Fremd ist, was du nicht kennst: Einladung zur “Sprechenden Bibliothek”
Was haben eine Muslima mit Kopftuch, ein Geflüchteter und eine blinde Frau gemeinsam? Sie und viele andere Menschen sind in ihrem Alltag häufig Vorurteilen ausgesetzt. Es ist leicht, eine Meinung über andere zu haben, aber: entspricht die eigene Vorstellung auch der Realität? Wie wäre es, mal mit diesen Menschen zu sprechen, statt immer nur über sie? Die “Sprechende Bibliothek” wird von der Freiwilligen-Agentur Halle veranstaltet und bietet Interessierten die Gelegenheit dazu.
Am 23. März 2017 findet von 17 bis 19 Uhr eine “Sprechende Bibliothek” im WELCOME Treff, Waisenhausring 2 statt. Interessierte sind eingeladen, mit Menschen mit einer besonderen Lebensgeschichte ins Gespräch zu kommen. Diese können – wie “lebendige Bücher” – für etwa eine halbe Stunde ausgeliehen werden, so dass man während der Veranstaltung mit mehreren “Büchern” sprechen kann. „Sprechende Bücher“ sind Ehrenamtliche, die andere an ihrer persönlichen Lebensgeschichte teilhaben lassen möchten, sie erzählen ihre Geschichte und beantworten Fragen. Im Gegenzug kann das „Buch“ einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt des „Lesers“ erhalten und beispielsweise Gründe für Hemmungen und Vorbehalte kennenlernen.
Die sprechende Bibliothek soll Menschen miteinander ins Gespräch bringen und helfen, sich kennenzulernen und sich trotz unterschiedlicher Lebens- und Sichtweisen als Menschen ernst zu nehmen und Respekt entgegenzubringen. “Wir wollen Neugier aufeinander wecken und Lust auf Vielfalt machen und zeigen, dass alle Menschen Potentiale haben.” sagt Sascha Achner, der die “Sprechende Bibliothek” gemeinsam mit den Ehrenamtlichen organisiert. In der sprechenden Bibliothek werden engagierte Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen, Religionen, Menschen mit Behinderungen und mit verschiedenen sexuellen Orientierungen sein, kurz: Menschen mit verschiedenen Lebensgeschichten, die selbst Diskriminierungen oder Vorbehalte gegenüber ihrer Person aufgrund von gruppenbezogenen Vorurteilen erlebt haben.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Bildungswochen gegen Rassismus statt und wird gefördert von der Robert Bosch Stiftung im Rahmen der Aktionen für eine Offene Gesellschaft.
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