Familien mit Kindern haben größtes Hartz IV-Risiko in Sachsen-Anhalt
Familien mit Kindern tragen in Sachsen-Anhalt nach wie vor das größte Risiko auf Grundsicherungsleistungen angewiesen zu sein. Das zeigt eine Datenauswertung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen anlässlich des „Internationalen Tags der Familie“ am 15.05.2018. Für Alleinerziehende ist das Risiko am höchsten. Demnach sind rund 40,8 Prozent aller „Alleinerziehenden-Familien“ in Sachsen-Anhalt auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. November 2017 Bei Paaren mit Kindern sind es 10,7 Prozent. Außerdem nimmt die Hilfebedürftigkeit mit der Zahl der Kinder deutlich zu. 39,7 Prozent aller Paare mit drei und mehr Kindern und sogar 61,6 Prozent der Alleinerziehenden mit zwei und mehr Kindern in Sachsen-Anhalt haben Anspruch auf Hartz-IV. Dagegen beziehen nur 4,7 Prozent aller Paare ohne Kinder Hartz IV.
Zahl der Betroffenen sinkt
Insgesamt waren im November 2017 in Sachsen-Anhalt 22.951 „Ein-Eltern-Familien“ auf Grundsicherung angewiesen, das sind 1.926 oder 7,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Auch die Zahl der Paar-Familien mit Kindern, die auf Grundsicherungsleistung angewiesen sind, sinkt. 15.645 waren im November 2017 gemeldet, 346 oder 2,2 Prozent weniger als im November 2016. Insgesamt sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im gleichen Zeitraum um 6,6 Prozent.
Gemeinwohlorientierte Arbeit kann Chance für Familien sein
„Vom stabilen Arbeitsmarkt profitieren sowohl Alleinerziehende als auch kinderreiche Familien, die auf Grundsicherung angewiesen ist. Viele von ihnen sind allerdings auch im Job. Der Verdienst reicht dann allerdings nicht aus, um die Familie zu ernähren. Bei den Familien, in denen die Eltern arbeitslos sind, muss dafür gesorgt werden, dass Hilfebedürftigkeit und Arbeitslosigkeit für die betroffenen Kinder nicht zur Normalität wird. Denn die Folgen sind Isolierung und nur geringe Chancen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Folge: Armutsrisiken vererben sich. Daher kann die Schaffung von Arbeitsplätzen im sozialen Arbeitsmarkt gerade für Familien ein echter Gewinn sein, in denen die Eltern nur geringe Chancen auf einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt haben “, erklärte Kay Senius, Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt und Thüringen.
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