Flüchtlingsrat kritisiert Abschiebung nach Afghanistan

Am Dienstagabend wurden 45 Personen nach Afghanistan abgeschoben, darunter auch vier Flüchtlinge aus Sachsen-Anhalt. Das sorgt beim Flüchtlingsrat für Kritik. Schließlich sei Afghanistan alles andere als sicher. Im ersten Halbjahr seien dort bei Anschlägen mehr als 3.800 Menschen ums Leben gekommen.
„Es ist schlicht bestürzend, dass zahlreiche NGOs wie die Landesflüchtlingsräte und PRO ASYL seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen eine Abschiebepraxis anschreiben, die schlicht menschenverachtend ist und jedwede Expertise zu Afghanistan ignoriert“, sagt Christine Bölian vom Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt.
„Ganz grundsätzlich muss sich die Landesregierung fragen lassen, wie sie trotz der anhaltenden Gewalt in Afghanistan die durchsichtige Argumentation ihrer Abschiebepolitik als Durchsetzung von Rechtsstaatlichkeit aufrecht erhalten kann, und vor allem, will.“, kommentiert Bölian.
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