Erneuter Antisemitismus-Skandal an der Burg Giebichenstein – Jahresausstellung der Kunsthochschule in der Kritik

Die Jahresausstellung der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle steht erneut im Zentrum schwerer Antisemitismusvorwürfe. Wie das Bündnis gegen Antisemitismus bekannt gab, hätten während der zweitägigen Veranstaltung am vergangenen Wochenende zahlreiche Studierende der Hochschule mit explizit israelfeindlichen Darstellungen und politischen Botschaften auf sich aufmerksam gemacht. In mehreren Fällen sei dabei die Grenze von politischer Meinungsäußerung zu antisemitischer Hetze überschritten worden.
Bereits im Vorfeld der Ausstellung war in einer campusinternen Zeitschrift – nach Angaben des Bündnisses finanziert durch den Studierendenrat der Hochschule – dazu aufgerufen worden, die präsentierten Werke mit Genozid-Vorwürfen gegen Israel zu kommentieren. Diese Darstellung, so die Kritik des Bündnisses, greife auf antisemitische Narrative zurück, wie sie in der Geschichte immer wieder zur Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Menschen beigetragen haben – von Ritualmordlegenden bis zu Verschwörungstheorien über jüdische Weltherrschaft.
Mehrere Studierende folgten offenbar dem Aufruf. An verschiedenen Stellen der Ausstellung seien Werke mit entsprechenden Kommentaren versehen worden. Dies blieb jedoch nicht der einzige Vorfall, der in der Öffentlichkeit für Aufsehen sorgt.
Politisches Statement bei Modenschau – Kritik an Symbolik
Im Zentrum der Kritik steht auch die traditionelle Modenschau, ein alljährlicher Höhepunkt der Jahresausstellung. Am Ende der Veranstaltung wurde laut Berichten ein Flugblatt verteilt, das erneut den Vorwurf eines Völkermords an den Palästinensern durch Israel erhob und weitere politische Parolen enthielt. Zahlreiche Models trugen dabei demonstrativ das Kufiya-Tuch – ein Symbol, das in vielen Kontexten als Zeichen palästinensischer Solidarität gilt, dessen historische Bedeutung aber auch in Verbindung mit dem Großmufti von Jerusalem und dessen antijüdischer Propaganda in den 1930er Jahren diskutiert wird.
Das Bündnis gegen Antisemitismus wertet die Verwendung des Tuchs in diesem Zusammenhang als bewusste politische Inszenierung, die nicht nur einseitig sei, sondern historische antisemitische Konnotationen aufgreife. Der Applaus aus dem Publikum sowie das Ausbleiben jeglicher kritischer Reaktion seitens der Hochschulleitung auf die Aktion seien ein weiteres Indiz dafür, dass solche Darstellungen an der Hochschule zunehmend gesellschaftlich und institutionell toleriert würden.
Antisemitisches Relief im Innenhof?
Für besondere Irritation sorgt eine Kunstinstallation im Innenhof der Hochschule: Auf einem großformatigen Relief – etwa drei mal fünf Meter groß – sei ein Schweinekopf gemeinsam mit einer Palästinaflagge abgebildet worden. Das Bündnis interpretiert dies als Anspielung auf die sogenannte „Judensau“-Darstellung, ein aus dem Mittelalter stammendes antisemitisches Bildmotiv, das jüdische Menschen auf entwürdigende Weise in Verbindung mit Schweinen darstellt. Die Arbeit wurde bislang nicht öffentlich kommentiert oder durch die Hochschule eingeordnet.
Rückblick: Bereits 2024 vergleichbare Vorfälle
Die diesjährigen Vorfälle erinnern an die Ereignisse während der Jahresausstellung 2024, als bereits mehrfach antisemitische Inhalte gemeldet wurden. Damals waren etwa Plakate, die sich mit dem Anschlag auf die Synagoge in Halle 2019 beschäftigten, mit propalästinensischen Aufklebern überklebt oder zerstört worden. Auch ein Rundgang mit Dokumentation zum KZ-Außenlager der Siebel-Werke war durch Vandalismus betroffen. Eine studentische Arbeit zur Geschichte mittelalterlicher Judendarstellungen verschwand spurlos.
Besonders brisant: Einzelne Besucherinnen und Besucher, die antisemitische Symbole kritisierten oder zu entfernen versuchten, wurden nach Angaben des Bündnisses von Studierenden, Hochschulangehörigen und Sicherheitspersonal bedrängt, bedroht oder tätlich angegriffen. Ein Vorfall, bei dem ein Gast offenbar brutal zusammengeschlagen wurde, nachdem er versucht hatte, einem anderen Besucher ein entsprechendes Symbol vom Hals zu entfernen, sei nach wie vor ungeklärt.
„Students for Palestine“ mehrfach gefördert
Im Zentrum der Kritik steht zudem die Gruppe „Students for Palestine“, die nach Einschätzung des Bündnisses für eine Reihe der Aktivitäten verantwortlich sei. Die Gruppe habe in der Vergangenheit mehrfach technische Unterstützung vom Studierendenrat erhalten – etwa für Vortragsveranstaltungen, Demonstrationen und Ausstellungen. Die inhaltliche Ausrichtung der Gruppe sei dabei, so der Vorwurf, nicht selten durch ein einseitiges Narrativ geprägt, in dem israelische Politik dämonisiert, terroristische Organisationen wie die Hamas jedoch relativiert oder verschwiegen würden.
