Eine der größten Bronzeplastiken Halles wieder aufgestellt: “Die Schwimmerin” schwimmt an der Schwimmhalle in Halle-Neustadt
Direkt neben der Schwimmhalle in Halle-Neustadt steht eine neue – alte – Skulptur: am Montag sind die Bauzäune beiseite geräumt worden. Nun kann die Bronzeplastik die „Schwimmerin“ von Wilfried Fitzenreiter wieder in der Öffentlichkeit betrachtet werden. Das Kunstwerk wurde gereinigt und steht nun auf einem Sockel, so wie es sich der Künstler eigentlich gewünscht hatte. Rund 30.000 Euro hat die Stadt investiert.
Der hatte sich schon 1980 in einem Brief an die Stadtverwaltung über die Aufstellung beklagt, wie Matthias Kunkel, Koordinator Bildende Kunst im Fachbereich Kultur, herausgefunden hat. Dabei ging es dem Künstler um eine möglichst große Fernwirkung der Plastik. Kunkel hat zu dem Kunstwerk recherchiert. Ursprünglich wurde “Die Schwimmerin” 1967 “Am Gastronom” aufgestellt, unweit des heutigen NETTO-Marktes. Dort stand sie aber nicht lange. Irgendein hohes Tier hat sich damals beschwert. “Wir konnten aber nicht herausfinden, wer es war”, sagt Kunkel. Auf jeden Fall kam die Plastik weg. Erst wurde sie im Rahmen von “Kunst im Park” in Gera ausgestellt, bevor sie an die Angersdorfer Teiche kam. Dort stand sie auf einem kleinen Podest in Bodenhöhe. Der jetzige Standort wurde wegen der Nähe zur Schwimmhalle ausgesucht und wurde auch mit der Denkmalpflege abgestimmt. Zudem stand hier unweit entfernt auch die Skulptur “Die Badende”, der übrigens damals das gleiche Schicksal ereilte wie die “Die Schwimmerin”: irgendjemandem gefiel das Werk nicht und es kam auf dem Schrottplatz. Dort wurde es schließlich gerettet und ist laut Kunkel heute in der Moritzburg. Die Schwimmerin hat indes noch einen Zwilling. Denn eine vom Künstler geschaffene Kopie steht im Tollensesee in Neubrandenburg.
Umgesetzt hat das Projekt in den letzten Monaten der hallesche Künstler Steffen Ahrens, der die Restaurierung und Aufstellung der Plastik übernommen hat. Das Kunstwerk wurde gereinigt und der Sockel geschaffen. Mit drei Metern Länge ist es eine der größten Plastiken im Stadtgebiet von Halle (Saale).
Wilfried Fitzenreiter (1932 bis 2008) hat nach dem Abitur in Halle in den Jahren 1951 und 1952 eine Lehre als Steinmetz absolviert. Von 1952 bis 1958 studierte er dann Bildhauerei am Institut für künstlerische Werkgestaltung Halle – Burg Giebichenstein bei Gustav Weidanz und Gerhard Lichtenfeld. Aus der Studienzeit stammt auch die Bronzeplastik „Knabe“, die in der Unterburg der Burg Giebichenstein aufgestellt ist.
Da wurde damals gekunkelt.
„Irgendein hohes Tier hat sich damals beschwert.“
Herrlich, das waren noch Zeiten, wo ein Anruf des Herrn Genosse Hohestier genügte, und der Schrott wieder verschwand.
Nur gut, dass das heute überhaupt nicht mehr der Fall ist.
Sarkasmus: aus.
Ich find es gut, dass die Kunstwerke wieder aufgestellt wurden.
Sehr rührende Geschichte. Der böse Funktionär aus der finsteren DDR-Zeit darf nicht fehlen. Ich erinnere nur an die schändliche Abrissgeschichte des Palastes in Berlin. Aber die Verantwortlichen dafür sind ja alles gute Menschen , gelle!?
Was?
Ups, danke 🙂