Debatte um die Schulentwicklungsplanung für Halle (Saale) läuft auf Hochtouren. Vorige Woche hat der Stadtrat die Umwandlung der Gemeinschaftsschule Heinrich Heine in eine Integrierte Gesamtschule (IGS) beschlossen, Nein-Stimmen gab es nur von der CDU. Dort weist man aber die Vorwürfe zurück, die Schulentwicklungsplanung in Halle zu torpedieren.
Nach Ansicht der CDU gebe es noch einige echtliche Fragen zu klären: Wie schon im Frühjahr 2024, als die Neugründung einer 4. IGS entgegen den rechtlichen Bestimmungen vom Stadtrat beschlossen wurde, bestand die Gefahr, einen nichtigen Beschluss zu fassen. Die Verwaltung und die Mehrheit des Stadtrates wiesen unsere Bedenken leider rigoros zurück.
Bereits am 26. September 2024 sei die Stadtverwaltung in einem Schreiben des Bildungsministeriums darauf hingewiesen, dass alle bestehenden und geplanten IGS zu klein sind, um die gesetzlichen Vorgaben für die Oberstufe zu erfüllen. Weiterhin habe das Bildungsministerium in diesem Schreiben darauf hingewiesen, dass die Umwandlungen der Gemeinschaftsschule Heinrich Heine und der Kooperativen Gesamtschule Hutten in der geplanten Form rechtswidrig seien, weil nicht, wie von der Stadt geplant, mehrere Jahrgänge gleichzeitig in die IGS überführt werden können, sondern dies gemäß Gesetzesgrundlage nur aufwachsend möglich sei. Warum wurden diese Hinweise durch die Stadtverwaltung nicht ernst genommen, fragt die CDU. Wieso legt die Stadtverwaltung nun im Bildungsausschuss sowie Stadtrat eine Schulentwicklungsplanung mit diesen handwerklichen Fehlern vor? Die Stadtverwaltung hatte diesbezüglich gegenüber dubisthalle.de erklärt, die zuständige Genehmigungsbehörde sei das Landesschulamt, und diese habe sogar selbst die Umwandlung der Heine-Schule in eine IGS vorgeschlagen.
Man begrüße als CDU-Fraktion den konstruktiven Dialog zur Schulentwicklung in unserer Stadt. Integrierte Gesamtschule (IGS) können eine sinnvolle Ergänzung sein. Allerdings müssten sie dann über ausreichend Schüler, um eine eigene Oberstufe anbieten zu können, so die CDU. Nach der nun vorliegenden Schulentwicklungsplanung werden alle IGS in der Stadt zu klein sein, um eine eigene Oberstufe anzubieten, die zum Abitur führt. Vier Gesamtschulen, quer über das Stadtgebiet verteilt, sollen laut Planung in der Oberstufe kooperieren. Aus Fraktionssicht ein organisatorisch nicht zu stemmendes Unterfangen, welches auf dem Rücken der Schüler ausgetragen wird.
Die oftmals mit der Schulform der Gesamtschule verknüpften Hoffnungen auf ein längeres gemeinsames Lernen und die Möglichkeit, im gewohnten Lernumfeld auch später die gymnasiale Oberstufe absolvieren zu können, werden durch diese Schulentwicklungsplanung ad absurdum geführt, findet die CDU. Claudia Schmidt, Stadträtin und Vorsitzende des Bildungsausschusses, sagt dazu: „Die Schüler entscheiden sich bewusst für eine Schule, verbringen dann aber in der Realität ihre komplette Oberstufe in einem völlig anderen sozialen sowie räumlichen Umfeld und werden in ihren Erwartungen langfristig enttäuscht.“ Und Stadtrat Jan Riedel ergänzt: „Wir brauchen Gesamtschulstandorte, die deutlich größer sind und damit einhalten können, was sie versprechen: alle Schulabschlüsse.“ Die CDU-Fraktion fordert die Stadtverwaltung nunmehr auf, einen Plan vorzulegen, wie ausreichend große und langfristig bestandsfähige Schulen sichergestellt werden können.
Wie kann man in einer Verwaltung nur so dermaßen unfähig sein. Als wäre es ein Zauberstück anhand demographischer Entwicklungen und statistischer Wahrscheinlichkeiten zu planen.