Die israelischen Kriegsverbrecher zu hassen ist kein Antisemitismus. Nein zum Genozid im Gazastreifen!!!!
Und das Recht des palästinensischen Volkes auf Widerstand gegen die Besatzung ist auch legitim.
Daran ändert auch „der Vorwurf, nicht selten durch ein einseitiges Narrativ geprägt“ zu sein, überhaupt nichts. Die Darstellung in unseren Medien ist viel zu oft durch einseitige Narrative geprägt. Eine ausgewogene Berichterstattung, die alle Seiten gleichermaßen zu Wort kommen lässt, kommt doch so gut wie nie vor.
Die israelischen Kriegstreiber sind aber nicht hier und die Kritik richtet sich bei allen Demos gegen die gesamte israelische Bevölkerung. Man sieht selten einen Netanjahu oder Smotrich auf den Plakaten, gegen die sich der Zorn richten dürfte,
Wenn „From the river to the sea“ skandiert wird, ist es bei mir vorbei mit neutraler Sichtweise auf die entsprechende Demo. Da gehe ich von Dummheit oder eben wirklich Judenhass aus. Wer sich davon nicht loseisen kann, verabschiedet sich vom linken Spektrum.
Und da es einige nicht verstehen, möchte ich nochmal betonen: Es geht nicht darum, die israelische Regierung zu whiteknighten.
Die syrischen oder türkischen Kriegstreiber waren auch nie hier, wenn gegen Assads Syrien oder für die Freiheit der Kurden demonstriert wurde. Man sollte nicht mit zweierlei Maß messen.
Der hiesigen antideutsche Spießerverein wandelt auf den Pfaden der Sittenpolizei. Allerdings ist sein Ansinnen nicht sehr sittlich sondern vielmehr rassistisch unsittlich.
Gute PR-Arbeit. Oder wie es im Show-Biz heißt: Schlechte Presse ist gute Presse.
Ich habe sowas erwartet und deshalb einen Bogen um die Veranstaltung gemacht.
Ansonsten gilt Fotos machen und anzeigen.
Nix da! Da gibt es nichts anzuzeigen! Der Nahostkonflikt geht dich nichts an, die Students for Palestine gehen dich nichts an. Im Übrigen haben wir in D 1000e Meldestellen, Beauftragte für alles mögliche, Bundesverfassungsschutz, Landesverfassungsschutz, Polizei und…und…und…
Die haben sich darum zu kümmern!
Das Einzige, was wirklich relevant ist, ist dass Steuergelder für Bildungseinrichtungen ausgegeben werden und diese Bildungseinrichtungen politische Aktvitäten auf ihrem Gelände zulassen. Anscheinend geht es denen zu gut!
Hier gehört ganz massiv der Hebel angesetzt und ggfls. die Leitung der Hochschule ausgetauscht sowie die Übeltäter wegen politischer Agitation der Hochschule verwiesen.
Das Bündnis gegen Antisemitismus … Fans des Bundesbeauftragten für Antisemitismus. Der Sprecher stand dereinst im besten Burschenschaftsoutfit vor dem Stadtrat und flehte um Aufmerksamkeit, die seinem faschistoiden Propagandatrupp hier vollumfänglich zuteil wird. Wer autorisiert diese Spinner? Richtig – die wehrhaft demokratischen Medien.
Wie kann es sein, dass solchen krassen Vorkommnisse an der Burg erst nach Tagen in die Öffentlichkeit gelangen? Antisemitische Einpeitscher haben dort scheinbar absolut freie Hand und setzen ihre Agenda mit Gewalt und Einschüchterungen durch. Mir geht es nicht in den Kopf, wie solche sich „links“ definierenden Menschen, mit Islamisten, Mullahs und anderen Feinden der Freiheit gemein machen. Am Übelsten sind diese „Queers for Palastine“-Leute, die dort innerhalb weniger Stunden ernordet werden würden. Wie kann man so blind sein in seinem Hass auf Juden, Israel und seine Wehrhaftigkeit?
Bündnis gegen Antisemitismus ( ist da nicht auch der kleine Fleischer drin?)…. was für ein idiotenverein. Die können nur die Nazikeule schwingen .. an echter Diskussion sind die nicht mal interessiert.
Jedes Volk der Welt hat das recht gegen seine Unterdrücker aufzustehen und für seine Unabhängigkeit zu kämpfen.
Wie aggressiv Israel gegen alle vorgeht erkennt man jetzt spätestens am Angriff auf Syrien..
@unlustig geimpfter:
Vom Bündnis gegen Antisemitismus wurde nirgendwo der Vorwurf des Nazismus erhoben – es geht um das berechtigte Hinweisen auf antisemitische Symbole, Darstellungen und Chiffren im Kontext von Kunst. Und die Frage ist auch, worüber man bei Antisemitismus ernsthaft diskutieren sollte.
