Franckeschen Stiftungen ganz im Zeichen der Reformation
Das Jahr 2017 beginnen die Franckeschen Stiftungen mit einem runderneuerten Corporate Design, das zusammen mit der Agentur anschlaege.de in Berlin entwickelt wurde. In den Aufbaujahren ab 1990 war es die vordringlichste Aufgabe, die baulich verfallenen Franckeschen Stiftungen zu retten, als kulturellen Ort wiederzubeleben und an die vielfältigen Verwurzelungen in der Geschichte zu erinnern. 2017 ist der Abschluss des Wiederaufbaus in greifbare Nähe gerückt. Neben dem kulturellen und wissenschaftlichen Bereich mit internationalen Ausstrahlungen ist ein erfolgreicher Sozial- und Bildungsbereich gewachsen. Das zur Jahrespressekonferenz erstmals öffentlich vorgestellte Corporate Design der Franckeschen Stiftungen trägt diesem Entwicklungsprozess Rechnung, so der Stiftungsdirektor Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke: »Das neue Erscheinungsbild knüpft an die Traditionen an und öffnet sich den aktuellen Entwicklungen. Es beschreibt das Lebensgefühl eines pulsierenden und vernetzten Bildungskosmos, der sich an breite Zielgruppen wendet und sich an wichtigen gesellschaftlichen Diskursen beteiligt.«
Mit dem weiterentwickelten Design haben sich auch die grundlegenden Informationsmedien verändert. 2017 wird zum ersten Mal im handlichen Format ein Stiftungshandbuch mit allen Informationen zu den Einrichtungen auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen mit den Kontaktdaten erscheinen. Die leichte Navigation auf dem über 14ha großen Gelände erlaubt ein übersichtlicher Lageplan. Die wichtigsten Satzungen, Gremien und Ansprechpartner geben einen Überblick über Struktur und Auftrag der Franckeschen Stiftungen. Im Magazin der Franckeschen Stiftungen wird das Jahresprogramm der Franckeschen Stiftungen auf ansprechende Weise mit den Höhepunkten und wichtigen Informationen vorgestellt. Beide Druckmedien sind im Francke-Wohnhaus erhältlich. Auskunft über die aktuellen Veranstaltungen im Quartal gibt das Leporello, das kostenlos stadtweit verteilt werden wird. Das diesjährige Jahresprogramm im Reformationsjubiläum 2017 unter dem Motto »Fragen stellen, Impulse setzen, Reformation verantworten« wird im Rahmen der Francke-Feier (24.–26. März 2017) mit einer Festveranstaltung am 25. März 2017 um 11 Uhr eröffnet. An der Veranstaltung werden hochrangige Diplomaten aus Dänemark, Großbritannien, Indien, Polen, Russland und den USA sowie 16 Delegationen unserer Kooperationspartner aus Europa und Übersee teilnehmen. Ausgangspunkt für diese internationale Francke-Feier ist das Wirken August Hermann Franckes in der Nachfolge Martin Luthers. Von Halle aus nahm die systematische Verbreitung des Luthertums auch außerhalb von Europa ihren Weg. Auf vielfältige Weise werden an dem Festwochenende die weltweiten Beziehungen der Franckeschen Stiftungen in Geschichte und Gegenwart vorgestellt.
Mit der Frage nach den Wirkungen der Reformation in der Gegenwart setzen die Franckeschen Stiftungen im Reformationsjubiläum einen eigenen Akzent. Einzigartig ist die Jahresausstellung »Du bist frei«, die am 4. Mai 2017 im Historischen Waisenhaus mit einem Poetry-Slam eröffnet wird. Die Ausstellung ist für Jugendgruppen konzipiert, die hier die Wirkungen der Reformation in ihrem Leben entdecken. Ein Wort-Würfel auf der Wiese vor dem Historischen Waisenhaus begleitet die Schau als Werkstattraum, Projektions- und Ausstellungsfläche. In Kooperation mit halleschen Künstlergruppen wie Klub 7, Hasi (Initiative »Hafenstraße 7«) und Postkult e. V. können sich Jugendliche in regelmäßigen Veranstaltungen bis zum Herbst 2017 auf vielfältigste Weise mit der Reformation auseinandersetzen. Das Historische Lindenblütenfest am 17./18. Juni 2017 wird alle Gäste, Familien und Kinder mit über 100 kreativen Mitmachständen, Gastronomie und Theater auf eine Reise auf den Spuren der Reformation vom Mittelalter über das 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart entführen.
Auch die Gesprächsreihe Hallenser Gespräche nimmt das Reformationsjubiläum auf. Christina aus der Au, die Präsidentin des Kirchentages in Berlin und Wittenberg 2017, wird am 5. April 2017 erster Gast in diesem Jahr sein. Für den 22. November 2017 hat zum Abschluss der Ausstellung »Du bist frei« der renommierte Jugendforscher und Autor der Shell-Jugendstudie Prof. Dr. Klaus Hurrelmann zugesagt.
Im Oktober 2017 werden zu den 23. Deutsch-Russischen Begegnungen in den Franckeschen Stiftungen die Lutheraner in Russland und Sibirien im 18. Jahrhundert wirkten im Mittelpunkt stehen.
International ausgerichtet ist im Wissenschaftsprogramm auch das Liselotte- Kirchner-Stipendienprogramm der Franckeschen Stiftungen. Sieben StipendiatInnen aus Großbritannien, den USA, Indien, Italien, und Deutschland werden jeweils drei Monate im Studienzentrum August Hermann Francke forschen und ihre Ergebnisse in regelmäßigen Kolloquien vorstellen.
Im Bereich Wissenschaft wird die Zusammenarbeit mit der Nationalen Akademie Leopoldina weiter ausgebaut. Am 14./15. Juni 2017 ist ein gemeinsames Arbeitsgespräch der Franckeschen Stiftungen und des Leopoldina-Studienzentrums zu den Topografien frühneuzeitlicher Sammlungen geplant. Am 7. November 2017 um 18 Uhr ist im Rahmen des gemeinsamen Wissenschaftshistorischen Seminars Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger aus (Münster) zu Gast in den Franckeschen Stiftungen. Die renommierte Forscherin spricht über »Kulturen des Entscheidens: Entscheidung durch Los. Zum Umgang mit Kontingenz in der Frühen Neuzeit«.
Alle Informationen zum Jahresprogramm der Franckeschen Stiftungen finden Sie auf www.francke-halle.de.
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