Das Problem ist nicht die Verwaltung, das Problem ist der Stadtrat. Die Verwaltung hat schon oft rechtssichere, mit dem Schulamt und Landesverwaltungamt abgestimmte Planungen vorgelegt, aber dann will jeder Stadtrat seine eigenen Ausnahmegenehmigungen, Kooperationen, extra Standorte etc. Vor harten und nach aussen zu vertretenen Planungen hat jeder dieser Amateurpolitiker Angst. Übrigens auch die CDU. Jedesmal, wenn Schulschließungen, Standortverlagerungen etc anstanden, brach Panik im Stadtrat aus. Und das seit Mitte der 90er …
Wie jetzt, weil die Schulen zu klein sind, wird gar keine IGS gebildet? Soll SA noch mehr an Bildung verlieren. Das kann doch nicht der Ernst der CDU sein.
Das Anwahlverhalten der Eltern läßt die Umwandlung als sinnvoll erscheinen. Im Übrigen ist dies der Wunsch der Schule! Dagegen setzt die CDU politische Machtspielchen. Sicher zum Schaden ihrer OB-Kandidatin.
Meine Güte, wo ist das Problem? Das Schulsystem in der DDR war doch gar nicht so schlecht? Warum nicht alle Schulen gleich? Von der 1.-10. Klasse ehemals POS, 8.-12. Klasse ehemals EOS. Von mir aus auch 1.-4. Klasse Grundschule extra, da gehe ich noch mit. Aber dann alles „eine Suppe“… Die schlauen Schüler sollen dann ab der 8. Klasse aufs Gymnasium gehen. Für alle anderen ist dann nach der 9. oder 10. Schluss. Mehr wie einfach. Zusätzlicher Vorteil: die Schüler können dann selbst entscheiden, ob sie aufs Gymnasium gehen wollen. Jetzt entscheiden die Eltern und zwingen ihre Kinder, bereits ab der 5. Klasse dorthin zu gehen. Obwohl die in dem Alter noch gar nicht einschätzen können, was auf sie zu kommt. Das kann ein Kind in der 4. Klasse einfach noch nicht bzw. ganz wenige 🙁
„Meine Güte, wo ist das Problem? Das Schulsystem in der DDR war doch gar nicht so schlecht?“
Klaus,
das Bildungssystem der ehemaligen DDR war so „gut“, dass man es im Zuge der Wiedervereinigung abgeschafft hat. Die ehemalige DDR ist zum Glück seit 35 Jahren Geschichte, damit auch der Bildungssozialismus.
Ich möchte jedenfalls nicht, dass meine Kinder eine Art Gemeinschaftsschule bis 8. Klasse besuchen müssen, damit andere sich nicht benachteiligt fühlen.
Kannst du dir keine Privatschule leisten?
Junge, du hast die DDR nicht mal erlebt, also erzähle nicht, wie gut oder schlecht das Schulsystem in selbiger war! 😡 Im Zuge der Wiedervereinigung wurde so gut wie alles abgeschafft, was aus der DDR kam, das hatte nichts mit der Qualität zu tun, das war allein ideologisch begründet. In der DDR wurden z. B. die ersten FCKW-freien Kühlschränke entwickelt und gebaut. In der DDR wurde nahezu unzerbrechliches Glas der Marke Superfest produziert. Das wurde alles vom Westen platt gemacht, weil es nicht den eigenen kapitalistischen Interessen entsprach. Das gleiche galt fürs Schulsystem.
Und es will auch niemand Privatschulen abschaffen, also quatsche kein Blech, dass deine angeblichen Kinder angeblich Gemeinschaftsschulen besuchen „müssen“. Aber wahrscheinlich wirst du selbst in 20 Jahren nicht einsehen, was für abgehobene Rotzgören du mal erzogen haben wirst, weil du sie von der Lebensrealität ferngehalten hast.
„Ich möchte jedenfalls nicht, dass meine Kinder eine Art Gemeinschaftsschule bis 8. Klasse besuchen müssen, damit andere sich nicht benachteiligt fühlen.“
Schon mal nach Finnland geschaut. Das funktioniert.
Gute Schulbildung?
Aber nicht mit der CDU.
Stadtverwaltung in die volkswirtschaft aber komplett