Sie lassen völlig außer Acht, dass dem gegenwärtigen Krieg im Gaza-Streifen mit dem Massaker der Hamas vom 07.10.2023 der schlimmste Terroranschlag seit dem Ende des Holocausts auf jüdisches Leben voranging. Die Hamas ist eine Terrororganisation, die zur Erreichung ihres Zieles, einen palästinensischen Staats zu errichten, die Vernichtung jüdischen Lebens explizit in seiner Charta stehen hat.
Entgegen Ihrer Behauptung ist es der Staat Israel, der im Nahen Osten seit seiner Gründung um seine Existenz kämpft und von seinen mittelbaren sowie unmittelbaren Nachbarn angegriffen wurde und wird. Würden Sie diesen gegenüber auch vorwerfen, aggressiv gegen Israel vorzugehen?
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: mir ist nicht daran gelegen die Art und Weise der israelischen Kriegsführung im Gaza-Streifen oder gar die Regierung Netanjahus zu verteidigen. Beides darf man zurecht kritisieren. Ich weise aber darauf hin, dass dieser Krieg nicht im luftleeren Raum stattfindet und eine Vorgeschichte hat.
Oh mann, haben sie mal wieder ein vermeintliches Haar in der Suppe gefunden. 🙄
Get a life!
dito
Macht den Laden dicht. Den Quatsch, was die fabrizieren vetmisst wirklich niemand. Die spinnen wohl.
Antisemitische Hetze und dann zu 100% von Steuergleld leben.
Mal nachdenken, wo da ein Hebel sein könnte.
Es ist schon tragisch, dass angeblich aufgeklärte Leute noch immer nicht zwischen der Zugehörigkeit zum Judentum, einer Relegionsgemeinschaft und der Politik des Staates Isrsel unterscheiden können. Sie sollten ja sicher auch wissen, dass nicht jeder Israeli Fan von Netanjahu’s Politik ist, so wie auch nicht jeder US-Bürger automatisch auch Trump-Anhänger ist oder jeder Deutsche automatisch ein Nazi war, nur weil er das Land während der Nazi-Diktatur nicht verließ und auch nicht im KZ war. Hier sollte die Hochschulleitung proaktiv handeln, als Hausherr jeglichen Aktivismus auf öffentlichen Grund verbieten und im Dialog mit dem Bildungsministerium über Maßnahmen sinnieren, die eine Instrumentalisierung von Lehre, Forschung und Öffentlichkeit zum Zwecke von Propaganda unterbinden.
Merkwürdige Auffassung von Universitäten. Das ist keine Fabrik für Bildungswürstchen. Natürlich fand politische Auseinandersetzung schon immer gerade auch an Hochschulen statt. Ohne Aktivisten für Klima, Frauenrechte, Demokratie etc. wäre die Uni geistig ziemlich tot. Recht und Gesetz gilt im übrigen überall in D.
Oder als sich der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund für die Entfernung missliebiger Menschen und Bücher einsetzte! Eine wahre Sternstunde geistiger Lebendigkeit!
Abgesehen von dem dargestellten Vorfall mit der Schweinekopfdarstellung in diesem Jahr, sehe ich in den zu diesem Jahr geschilderten Vorfällen keinen Antisemitismus oder Fälle wo man dies auch nur diskutieren müsste. Das Tragen des Palistinenser Tuches als Antisemitisch zu bezeichnen ist geradezu absurd, es handelt sich dabei um ein Kleidungsstück aus dieser Region, was getragen wird um Solidarität mit den Menschen im Gaza Streifen und Westjordanland auszudrücken. Diese ist bei dem Israelischen Vorgehen sorgt mehr als berechtigt, so geht Israel nicht nennenswert gegen gewalttätige Siedler vor oder verhindert effektive und ausreichende Hilfslieferungen in den Gaza Streifen. Dieses Bündnis versucht nur legitime Israel-Kritik mit dem Label „Antisemitismus“ zu diskreditieren.
Kann ich bestätigen, mir sind mehrere Israel-feindliche Aktionen aufgefallen. Allein die Semantik von Genozid, Landraub, Okkupation und Völkermord entbehrt jeder Grundlage und ist eine Ausgeburt der postkolonialen Unterteilung der Welt in Unterdrücker und Unterdrückte. Liebe „Kunststudierende“, man muss mehr als zwei Seiten Judith Butler lesen, um die Welt zu verstehen und eure Dualismen sind weder clever, noch „befreien“ sie irgendjemand.
Das alles ist dir aufgefallen, aber du hast nicht sofort flächendeckend bombardiert?
Da stimmt doch was nicht!
Dein Kommentar klingt ideologisch vorgeingenommen. Du untermauerst deine Behauptungen in keinster Weise mit stützenden Argumenten.
Was geht uns in Deutschland der Nahe Osten an? Haben wir nicht genug eigene Probleme? Diese Leute könnten ihre Energie sinnvoller einsetzen. Wer mit Ausbildung, Arbeit oder Studium ausgelastet ist, findet gar keine Zeit für solch einen Blödsinn.