CSD 2017: Schwule und Lesben feierten Fest auf dem Markt

Unter dem Motto „(H)alle in Bewegung: Für Solidarität, Selbstbestimmung und Vielfalt“ fand am Samstag auf dem halleschen Marktplatz derzeit der Chistopher-Street-Day statt. Am Mittag hissten Oberbürgermeister Bernd Wiegand und die Ministerin für Justiz und Gleichstellung Anne-Marie Keding am Ratshof die Regenbogenfahne, das traditionelle Zeichen für Toleranz und Vielfalt – allerdings etwas verzögert. Grund war ein heftiger Regenschauer. Das Jugendblasorchester stimmten musikalisch ein.
Die Eheöffnung sei ein „Meilenstein, für den wir jahrelang gekämpft haben“, sagte Hendrik Lange vom Veranstalter vom BBZ „lebensart“ e.V. Ein großer „Diskriminierungs-Tatbestand“ sei beseitigt. DOch noch längst sei nicht alles gut, so Lange. Tagtäglich gebe es Diskriminierung, Angst vor Outing, Nachteile im Job und auch das Erstarken der AfD mit ihrem „Ansatz von homobezogener Menschenfeindlichkeit“ sei ein Problem. Getarnt als Biedermänner würden Rechtsradikale mit ihren Ansichten in die Mitte der Gesellschaft rücken. Er kritiierte auch, dass es von Seiten der CDU im Landtag öfter Applaus für Reden der AfD gebe.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby sagte, es müsse dafür gekämpft werden, Artikel 3 des Grundgesetzes um den Schutz vor Homophobie zu ergänzen. „Nicht Jeder muss heiraten. Aber wenn er will, sollte er auch können“, sagte die Bundestagsabgeordnete Petra Sitte (Linke) zur Ehe-Öffnung. Doch Deutschland müsse noch viel mehr Toleranz in Lebensweisen üben. Wolfgang ALdag, Stadtrat und Landtagsabgeordneter der Grünen sagte, mit dem Auftritt beim CSD wolle man zeigen, wie wichtig die Vereine seien. „Da wo sich Menschen lieben, sollten sie nicht durch gesetzliche Grenzen blockiert werden“, meinte Christoph Bernstiel, Stadtrat der CDU und Bundestags-Direktkandidat. Justiz- und Gleichstellungsministerin Anne-Marie Keding (CDU) sagte, es habe sich bereits viel getan. Es sei kein Vergleich zu Zeiten, als es 1969 den Aufstand von Schulen und Lesben in der Christopher Street in New York gab. Doch bei der gesellschaftlichen Toleranz gebe es durchaus noch Potential. Oberbürgermeister Bernd Wiegand meinte, mit der Eheöffnung sei es noch nicht getan. Auch die nachfolgenden Gesetze wie das Sozialrecht müssten reformiert werden.
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